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Im Schatten des Teebaums - Roman

Titel: Im Schatten des Teebaums - Roman
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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und wir haben einander gut kennen gelernt. Sei nicht böse, dass wir es dir verschwiegen haben.«
    »Oh, ich bin nicht böse, Matilda. Ganz im Gegenteil. Ich bin ich froh, dass ihr alle diese gemeinsame Zeit hattet. Ich wünschte, ihr hättet euch schon eher kennen gelernt.«
    Dann berichtete Tilly, was sich zwanzig Jahre zuvor in Millicent zugetragen hatte. Sie wusste, dass es für die Mädchen nicht leicht war; schließlich war Henrietta ihre Mutter. Eliza kannte die Wahrheit ja schon, doch Katie wollte es nicht glauben, bis Richard ihr sagte, ihre Mutter hätte es selbst zugegeben.
    Katie schüttelte den Kopf und weinte. Thomas versuchte sie zu trösten.
    »Ich wusste, dass eure Mutter oft eifersüchtig auf mich war«, sagte Tilly, »aber ich habe es ignoriert, obwohl ich das nicht hätte tun sollen.«
    »W o ist Mom jetzt?«, fragte Eliza. »Du hast sie doch nicht etwa der Polizei übergeben, Dad?«
    Richard wollte erwidern, dass genau das seine Absicht gewesen sei, doch er wollte seine Mädchen nicht verletzen. Andererseits war er sich nicht sicher, ob Eliza und Katie verstehen würden, dass Henrietta mit Clive Jenkins durchgebrannt war.
    Tilly sah, dass er verzweifelt nach einer Möglichkeit suchte, Eliza und Katie zu sagen, wo ihre Mutter war. »Überlass das mir, Richard«, sagte sie.
    Er nickte zustimmend.
    »Mom hat sich doch nichts angetan?«, fragte Eliza entgeistert. Sie fürchtete das Schlimmste.
    »Aber nein«, sagte Tilly. »Es geht ihr gut. Vielleicht ist sie genau in diesem Augenblick so glücklich wie noch nie zuvor in ihrem Leben.«
    »W as meinst du damit?«, fragte Katie.
    Tilly warf Richard einen Hilfe suchenden Blick zu.
    »Ihr kennt doch Clive Jenkins, nicht wahr?«, fragte er.
    Die Mädchen sahen sich an und nickten.
    »Er hat sich in eure Mutter verliebt, als sie ungefähr sechzehn war – und er hat nie aufgehört, sie zu lieben.«
    »W as hat Clive Jenkins denn mit alledem zu tun?«, fragte Eliza. Plötzlich fiel ihr ein, dass Henrietta ihr und Katie irgendetwas hatte sagen wollen und dass sie sehr nervös gewesen war. Eliza riss die Augen auf. »W ollte Mom dich etwa wegen Clive Jenkins verlassen?«
    Richard nickte. »Ja. Aber ihr dürft ihr nicht böse sein.« Er warf einen Blick auf Matilda. »W ir alle werden viel glücklicher, weil wir nun mit den Menschen zusammen sein werden, die wir wirklich lieben. Eure Mutter, Clive, Tilly und ich.«
    Voller banger Erwartung schaute Tilly die beiden Mädchen an.
    Endlose Sekunden verstrichen, während Eliza und Katie sie musterten und das Gehörte verdauten.
    Eliza war die Erste, die wieder Worte fand. »Ja«, sagte sie. »W ir alle werden mit den Menschen zusammen sein, die wir lieben. Auch ich – mit Brodie.«
    Tilly sprang auf. »W irklich?«, rief sie.
    »Das will ich doch hoffen«, sagte Eliza und lächelte Brodie an.
    Tilly fiel beiden in die Arme. »Ich hab ’ s gewusst!«, rief sie überglücklich.
    Nachdem sie alle mit einem Glas Wein angestoßen hatten, ging Tilly in die Küche und schaute hinaus auf Henriettas Rosengarten.
    Richard trat zu ihr. »Meinst du, du könntest je wieder in diesem Haus wohnen, Matilda?«
    »Nun ja, das Hanging Rocks Inn ist mir sehr ans Herz gewachsen …«
    »Ich würde es gern einmal sehen«, sagte Richard und legte ihr die Arme um die Taille.
    »Und ich würde es dir gern einmal zeigen«, erwiderte Tilly strahlend vor Glück.
    »V ielleicht könnten wir abwechselnd bei dir und bei mir wohnen, wenn wir verheiratet sind«, schlug Richard vor.
    »Das ist eine großartige Idee«, sagte Tilly. Sie hätte nie gedacht, je so glücklich sein zu können wie in diesem Augenblick.
    »Ich liebe dich, Matilda«, sagte Richard. »Aber ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, dass wir je wieder zueinanderfinden.«
    »Hätte Eliza nicht an meine Tür geklopft und nach einem Zimmer gefragt, wäre es wohl nie dazu gekommen«, sagte Tilly, die überzeugt war, dass es eine glückliche Fügung des Schicksals gewesen sein musste.
    »Ich muss George Kennedy wirklich sehr danken, dass er Eliza nach Tantanoola geschickt hat.«
    »Oder dem Tiger, dass er sich wieder einmal gezeigt hat«, sagte Tilly lachend.
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