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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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kleinen Hütte gelebt, über mich gelacht, als Kellnerin gearbeitet, Leute bedient. Hast versucht, deinen lächerlichen Partyservice aufzubauen, dieses alberne Kochgeschäft. Hast mich beschämt.«
    Seine Hand glitt von ihrer Wange auf ihre Kehle, presste sie. »Ich werde dir nach einer Weile vergeben, Helen. Nach einer Weile, weil ich weiß, dass du langsam bist und ein bisschen dumm. Hast du mir nichts zu sagen, meine Liebe. Gar nichts, nach dieser langen Trennung?«
    Ihre Lippen waren kalt wie Eis und fühlten sich an, als könnten sie jede Sekunde zerbrechen. »Wie hast du mich gefunden?«
    Sein Lächeln ließ sie erschaudern. »Ich habe dir gesagt, dass ich dich immer finden werde, egal wo du bist und was du tust.« Er stieß sie brutal von sich, sodass ihr Rücken gegen die Arbeitsplatte krachte. Sie registrierte den Schmerz von Ferne, wie eine verschwommene Wahrnehmung.
    »Weißt du, was ich hier gefunden habe in deinem kleinen Nest, Helen? Du Hure? Männerkleidung. Mit wie vielen Männern hast du geschlafen, du Schlampe?«
    Der Kessel begann zu pfeifen, aber keiner von ihnen nahm es wahr.
    »Hast du irgendeinen strammen Fischer gefunden, der mit seinen Arbeiterhänden an dir rumgefummelt hat? An allem, was mir gehört?«
    Zack. Das war ihr erster klarer Gedanke. Klar genug, um sich entsetzlich zu fürchten.
    »Es gibt keinen Fischer«, sagte sie und schrie auf, als er zuschlug.
    »Lügnerin. Du weißt, wie sehr ich Lügen hasse.«
    »Es gibt keinen …« Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als er sie ein zweites Mal schlug. »Bleib weg von mir. Bleib weg.« Sie griff nach dem Messerblock, aber er war schneller. Er war immer schneller gewesen.
    »Suchst du dies hier?« Er hielt ihr ein langes, glänzendes, scharfes Messer direkt vor die Augen. Sie legte ihre Arme schützend um sich. Sie dachte: Nun wird er mich schließlich doch noch töten.
    Aber er trat zurück und schlug ihr mit seinem Handrücken so heftig ins Gesicht, dass sie durch die Küche flog. Sie prallte gegen den Tisch und stieß mit ihrem Kopf gegen die dicke Holzkante. Die Welt wurde erst gleißend hell, dann verdunkelte sie sich.
    Sie bekam nicht mehr mit, dass ihr Körper auf den Boden schlug.
     
    Mia beschenkte einen jungen Weltraumforscher. Der Buchladen war einer der beliebtesten Orte, die die Kinder an Halloween ansteuerten. Es gab dort tanzende Skelette, grinsende Kürbisse, fliegende Geister und – natürlich – einen Hexenzirkel. Ihre sonst übliche Musik hatte sie ersetzt durch Heulen und Schreie und rasselnde Ketten.
    Es machte ihr einen ungeheuren Spaß.
    Sie servierte einem Cowboy-Ghul ein Glas Punsch aus einem Hexenkessel, der von Rauchschwaden umgeben war, die das unter ihm versteckte Trockeneis erzeugte.
    Seine Augen weiteten sich, als er sie beobachtete. »Reitest du heute Nacht auf deinem Besen?«
    »Natürlich.« Sie beugte sich zu ihm hinunter. »Was wäre ich denn sonst für eine Hexe?«
    »Die Hexe, die Dorothy gejagt hat, war eine schlechte Hexe.«
    »Sie war eine sehr schlechte Hexe«, stimmte Mia ihm zu. »Aber ich bin eine sehr gute.«
    Er lächelte sie an, als er seinen Punsch schlürfte. »Sie war hässlich und hatte ein grünes Gesicht. Du bist hübsch.«
    »Vielen Dank. Du wiederum bist schrecklich unheimlich.« Sie reichte ihm einen Beutel mit Süßigkeiten. »Ich hoffe, du spielst mir heute keinen Streich mehr.«
    »Nei-hein. Danke, Lady.« Er verstaute seine Süßigkeiten in seinem Sammelbeutel und sauste davon, um seine Mutter zu suchen.
    Amüsiert richtete Mia sich auf. Der Schmerz kam urplötzlich und heftig, durchschoss ihre Schläfe wie ein Laserstrahl. Sie nahm für den Bruchteil einer Sekunde einen Mann mit blassen Augen und hellem Haar und den Glanz einer Klinge wahr.
    »Ruf Zack«, rief sie der verblüfften Lulu zu und stürzte zur Tür. »Es gibt Probleme. Nell ist in Not. Ruf Zack.«
    Sie rannte über die Straße, vorbei an einer Gruppe kostümierter Kinder und prallte fast mit Ripley zusammen. »Nell.«
    »Ich weiß.« In Ripleys Kopf schrillte es immer noch. »Wir müssen uns beeilen.«
     
    Sie kam langsam wieder zu sich, nahm verschwommen Einzelheiten wahr, ihr Kopf hämmerte wie wild. Um sie herum war absolute Stille. Sie rollte sich herum, stöhnte und schaffte es mühsam, sich auf ihre Hände und Knie zu stützen. Von der Anstrengung wurde ihr wieder schwindelig.
    In der Küche war es jetzt dunkel, bis auf eine einzige Kerze, die in der Mitte des Tisches stand.
    Er saß da, auf einem
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