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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes
Autoren: Jeanette Peters
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nichts einzuwenden.“
    „Die wird noch ein wenig warten müssen“, erwiderte Agenta und ihr Gesicht verfinsterte sich. „Zumindest, bis wir Angus gefunden und unschädlich gemacht haben.“ Sie spürte, wie Joleen erschauderte.
    „Ich hoffe, wir finden ihn bald, und zwar bevor er dazu kommt, sich einen neuen Clan aufzubauen“, bemerkte sie leise.
    „Die meisten Clans, die mit ihm verbunden waren, haben uns gesagt, dass sie ihm jegliche Hilfe verweigern wollen“, erklärte Agenta beruhigend. „Nach heute Nacht wird Angus so schnell keinen Fuß mehr in unserer Welt fassen können.“
    „Mir wäre trotzdem lieber, wen er tot wäre“, gestand Joleen und erschauderte erneut.
    „Das wird er irgendwann auch sein“, antwortete Agenta. „Vergiss nicht, wir sterben nicht, wenn wir nicht gewaltsam aus unserer Existenz gerissen werden, und wir Vampire haben ein langes Gedächtnis. Früher oder später wird er seine Strafe bekommen.“
    „Ich werde dir eine Bluthure schicken“, versprach Joleen seufzend und stand auf. „Und dann werde ich noch einmal nach Fayn sehen, um sicherzugehen, dass auch sie alles hat.“
    „Um danach gleich zu Zacharias zu eilen“, schmunzelte Agenta. Joleen nickte und ein liebevolles Lächeln umspielte ihre Lippen.
    „Martina hat ihn an der Schulter verletzt“, hauchte Joleen. „Ich will sicher gehen, dass er keine Schmerzen hat. Außerdem wird auch er sich sicherlich nähren wollen.“ Agenta wurde von einem warmen Gefühl durchflutet.
    „Es ist gut, dass er dich gefunden hat“, flüsterte Joleen zu. „Seit du damals zu uns gekommen bist, hat er sich sehr verändert.“
    „Und er hat mich verändert. Er hat mir geholfen erwachsen zu werden und zu verstehen, dass nicht die ganze Welt schlecht ist.“ Joleen seufzte erneut und ein verlegener Ausdruck erschien in ihrem Gesicht, ehe sie den Kopf senkte. „Und außerdem hat er mir gezeigt, dass es durchaus Leute gibt, die dazu fähig sind, mich zu lieben.“
    „Weil du es immer schon wert warst, Joleen“, erklärte Agenta. „Nur weil Martina dir eingeredet hat, dass es nicht so sei, stimmt das noch lange nicht.“
    „Ich weiß und ich bin dankbar dafür, dass ihr es mir beigebracht habt.“
    Sie umarmten sich, ehe Joleen aufstand und das Zimmer verließ.
    ***

J OLEEN
     
    Sie war nur kurz bei Fayn gewesen, um sie zu fragen, ob sie noch irgendetwas benötigte, doch sie wurde bereits von Benjamin, ihrem Blutsklaven versorgt. Danach machte sie sich gleich auf den Weg in den Flügel der Bluthuren, um eine von ihnen für Agenta und auch eine für Zach auszuwählen.
    Verwundert blieb sie stehen, gleich, nachdem sie den Flügel betreten hatte. Aus dem hinteren Teil hörte sie lautes Gebrüll und wie mehrere Bluthuren aufgeregt durcheinanderredeten.
    Joleen beschleunigte ihre Schritte und warf unsicher ihre Sinne aus. Sie hatte es noch nicht ganz unter Kontrolle, obwohl sie es regelmäßig, mit Zachs Hilfe und Anleitung versuchte. Es war schwieriger, als sie zunächst angenommen hatte. Die Gefühle von jemandem zu erspüren, der in ihrer Nähe war, war einfach, selbst wenn die Person weiter weg war, war es inzwischen kein Problem mehr für sie, doch sämtliche Personen zugleich zu erfassen, das bekam sie noch nicht hin.
    Sie stolperte in den Aufenthaltsraum, aus dem die Stimmen drangen.
    Joleen überlief es eiskalt. Gleich hinter der Tür lag eine sehr junge Bluthure. Ihre Kehle war aufgerissen, und in ihren offenstehenden Augen war kein Leben mehr.
    Erschrocken holte sie Lust, als sie ihren Blick hob und sofort Angus erblickte, der eine weitere Bluthure auf den Boden gedrückt hatte, und in großen Schlucken von ihr trank, während er heftig in sie eindrang. Auch dieses Mädchen war dem Tode bereits viel zu nahe.
    Joleens Sicht verfärbte sich rot und sie sprang mit einem lauten Knurren auf Angus zu. Wie war er nur hier hereingekommen? Ohne dass jemand von ihnen etwas bemerkt hatte. Was trieb ihn überhaupt zu dieser selbstmörderischen Tat? War sein eigenes Verlangen nach Blut und Tod wirklich so groß, dass sein sonst so berechnendes Denken aussetzte? War er derart von seinem Blutrausch gefangen?
    Angus grinste wölfisch, ließ von der Bluthure ab und fing Joleen ab, die ohne darüber nachzudenken, auf ihn losgegangen war. Sie wehrte sich, versuchte ihn anzugreifen, doch der Vampir war frisch genährt, und nicht geschwächt durch den Kampf, sodass er sie leicht überwältigen konnte. Ein Blick in seine Augen bestätigten all ihre
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