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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition)
Autoren: Alexandra Enz
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„Ich glaube schon."
    „Da hast du aber einen wachen Schutzengel gehabt."
    Ich nickte. So wie es aussah, hatten wir beide den gleichen Weg.
    „Ich bin Caitlin. Hab dich hier vorher noch nie gesehen. Bist du neu in der Gegend?"
    Caitlin sah selbst aus wie ein Engel. Sie hatte langes hellblondes Haar, blaue Augen und eine sehr weibliche Figur. Sie strahlte eine Art Zuversicht aus. Man konnte sie wohl nur gern haben.
    „Ja, ich bin am Samstag erst angekommen, wohne hier bei meiner Tante. Ich heiße Sam."
    „Schön dich kennen zu lernen, Sam. Du studierst auch hier am College?"
    „Ja, mein erster Tag heute. War gar nicht so schlimm wie ich befürchtet hatte."
    Ich lächelte Caitlin verschmitzt an.
    „Die Leute hier sind echt in Ordnung, da brauchst du keine Angst zu haben. Wohnst du auch in dieser Straße?"
    „Ja, das letzte Haus vorm Wald."
    „Ich wohne hier“, sie zeigte auf das Haus neben uns. „Dann sind wir ja fast Nachbarn. Wenn du Lust hast, dann komm doch einfach mal vorbei."
    „Das mach ich. Danke." Der Tag wurde immer besser. Wovor hatte ich bloß solche Panik gehabt? Man muss nur ein gewisses Vertrauen in sich selbst haben, und alles geht gut.
    „Dann sehen wir uns sicher morgen wieder Sam. Machs gut."
    „Bis dann."
     
    Gut gelaunt begrüßte ich meine Tante.
    „Dein erster Tag war also keine Katastrophe?"
    „Es war das genaue Gegenteil davon."
    Ich erzählte ihr von Darryl und Caitlin, während wir zusammen Kuchen aßen. Nur von dem beinahe Zusammenstoß mit dem Auto erzählt ich ihr nichts. Ich musste wieder an diese dunklen, geheimnisvollen Augen denken, den durchdringenden Blick.
Wer war er? Diese Frage ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich nahm mir vor, morgen Caitlin nach ihm zu fragen.
    Den Rest des Tages verbrachte ich mit der Hausarbeit, die uns der Professor verpasst hatte. Gleich am ersten Tag. Allerdings war das gar nicht so leicht, denn meine Gedanken führten mich ständig zu dem Fahrer dieses Wagens. Ich musste unbedingt wissen, wer er war. Ob er auch aufs College geht? Ich werde morgen einfach die Augen nach ihm offen halten.
    Und was, wenn ich ihn tatsächlich sehe? Soll ich hingehen und sagen ´Starke Vollbremsung hast du da gestern hingelegt. Beeindruckende Reflexe! ´ Oder was, wenn er zu mir kommt und mich beschimpft? Immerhin bin ich schuld, dass er mich beinahe überfahren hätte. Ich wusste nicht, welche Aussichten verlockender waren, ihn zu sehen oder ihn nicht zu sehen. Vor lauter Nachdenken vergaß ich mal wieder zu Abend zu essen und ging dann schließlich hungrig ins Bett, da ich zu faul war, noch einmal in die Küche zu gehen.
     
     
    ***
     
     
    Die restlichen Tage der Woche zogen ziemlich schnell vorüber. Den geheimnisvollen Fremden habe ich seither auch nicht mehr gesehen.
    An einem Mittag traf ich mich mit Caitlin bei ihr Zuhause. Erst dort brachte ich dann auch meine brennend heiße Frage hervor. „Weißt du eigentlich, wer der Kerl war, der mich fast über den Haufen gefahren hätte?" Ich bemühte mich, dabei so gleichgültig wie möglich zu klingen.
    „Wieso willst du das wissen?"
    „Na ja, ich kenn hier ja fast noch keinen und außerdem hat er mich fast auf dem Gewissen. Wobei ich ja selber schuld daran bin. Trotzdem, kennst du ihn?"
    „Ich habe den Fahrer nicht gesehen, aber das Auto war eindeutig eins der McGeeveys."
    McGeevey war also sein Name. Hörte sich ja typisch schottisch an. Wenn es mehrere Autos gab, dann scheint er wohl noch Geschwister oder so zu haben. „Wie viele von denen gibt es denn?"
    „Es gibt die beiden Eltern, ihre Söhne Evan und Eric und deren Schwester Sheila."
    Ich hatte also einen Namen. Evan oder Eric McGeevey.
    „Und wie sind die so?"
    „Ich kenne sie nicht so gut. Na ja, wie soll ich sagen? Sie sind irgendwie anders, eigenartig."
    „Was meinst du mit eigenartig?"
    „Ach Sam, was ich dir sagen will ist, dass es besser ist, du hältst dich von ihnen fern."
    Das hatte gesessen. Anscheinend war ihr das Thema irgendwie unangenehm, also fragte ich auch nicht weiter nach.
    Am Freitag erinnerte mich Darryl an unser morgiges Treffen. Ich sagte, dass ich mich darauf freuen würde, was ja auch stimmte.
     
     
     

Samstag
     
    „Und wo wollt ihr hingehen?"
    „Das weiß ich gar nicht so genau. Darryl will mir noch ein bisschen die Gegend zeigen und dann werden wir wahrscheinlich in einer Bar was trinken gehen oder so."
    Meine Tante quetschte mich regelrecht aus.
    „Und was meinst du, bis wann du nach Hause kommst?" Sie
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