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Im Pyjama um halb vier (German Edition)

Im Pyjama um halb vier (German Edition)

Titel: Im Pyjama um halb vier (German Edition)
Autoren: Jakob M. Leonhardt , Gabriella Engelmann
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hattest, mit ihm die ganze Achterbahn zu fahren?
    War er sauer? Oder warst DU sauer?
    LULU:
    Blöde Frage! Wie reagierst du denn in solchen Situationen?
    LULU:
    Hallo?
    BEN:
    Sorry, musst jetzt kurz überlegen, ob ich dir das anvertrauen will. Aber ich hab das Gefühl, dass du eigentlich gar keine Fremde, sondern schon fast eine Freundin bist. Also: Ich hab ja schon mal meine Exfreundin Sofia erwähnt. Wir haben es im letzten Sommer »getan«. Allerdings wollten wir es zu dem Zeitpunkt beide. Keine Ahnung, wie ich reagiert hätte, wenn sie Nein gesagt hätte… ich hätte es zwar schade gefunden, aber natürlich akzeptiert. Ehrensache. War das bei Marco anders?
    LULU:
      Das hat mich jetzt gefreut!  Ja, geht mir auch so. Bist alles andere als fremd für mich. Zu Marco: Ja, er hat es zum Glück akzeptiert. Was bestätigt, dass mich mein Bauchgefühl nicht betrogen hat. Er ist der Richtige für mich. Und genau deshalb macht es mich so fertig, dass er sich bis jetzt nicht gemeldet hat. (By the way: Hast du mal auf die Uhr geschaut? Zwei Uhr morgens.) Mein Vater killt mich, wenn er sieht, dass ich noch on bin. Wir haben hier regelmäßig Stress wegen etwas, das meine Eltern MEDIENZEIT nennen. Ich muss mir einteilen, ob ich sie bei DVDs/Fernsehen, an der Wii oder am Läppi verbrauchen will. Zum Glück ist es nicht ganz so krass wie bei meiner Freundin Pia, wo der Vater auf ihrem Laptop ein Sicherheitssystem installiert hat, das automatisch nach drei Stunden dafür sorgt, dass nichts mehr geht… aber nervig sind diese Diskussionen trotzdem. Insgesamt versuche ich, buddhamäßig cool zu bleiben. Obwohl: Mist – ich höre meine Eltern. Bin jetzt OFF. Gute Nacht, schlaf schön. See you tomorrow.
    BEN:
    Ich antworte trotzdem, kannst du dann ja tomorrow lesen. Ich kenne dieses Big-Brother-Programm, von dem du geschrieben hast – und habe zufällig ein Gegenprogramm, mit dem man das Ding lahmlegen kann. Kannst deiner Freundin also gerne anbieten, dass sie sich mit mir verlinkt. Alles in allem nervt es höllisch, wenn man solche Analog-Eltern hat, die einfach nicht kapieren, dass heutzutage das wahre Leben nun auch mal im Netz stattfindet (meine Eltern sind so ein Mittelding. Meistens kann ich machen, was ich will. Ab und zu haben sie so Verbotsanfälle, die sie aber am nächsten Tag meistens selbst wieder vergessen haben).
    Apropos zwei Uhr morgens: Ich haue mich jetzt auch endlich hin. Gute Nacht, Lulu.

Chat
    BEN: Die Politiker reden ständig davon, dass wir in einem FREIEN Land leben. Sehen die nicht, dass uns Jugendlichen ständig alles Mögliche VERBOTEN wird? Wir sind also alles andere als frei.
    NERDINATOR: Verbote sind dazu da, übertreten zu werden. Wir sollten also dankbar dafür sein – sonst wär’s doch langweilig. 
    NELLYROSAROT17@NERDINATOR:… nicht selten endet so was im Knast, aber wenn du drauf stehst… nur zu! Ich besuch dich aber nicht, damit das schon mal klar ist!
    NERDINATOR@NELLYROSAROT17: Ich bin so scharf, dass ich hinter Gitter muss! Schade, dachte, du bringst mir einen Kuchen mit Pfeilen drin mit.
    NELLYROSAROT17@NERDINATOR: Wie wär’s mit FEILE? Oder meinst du Pfeil und Bogen, damit du den Wärter…
    TOM BOMBADIL: Meine Eltern verbieten mir auch alles Mögliche. Aber das hält mich selten davon ab, es trotzdem zu tun. Freiheit wird einem nicht geschenkt, die muss man sich nehmen.
    NERDINATOR@TOM BOMBADIL: Ich verbiete dir, hier weiter etwas zu posten.

10. Kapitel
    Sonntag, 21. Oktober
    BEN:
    Guten Morgen, Lulu. On? (Ich weiß, dass kein normaler Mensch um 14 Uhr Guten Morgen sagt. Bin Opfer meiner Chrono-Biologie, sprich Langschläfer. )
    LULU:
    Ich weiß genau, was du meinst. Sitze hier (sehr zum Ärger meiner Eltern) noch im Schlafi rum und starre mein Handy an. Doch es spielt TOTES MOBIL. Immer noch keine Nachricht von Marco. Vielleicht ist ja auch ER tot. An sich müsste ich jetzt mit Paulchen raus. (Ma: »Es ist sooooo ein strahlend schöner Oktobertag, Liebes. Die frische Luft wird dir guttun. Du bist ein bisschen blass um die Nase.) Aber ich verharre in Schockstarre, falls du dieses Gefühl kennst.
    BEN:
    Schick Marco doch eine MMS von dir im »Schlafi«, das erweckt ihn bestimmt wieder zum Leben. (Oder trägst du etwas mit Teddybär- oder Hello-Kitty-Motiv, was ihn nur endgültig killen würde?)
    (PS: Meine Eltern animieren mich auch immer dazu, nach draußen zu gehen. Sie verstehen einfach nicht, dass frische Luft für Menschen unter 18 total ungesund ist.)
    LULU:
    Von
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