Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
ist unsere Chance.«
    »Sergeant Meeks will wissen, wie es seinem Sohn geht, was durchaus verständlich ist.«
    »Er will es mir nicht sagen.« Phoebe wischte sich mit einem der Babyfeuchttücher, die Liz ihr gegeben hatte, über das schweißnasse Gesicht. »Sagen Sie ihm, dass ich versuchen werde, es bei unserem nächsten Gespräch herauszufinden.«
    »Wenn Sie ihn nicht innerhalb der nächsten Stunde dazu bringen, seine Position zu ändern, werde ich die Sprengvorrichtung entschärfen lassen. Er kommt da nicht lebend raus, und das wissen Sie genauso gut wie ich. Ihn zu erledigen ist die einzige Möglichkeit, die Anzahl der Opfer zu begrenzen.«
    »Ich werde ihn dazu bringen, seine Position zu ändern, verdammt noch mal. Das kann noch eine Weile dauern, aber ich werde es schaffen.«
    »Wenn es noch lange dauert, werden Sie einen Fehler machen. Deshalb arbeitet man im Team, Phoebe. Wenn es weiterhin nur Sie und ihn gibt, werden Sie müde werden und einen Fehler machen.«
    »Genau das will er. Aber der Witz ist, dass er nicht bekommt, was er will. Er will die Sache noch nicht beenden, weil ich ihm vorher noch einen Gefallen tun soll. Und solange er noch nicht so weit ist, sind diese Leute einigermaßen in Sicherheit. Ich spüre, wann er so weit ist.«
    Harrison ging hinaus, und Duncan kam herein. Phoebe hob fragend die Brauen, als sie zwei Tüten mit etwas zu essen entdeckte.
    »Ich dachte, etwas zu essen kann nicht schaden.«
    Allein beim Gedanken an Essen wurde ihr schlecht, aber sie musste sich etwas stärken. Vielleicht half ihr das, keinen Fehler zu machen. »Du bist ein Held.«
    Er stellte die Tüten ab, woraufhin die Polizisten sich sofort darüber hermachten, und kam auf sie zu. »Wer ist jetzt mit Anrufen dran?«
    »Ich überlasse es ihm, aktiv zu werden.«
    »Gut.« Er massierte ihre Schultern. »Ich habe mit deiner Mutter gesprochen. Allen geht es gut, sie machen sich Sorgen um dich. Diese Geiselnahme ist das Nachrichtenthema Nummer eins.«
    »Auch das wünscht er sich, aber das kann ich leider nicht verhindern.« Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter und versuchte wieder Ruhe in ihre Gedanken zu bringen. »Um mich hat sich schon sehr lange niemand mehr gekümmert. Ich könnte mich glatt daran gewöhnen.«
    »Das solltest du auch.«
    »Wie geht es Phin – und den anderen?«
    »Sie sind vor Angst wie gelähmt. Ich nicht.« Sie wussten beide, dass das gelogen war, aber seine Bemerkung tröstete sie irgendwie. »Ich weiß, dass du sie heil da rausholst.«
    »Was hörst du, wenn er redet?«
    »Er geht auf und ab, nach rechts und links, aber …«
    »Aber?«
    »Du meinst, was ich wirklich höre? Ich glaube, Befriedigung.«
    »Ja, das ist es wohl.«
    Ma Bee tat der Rücken weh, und ihr Kopf dröhnte. Die hübsche blonde Patsy hatte aufgehört, zu weinen. Sie hatte sich auf dem Boden zusammengeringelt und ihren Kopf in Mas weichen Schoß gelegt. Zwischen den Geiseln wurde gemurmelt und geflüstert – was dem Mann, der sie in seiner Gewalt hatte, nichts auszumachen schien. Vielleicht bekam er auch gar nichts davon mit.
    Einige waren eingedöst, so, als bräuchten sie nur die Augen zu öffnen, um festzustellen, dass alles nur ein merkwürdiger, böser Traum gewesen war.
    »Phin muss solche Angst haben«, sagte Loo leise. »Livvy. Er wird doch hoffentlich Livvy nichts gesagt haben! Ich möchte nicht, dass sie Angst hat. Ach Ma, mein kleines Mädchen.«
    »Es geht ihr gut. Und das weißt du auch.«
    »Warum tut er nicht irgendwas? Wann wird er, verdammt noch mal, irgendwas tun?«
    »Das weiß ich nicht, Schätzchen. Aber ich muss demnächst mal was tun. Ich muss dringend aufs Klo.«
    Um sie herum murmelte man Zustimmung, jemand rang sich sogar ein schwaches Lachen ab.
    »Ich werde ihn fragen«, sagte Loo.
    »Nein, lass mich das machen. Ein mütterlicherer Typ hat vielleicht mehr Glück. Mister!«, rief Ma, noch bevor Loo etwas einwenden konnte. »He, Mister! Ein paar von uns müssen auf die Toilette.«
    Sie hatten ihn schon vorher darum gebeten, waren aber stets ignoriert worden. Aber diesmal drehte er sich um, das Telefon noch in der Hand, und sah Ma mit leerem Blick an.
    »Es sind mehrere Stunden vergangen«, erinnerte sie ihn. »Wenn Sie nicht bald in einer Riesenpfütze stehen wollen, müssen Sie uns auf die Toilette lassen.«
    »Sie werden es sich noch ein Weilchen verkneifen müssen.«
    »Aber …«
    Er hob die Waffe. »Wenn ich Ihnen eine Kugel in den Kopf jage, müssen Sie sich übers Pissen keine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher