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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition)
Autoren: Alexandra Enz
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zu, ich solle ihm vertrauen.
    Angsterfüllt riss ich meine Augen auf und schaute auf die uns zustürmende Meute hungriger Vampire.
    Eric stand ganz still da.
    Hatte er aufgegeben? Warum rannten wir nicht weg? Das wars dann also. Zumindest würden wir zusammen sterben. Ich schlang die Arme fester um Eric, schloss die Augen und war nun bereit zu sterben. Als ein fürchterliches Geschrei zu mir durchdrang, öffnete ich ein letztes Mal die Augen. Was ich dann zu sehen bekam, war so furchteinflößend und wunderschön zugleich.
    Der Sonnenaufgang.
    Ich sah, wie die ersten roten Strahlen langsam den Horizont streiften und den Himmel dann immer mehr in Besitz nahmen.
    Evan und seine Vampire stießen ein fürchterliches, von Schmerzen erfülltes Geschrei aus. Vor unseren Augen fingen sie Feuer, verbrannten unter höllischen Qualen ganz langsam und verfielen dann einer nach dem anderen zu Staub.
    Sofort riss ich meinen Blick los und starrte Eric ängstlich an. Würde mir sich bei ihm gleich derselbe Anblick bieten?
    Doch Eric stand immer noch vor mir und drückte mich fest an seine Brust. Ich hatte das Gefühl, dass er selbst nicht wusste, wie ihm geschah. Er verbrannte nicht. Seine Haut schlug keine Blasen, fing kein Feuer und zerfiel auch nicht zu einem Häufchen Asche. Als meine Augen seine fanden, sah ich, wie ihm eine stille, einzelne Träne über die Wange rann. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste sie weg. Daraufhin sah er mich voller Liebe in seinem Blick an und sagte nur ein einziges Wort:
    „Danke.“
    „Ist es jetzt vorbei? Können wir jetzt nach Hause gehen?“, fragte ich Eric unter Schock. Als dieser nicht reagierte, sah ich ihn ernst an.
    Er mustere erst seine Hände und dann den Rest seines Körpers.
    „Das kann einfach nicht wahr sein.“
    „Eric?“
    Er reagierte noch immer nicht. Ich konnte es ja verstehen, ich war mindestens genauso verblüfft wie er. Was würde das jetzt für ihn bedeuten? Er war wieder ein Mensch, könnte all die Dinge tun, die Menschen eben so machen. Aber das erst mal zu realisieren, würde eine ganze Weile dauern. Hoffentlich würde er mich nicht irgendwann dafür hassen.
    „Ich kann es einfach nicht glauben. Es hat tatsächlich funktioniert.“
    Er drehte sich mit seinem strahlenden Eric-Lächeln zu mir, stürzte sich auf mich, nahm mich in die Arme und wirbelte mich durch die Luft.
    „Ich danke dir, von ganzem Herzen Sam, vielen Dank!“
    Mir kamen die Tränen. Er war mir nicht böse, ganz im Gegenteil. Jetzt konnten wir endlich ein richtiges Paar sein. Ich war überglücklich.
    Welche Mächte hier gewirkt hatten, konnten wir uns beim besten Willen nicht erklären. Ich hoffe inständig, dass Eric seine Entscheidung nicht bereuen würde.
    Weder jetzt, noch zu einem späteren Zeitpunkt.
     
     
     

Ein Leben nach der Ewigkeit
     
    „Oh wow! Konzertkarten meiner Lieblingsband 30 seconds to mars. Mom, vielen Dank!“
    Wir saßen alle zusammen um den Weihnachtsbaum und verteilten Geschenke. Mom, Lori, Cait, Eric und ich.
    Nach den Geschehnissen der vergangenen Nacht hätte keiner von uns mehr damit gerechnet.
    Mom ahnte von all dem überhaupt nichts.
    Eric und Caitlin hatten keine sichtlichen Verletzungen und Lori und ich sagten ihr, wir seien zusammen die Treppe runter gefallen, als wir den Schmuck für den Weihnachtsbaum von der Bühne herunter tragen wollten. Da sie mich kannte, nahm sie es uns ab.
    Als sie heute Morgen ankam, gaben wir uns alle Mühe, so normal wie möglich zu erscheinen. Und sie schöpfte keinen Verdacht. Wie sollte sie auch? Welcher normale Mensch dachte von sich aus schon an Vampire, auch wenn ihm das Verhalten anderer Menschen vielleicht merkwürdig vorkam?
    Es war so schön, sie wieder zu sehen. Das Schönste des ganzen Abends war für uns alle das gemeinsame Abendessen. Da wir alle etwas angeschlagen waren, hatte Mom es übernommen, die Weihnachtsente zuzubereiten. Eric hatte zum ersten Mal seit so vielen Jahren wieder etwas gegessen. Ganz langsam und vorsichtig, fast andächtig, führte er jeden einzelnen Bissen in seinen Mund. Manchmal schloss er sogar seine Augen und gab sich ganz dem Geschmack hin. Ihn so zu sehen brachte mich jedes Mal zum Lächeln, da ich ganz genau wusste, was das für ihn bedeuten musste. Er schüttelte zwischendurch immer wieder den Kopf, so als könne er das Ganze immer noch nicht glauben.
    Durch die ganzen Dinge, die wird uns alle zu erzählen hatten, ging der Abend wahnsinnig schnell vorbei. Als Mom und ich
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