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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition)
Autoren: Alexandra Enz
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Theke. Was soll ich denn jetzt machen?“
    „Hast du Eric gesehen? Ist er auch da?“ Bestimmt hätte er ihr helfen können.
    „Nein. Heute arbeitet angeblich sein Bruder. Aber den hab ich noch nicht gesehen.“
    „Dann bleib wo du bist. Ich komme zu dir.“
    „Nein, du … Sam? Sam!“
     
    Ich parkte etwas abseits vom Freeway. Man weiß ja nie. Aus der Küche hatte ich ein langes Messer eingesteckt, nur für den Fall, und dass ich mich zumindest etwas sicherer fühlte. Leider verfehlte es die gewünschte Wirkung bei Weitem. Ich stieg aus und ging mit zitternden Knien auf die Bar zu. Wenn nur meine Beine nicht anfangen würden nachzugeben. Als ich die Tür aufmachte, stieß ich mit jemandem zusammen, der das Freeway gerade schlagartig verlassen wollte. Natürlich konnte ich einen schrillen Aufschrei nicht unterdrücken.
    Zu meiner Erleichterung stellte ich fest, dass es Caitlin war. „Caitlin! Gott sei Dank! Ist alles okay? Geht es dir gut? Was ist passiert?“
    „Lass uns von hier verschwinden, ich erzähl dir dann später alles.“
    Ich war so erleichtert, dass es ihr gut ging, dass mich die Szene, die sich im Scheinwerferlicht meines Autos abspielte, wieder völlig aus der Bahn warf.
    Dort sah ich Eric. Er hielt einen Jungen fest umklammert und zerrte ihn mit sich.
    Als hätte er meinen Blick gespürt, dreht er sich um. Unsere Blicke trafen sich. Erschrocken riss ich meine Augen auf, doch konnte ich wie so oft bei ihm einfach nicht wegsehen. Was hatte er hier zu suchen?
    Ich trat wie verrückt aufs Gaspedal und fuhr mit quietschenden Reifen los. Caitlin saß ganz ruhig neben mir und schaute auf die Straße hinaus. „Keine Angst, er hat nichts damit zu tun.“
    Erleichtert atmete ich aus, war mir jedoch nicht sicher, was ich davon halten sollte. „Willst du mir jetzt alles erzählen?“
    Sie nickte. „Ich habe heute Mittag bei Darryls Eltern angerufen.“
    Vorsichtig sah sie mich an. „Weißt du, hier kennt man sich halt. Das gehört sich irgendwie so“, sagte sie fast entschuldigend.
    „Du brauchst dich vor mir nicht zu rechtfertigen.“
    „Ich weiß. Aber ich möchte es. Seine Mutter hat gesagt, dass er, als sie ihn das letzte Mal gesehen hat, auf dem Weg ins Freeway war. Sie hat angefangen zu weinen und war so traurig. Ich habe ihr gesagt, dass ich mich dort mal umhören werde, ob jemand was weiß oder was gesehen hat.“
    „Du hättest mich mitnehmen sollen.“
    „Ich dachte, wenn es um Darryl geht würdest du wohl nicht mitkommen wollen. Was ich auch verstehen kann.“
    „Denkst du wirklich, ich würde dich allein gehen lassen? Und das nachdem Eric mich davor gewarnt hat? Das solltest du besser wissen!“
    Niedergeschlagen zuckten sie die Schultern.
    „Jedenfalls war am Anfang auch alles so wie sonst immer. Ich hab mir was zu trinken bestellt und mich umgesehen. Gerade als ich auf ein Mädchen zugehen und sie wegen Darryl fragen wollte, hörte ich diese Schreie hinter mir. Sie kamen aus der Ecke, in der du damals mit Darryl gewesen bist. Dort saß ein Junge aus dem College auf der Couch. Um ihn herum drei von diesen schönen Frauen vom Freeway. Erst sah es so aus, als würden sie ihn verführen wollen. Aber dann hob eine von ihnen den Kopf und sah mich direkt an, so als hätte sie irgendwie gemerkt, dass ich sie beobachtet habe. Sie war, sie hatte …“ Caitlin wurde panisch.
    „Hey, beruhig dich. Es ist jetzt alles okay.“
    „Sam, es war Blut, sein Blut. Es lief ihr aus dem Mund, es hing an ihren Zähnen und war in ihrem Gesicht, es war schrecklich.“
    Ich sah sie an, und in ihren Augen war das pure Entsetzen zu sehen.
    „Du glaubst mir nicht, stimmt´s?“
    Sie sagte das in einem so traurigen und enttäuschten Ton, dass ich wirklich überlegte, ob sie recht haben könnte. „Ich glaube, dass du daran glaubst.“
    „Ich hatte solche Angst weil sie mich so anstarrte, dass ich nur noch raus rennen konnte. Doch als ich an der Tür war, war sie schon dort, sie wollte mich abfangen. Mir blieb nichts anderes übrig als mich unter der Garderobe zu verstecken, bevor sie mich gesehen hätte."
    „Es war genau richtig, dass du dich da versteckt hast.“
    So als hätte sie mich nicht gehört, sprach sie weiter:
    „Und als ich dann dort saß und wartete, kam auf einmal Eric zu mir nach unten und zog mich zu sich hoch. Er hatte diesen Jungen im Schlepptau und brachte ihn raus. Er sagte, es sei jetzt alles wieder okay, ich solle aber trotzdem sofort gehen. Als ob ich da noch mal rein gegangen
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