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Im Rhythmus der Leidneschaft

Im Rhythmus der Leidneschaft

Titel: Im Rhythmus der Leidneschaft
Autoren: Alison Kent
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interessieren sich für Zahlen.“ Sie hatte ihr neues Programm von vorne bis hinten überprüft und war immer noch nicht sicher, ob sie damit bessere Resultate erzielen würde, wenn sie es in der kommenden Woche auf ihre Website lud. Es ließ ihr keine Ruhe. Selbst wenn sie am Pool saß, hatte sie den Laptop dabei und war ständig online. Es war schon fast zwanghaft, wie sie immer wieder die Zahlen prüfte. Bis jetzt hatte sie keinen bedeutenden Anstieg der Zugriffe erkennen können. Vielleicht würde ihr neuestes Blog das ändern.
    „Natürlich achten die Leute auf die Statistik, nur eben nicht sehr genau“, erwiderte Laura unbekümmert. „Die Stärke meines Programms besteht darin, dass es umfassende Persönlichkeitsprofile mit allen möglichen Statistiken bunt durcheinanderwürfelt. Das ist interessant und unterhaltsam, aber ich behaupte an keiner Stelle, dass diese Zahlen wirklich ernst zu nehmen sind.“
    „Man kann wirklich alles aus diesen Statistiken herauslesen.“
    „Weil Partnervermittlung so zu verstehen ist wie der Wetterbericht. Man kann nur ein paar grobe Voraussagen treffen, der Rest ist Unterhaltung.“
    Lacey seufzte. „Und das aus dem Mund einer Frau, die einen wissenschaftlichen Abschluss hat.“
    „Partnervermittlung ist keine Wissenschaft.“
    Wo hatte sie das schon einmal gehört? „Du hast gut reden“, sagte Lacey. Ein paar Klicks durch ihre Website zeigten ihr, dass einige Zugriffe von anderen Websites aus vorgenommen worden waren, das war normal. Einige waren jedoch fragwürdigen Ursprungs. Sie kamen von Nacktmodellwebsites, Onlineshops für erotische Accessoires und so weiter. Es waren auch welche dabei, die mit Sicherheit illegal waren.
    Auch das war normal, aber die Anzahl erschien ihr ungewöhnlich hoch.
    „Weißt du, Lacey, manchmal wird das Leben sehr viel weniger stressig, wenn man sich erst einmal seinen größten Ängsten gestellt hat.“
    „Willst du damit sagen, ich soll einfach zusehen, wie mein Geschäft den Bach runtergeht?“
    „Wenigstens müsstest du dann keine Angst haben, ein Magengeschwür zu bekommen, bevor du vierzig bist.“
    Lacey schwieg. Ihre Schwester hatte nicht ganz unrecht. In letzter Zeit fraß der Stress sie fast auf.
    Vielleicht arbeitete sie zu viel.
    Nachdem sie das Gespräch beendet hatte, versuchte Lacey sich zurückzulehnen und die Sonne zu genießen. Sie ließ den Laptop eingeschaltet und klappte ihn auch nicht zu, sondern schob den Finger zwischen Monitor und Tastatur.
    Wer konnte sich auf diese Weise entspannen? Niemand. Mit anderen Worten: Sie entspannte sich niemals. Immer dachte sie nur an ihre Arbeit.
    Bis auf die Stunden, die sie in dieser Woche auf ganz andere Art verbracht hatte.
    Vielleicht brauchte sie keine Freizeit am Pool, sondern einen gewissen Lieutenant von der Coast Guard.
    Der Gedanke erschüttete sie zutiefst, denn sie hatte noch nie einen Mann wirklich gebraucht. Die Art, wie ihre Mutter sich immer von Männern abhängig gemacht hatte, hatte sie gelehrt, wie destruktiv so etwas sein konnte. Womöglich hatte sie sich stattdessen nur von etwas anderem abhängig gemacht, denn sie brauchte ihre Arbeit mehr als alles andere. Es war sinnlos, das zu leugnen.
    Lacey nahm ihr Handy und wählte die Nummer des einzigen Mannes, der es geschafft hatte, ihre Aufmerksamkeit so zu fesseln, dass sie nicht einmal an ihre Arbeit dachte.
    Damon Craig war Medizin für sie. Solange sie diese Medizin nur während ihres Urlaubs nahm, bestand keine Gefahr, dass sie so werden könnte wie ihre Mutter, oder?
    Sie drückte das Handy ans Ohr, schaltete ihren Laptop endgültig aus und freute sich darauf, Damons Stimme zu hören.
    „Du musst unbedingt abreisen. Nimm den nächsten Flieger.“ Damon hielt sich nicht mit Phrasen auf, als er sich meldete.
    Er hatte Lacey selbst nach der Lagebesprechung am Nachmittag anrufen wollen. Kellys Behauptung entsprach offenbar der Wahrheit. Die Coast Guard hatte mehrere Boote ausgemacht, die möglicherweise nach Rincon fuhren. Von zweien wusste man definitiv, dass sie etwas mit Castines Operation zu tun hatten. Kellys Hinweis war genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen.
    Konnte das Zufall sein?
    Für ihn roch es verdächtig nach einem abgekarteten Spiel. Er hatte davon abgeraten, sich zu schnell zu sehr auf die Gegend um Rincon zu konzentrieren. Da ihm jedoch handfeste Argumente fehlten, war es ihm nicht gelungen, seinen Vorgesetzten zu überzeugen. Sein Instinkt sagte ihm jedoch, dass er Lacey aus der Stadt
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