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Im Paradies deiner Kuesse

Im Paradies deiner Kuesse

Titel: Im Paradies deiner Kuesse
Autoren: Fiona Harper
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damit wollte er sich eigentlich noch etwas Zeit lassen.
    Natalie atmete tief durch. „Ich habe jemanden kennengelernt“, stieß sie hervor und blickte zu Boden.
    „Wie bitte?“ Er musste sich verhört haben!
    „Ich kann dich nicht heiraten, Finn.“
    Das konnte doch nicht wahr sein! Wahrscheinlich saß er noch in irgendeinem unbequemen Flugzeugsitz und träumte diesen Blödsinn!
    „Wer ist er?“, fragte er, ohne sie anzusehen.
    „Er ist Architekt und heißt Matthew. Ich habe ihn vor ein paar Monaten auf einer Benefizgala kennengelernt. Und seitdem sind wir uns immer wieder zufällig über den Weg gelaufen. Irgendwann hat dann eins zum anderen geführt.“
    Wie er diesen Satz hasste! Als hätte sie keinen Einfluss auf die Geschehnisse gehabt! Als wäre sie nicht für ihr Verhalten verantwortlich!
    „Er hat mich gebeten, seine Frau zu werden“, fügte sie leise hinzu.
    Unvermittelt hob Finn den Kopf. „Ich dachte, du wärst bereits verlobt! Mit mir !“
    „Ich weiß“, erwiderte sie betreten. „Es tut mir so leid.“
    Starr blickte er sie an. Gerade wirbelten so viele Gedanken durch seinen Kopf, dass er nicht wusste, was er dazu sagen sollte. Er wusste nicht einmal genau, wie er sich fühlte. War er wütend? Enttäuscht? Ärgerlich, weil er wieder einmal auf eine Frau hereingefallen war, die es nicht ernst mit ihm meinte?
    „Es tut dir leid?“, fragte er schließlich. „Sorry, aber das reicht mir nicht! Wir haben uns gegenseitig ein Versprechen gegeben. Dafür steht der Ring an …“
    … deinem Finger , hatte er eigentlich sagen wollen. Doch da war kein Ring mehr.
    Stumm griff Natalie in ihre Handtasche, öffnete ihr Portemonnaie und gab ihm den Verlobungsring zurück. Mechanisch drehte Finn ihn zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her.
    Nein, das war kein Traum!
    Sie lächelte schwach. „Wir hätten wahrscheinlich sowieso nie einen Termin für die Hochzeit gefunden. Der Traum war schön, solange er dauerte. Aber unsere ganze Beziehung wurde über die letzten Jahre immer unwirklicher. Wir haben doch kaum noch Zeit miteinander verbracht.“
    „Trotzdem hat es funktioniert! Wir haben die gleiche Lebensweise, Nat. Hat es dir nichts bedeutet, jemanden zu haben, zu dem du nach Hause kommen konntest? Jemanden, der sich nicht darüber beschwert hat, dass er wochen- oder sogar monatelang ohne dich auskommen muss? Jemanden, der sich einfach gefreut hat, wenn du da warst, ohne dir Vorwürfe zu machen, wenn du nicht da warst? Kann dein toller Matthew da wirklich mithalten?“
    Nat seufzte. „Ja, es hat funktioniert, Finn. Früher. Das wir war eine Wunschvorstellung. Wir dachten, wir wären bereit für die Ehe. Aber wir haben uns nur etwas vorgemacht.“
    Wovon redete sie eigentlich? Er hatte sich überhaupt nichts vorgemacht! Oder doch? Auf einmal war er sich nicht mehr so sicher.
    „Und jetzt bin ich wirklich bereit für die Ehe“, fügte sie hinzu.
    „Bloß nicht mit mir“, ergänzte er.
    Sie schüttelte den Kopf. „Matthew will, dass wir in ein großes Haus auf dem Land ziehen und eine Familie gründen. Er wünscht sich ein halbes Dutzend Kinder“, fuhr sie lächelnd fort. „Und ich wundere mich über mich selbst, aber ich wünsche es mir auch. Ich denke sogar darüber nach, die Reisereportagen aufzugeben und nur noch in England zu arbeiten.“
    Was? Wollte sie jetzt etwa Reportagen fürs Vorabendprogramm machen? Das war für sie immer eine Horrorvorstellung gewesen!
    „Du? Du wirst doch verrückt, wenn du längere Zeit an einem Ort bleiben musst. Du sagst doch immer, dass es dich zu sehr einengt, nur in England zu arbeiten. Nat, du begehst einen großen Fehler! Du liebst deinen Job!“
    Ohne mit der Wimper zu zucken erwiderte sie: „Aber ich liebe ihn mehr! Und ich will dort sein, wo er ist. Ich hasse es, von ihm getrennt zu sein!“
    Resigniert lehnte Finn sich zurück. Sie war offensichtlich verrückt. Doch Nat hatte ihre Entscheidung getroffen, und er konnte sie nicht aufhalten. Selbst wenn er sicher war, dass sie eines Tages bereuen würde, alles für diesen Matthew aufgegeben zu haben. Was sollte er denn auch tun? Betteln? Nein, wenn sie gehen wollte, sollte sie es tun!
    Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander und beobachteten die Menschen, die hektisch an ihnen vorbeieilten. Familien mit quengelnden Kindern und riesigen Sonnenhüten. Ältere Ehepaare, die vermutlich wegen der Tulpenblüte nach Amsterdam gekommen waren.
    Abrupt wandte Finn sich irgendwann ab und stellte fest, dass
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