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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition)
Autoren: Alexandra Enz
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sah mich entschuldigend an.
    „Mom hat dich dazu beauftragt, was?"
    „Du weißt doch, wie sie ist. Sie macht sich halt Sorgen um dich."
    „Das braucht ihr beide nicht. Ich kann schon auf mich aufpassen!"
    Mehr oder weniger jedenfalls, wenn ich da an das kleine Malheur mit dem Auto am Montag dachte.
    Ich grinste sie an. „Glücklicherweise habe ich einen sehr wachsamen Schutzengel. Bis später, oder so."
    Ich ging nach draußen und wartete auf Darryl. Es war kurz vor sechs. Da ich nicht genau wusste, was wir vorhatten, fiel mir die Kleiderfrage sehr schwer. Letztendlich entschied ich mich für meine rote Röhrenjeans und einen weißen Pulli mit V-Ausschnitt, dazu weiße Stiefel. Ich hoffte, dass ich für die schottischen Verhältnisse nicht zu aufgestylt war. Da kam ein Auto die Straße entlang gefahren. Ich ging davon aus, dass es Darryl war und lief ihm entgegen. Doch als ich sah, wer hinter dem Steuer saß, rutschte mir das Herz in die Hose. Es war dieser McGeevey mit den pechschwarzen Augen. Ich blieb schlagartig stehen und stellte zu meinem Entsetzen fest, dass ich ihn anstarrte. Erstaunt bemerkte ich, dass er mich ebenfalls anstarrte. Als mir das bewusst wurde, senkte ich meinen Kopf, in der Hoffnung, er würde die Röte, die mir ins Gesicht gestiegen war, nicht bemerken. Sein durchdringender Blick brannte auf mir wie Feuer. Als er endlich vorbeigefahren war, schaute ich ihm hinterher. Wo wollte er hin? Das Haus meiner Tante ist das letzte in dieser Straße. Danach kommt nur noch der Wald und die schmale Straße, die durch ihn hindurch führt. Irgendwie kam mir das Ganze etwas eigenartig vor. Aber hatte Caitlin ihn nicht genauso beschrieben? Es war bereits vollständig dunkel, und er fuhr in den Wald. Caitlin hatte wohl recht, was diese Familie betraf.
    „Hallo Samantha. Wow, du siehst großartig aus! Na komm schon, steig ein!"
    Diesmal war es tatsächlich Darryl, der mich da ansprach.
    Noch etwas verwirrt von der vorherigen Szene stieg ich in seinen Wagen. Ein schicker, riesiger Schlitten. Den hatte er bestimmt von Daddy geliehen. „Hallo Darryl, schön dich zu sehen. Tolles Auto." Ich tat ihm den Gefallen und sprach es aus, da ich mir sicher war, er wollte es hören. Beeindruckt war ich davon jedoch nicht. Er grinste und fuhr los.
    „Wo gehen wir hin?", fragte ich ihn.
    „Ich dachte, zuerst gehen wir zum Stirling Castle. Dort können wir die Stirling Heads und das Wachsfigurenkabinett anschauen. Danach können wir in eine Bar was trinken gehen. Was meinst du?"
    „Klingt gut."
    Damit hatte er meinen Geschmack absolut getroffen. Ich liebe die alten Schlösser und Festungen in Schottland. Und das Stirling Castle stand sowieso auf meiner Liste. Darryl scheint ein echt netter Kerl zu sein. Bestimmt ganz anders als dieser McGeevey. Sein intensiver Blick hatte sich in mein Gedächtnis gebrannt. Auf eine absurde Art und Weise faszinierte er mich.
    „Hast du gewusst, dass das Schloss auf einem erloschenen Vulkan steht?", fragte er mich.
    „Nein das wusste ich nicht, ist ja sehr interessant."
     
    Nach ein paar Minuten Fahrt waren wir auch schon am Schloss angekommen.
    „Der Anblick ist ziemlich eindrucksvoll was?" Er zeigte zu dem Hügel, auf dem das Castle stand.
    „Wow", gab ich staunend zurück.
    Zu unserer Linken sahen wir direkt auf das Schloss. Da es schon dunkel war, sah es richtig gespenstisch aus, so einsam und verlassen auf diesem Hügel. Nur durch fahles Licht von außen beleuchtet, wirkte es sogar etwas abweisend.
    „Ist es nicht schon geschlossen?“, fragte ich Darryl.
    „Für alle anderen schon“, sagte er und zwinkerte mir zu.
    „Mein Cousin arbeitet hier, ich habe ihm gesagt, dass wir noch vorbei kommen.“
    „Wie praktisch“, gab ich zurück.
    Wir gingen zum Haupteingang des riesigen Schlosses, wo Darryls Cousin bereits auf uns wartete.
    „Hallo ihr beiden. Kommt schnell rein, bevor euch der alte McKenzie sieht.“
    Als er uns aufgeschlossen hatte, liefen wir zusammen ins Innere des Stirling Castle und Darryl stellte uns einander vor. „Glenn, das ist Samantha. Sam, das ist mein Cousin Glenn.“
    Er streckte mir die Hand entgegen und lächelte mich an, ich tat es ihm gleich.
    „Ich würde sagen, wir treffen uns in einer Stunde wieder am Tor.“
    Er sah Darryl halb fragend, halb feststellend an und sagte dann:
    „Du weißt ja wo alles Sehenswerte ist?“
    Als Darryl nickte, wünschte Glenn uns noch viel Spaß.
     
    Als Erstes sahen wir uns die sogenannten Stirling Heads an. Das
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