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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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oder dich tagelang am Leben zu lassen, dir ein Loch nach dem anderen zu verpassen. Aber dann wäre für dich alles vorbei, wie es auch für Angie vorbei ist. Aber wie wär’s damit? Du kommst hier rein. Nur du, und ich lasse alle frei. Jeden Einzelnen.«
    »Sie wissen, dass man mir das niemals erlauben wird.«
    »Du kommst rein, und siebzehn Menschen werden leben.«
    »Sie wollen alle Geiseln gegen mich austauschen. Ist das ein ehrlich gemeintes Angebot, Jerry, oder halten Sie mich nur wieder zum Narren?«
    »Du wirst es sowieso nicht tun. Du hast bloß eine große Klappe.«
    »Aber wenn ich es tun würde?«
    »Sie lassen dich nicht. Hältst du mich etwa für blöd? Glaubst du, ich weiß nicht mehr, wie das funktioniert?«
    »Nein. Aber haben Sie schon vergessen, dass Sie Sergeant Meeks’ Sohn da drin haben, und zwar verletzt? Das wiegt schwer. Ist das ein ernst gemeintes Angebot, Jerry? Ich gegen alle siebzehn?«
    »Ich denk drüber nach. Aber zuerst wirst du noch etwas für mich tun.«
    »Was kann ich sonst noch für Sie tun?«
    »Du gehst da raus, trittst vor die Kameras. Du wirst ihnen sagen, wie du Angela Brentine umgebracht hast. Dass du für ihren Tod verantwortlich bist. Dass es dir wichtiger war, dein Maul aufzureißen und dich aufzuspielen, als ihr Leben zu retten.«
    »Sie wollen, dass ich mit der Presse rede, Jerry, und dass ich mich zum Tod von Angela Brentine äußere?«
    »Du wirst genau das sagen, was ich dir sage, und wann ich es dir sage. Danach sehen wir weiter.«
    Er legte auf.
    Bevor sie aufstehen konnte, zog Duncan sie aus ihrem Stuhl. »Wenn du auch nur ansatzweise daran denkst, dich selbst einzuwechseln, schlage ich dich bewusstlos. Ich schließ dich ein, bis du wieder zur Vernunft kommst.«
    »Du hast vorhin selbst darüber nachgedacht.«
    »Meine Mutter ist da drin, die einzige, die ich jemals hatte. Aber ich habe nicht vor, darüber mit dir zu diskutieren. Du wirst keinen Fuß in dieses Gebäude setzen.«
    »Regen Sie sich ab«, befahl Sykes. »Sie lässt sich nicht einwechseln. So arbeiten wir nicht.« Er warf Phoebe einen eindringlichen Blick zu. »Niemals. Wir sind hier nicht in Hollywood.«
    »Ihr habt es mir abgekauft.« Sie zeigte erst auf Duncan und dann auf Sykes. »Obwohl ihr es besser wisst, habt ihr es mir abgekauft. Ich wette, er hat es auch getan. Er hat nicht damit gerechnet, dass ich es überhaupt in Erwägung ziehe. Er hat wieder mit mir gespielt, und ich habe ihm den Spaß verdorben, indem ich seine Aufforderung ernst genommen habe. Er hat es mir abgekauft, er denkt drüber nach. Was er wollte, was er erwartet hat, war, dass ich mich bereit erkläre, diese Erklärung abzugeben. Oder es ablehne. Egal, was ich getan hätte, es wäre vorbei gewesen. Darauf wartet er, auf mein Bekenntnis in der Öffentlichkeit. Aber jetzt denkt er darüber nach, wie es wäre, wenn ich reinkommen würde. Wenn er mich da drin hätte. Wie können wir uns das zunutze machen?«
    »Wir müssen ihn dazu bringen, dass er seinen guten Willen zeigt«, sagte Sykes.
    »Das ist das Wichtigste. Wir müssen ihn dazu bringen, einige Geiseln freizulassen – und zwar, bevor ich mich zu der von ihm verlangten Erklärung geäußert habe. Denn die bedeutet für ihn grünes Licht. Wir halten ihn hin. Wir müssen so tun, als ob er und ich an einem Strang ziehen. Ich will die Erklärung abgeben, aber meine Vorgesetzten wollen das nicht. Ich will zu ihm rein, aber sie mauern. Ich versuche alles zu tun, um ihn zufriedenzustellen. Ich bin frustriert, weil es so lange dauert, bis ich die Erlaubis bekomme. Er ist es gewohnt, einen Plan, einen roten Faden zu verfolgen.« Sie sah Vince an.
    »Ich denke schon. Na ja, das ist alles eine Sache des Trainings. Man muss sich anpassen können, flexibel bleiben, solange es zum Plan passt. Man versucht auch Unvorhersehbares mit einzuplanen. Aber er mag … Ordnung? Ich glaube, das ist das richtige Wort dafür. Er ist kein impulsiver Typ. Er denkt eine Sache lieber von Anfang bis Ende durch.«
    »Genau das tut er gerade. Will er seinen ursprünglichen Plan weiterfolgen – alles in die Luft sprengen, inklusive sich selbst, während ich am Leben bleibe, entehrt, aber quicklebendig? Oder soll er, wenn er Gelegenheit dazu hat, nicht eher den Zweikampf mit mir suchen? Die Geiseln bedeuten ihm nichts, aber mir bedeuten sie alles. So sah sein ursprünglicher Plan aus. Aber mir in die Augen sehen zu können, wenn er die Bombe hochgehen lässt, ist auch ziemlich verführerisch.«
    »Er ist
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