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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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vermied es, allein mit Mac zu sein, bis sie das Haus verließen, um zu dem gelben Cottage zu gehen.
    »Wir können deine Ausrüstung in den Wagen laden, wenn du möchtest.«
    »Ich werde sie morgen holen«, erklärte er ihr erneut. Er berührte Ripley nicht. Er wusste nicht, warum, aber er spürte, dass sie dafür noch nicht bereit war.
    »Ich schätze, Harding wird sein Buch schließlich doch noch schreiben.«
    »Nicht dasjenige, das er vielleicht im Sinn gehabt hat. Aber, ja, ich glaube, Nell gefällt die Idee von einem Buch, das Frauen die in einem Teufelskreis der Gewalt gefangen sind, Hoffnung machen wird. Er ist eigentlich kaum mitgenommen, nachdem er …«
    »Exorziert wurde?«
    »Gewissermaßen. Kann ich dir eine technische Frage stellen?«
    »Von mir aus.« Es war eine herrliche Nacht. Kühl und frisch und klar. Es gibt wirklich keinen Grund, sagte Ripley sich, jetzt so nervös zu sein.
    »Woher hast du gewusst, dass das Blut ihn in Schach halten würde?«
    »Das weiß ich nicht genau.«
    »Ererbtes Wissen«, murmelte Mac und bekam ein Achselzucken zur Antwort.
    »Vielleicht. Diese Dinge gehören zu deinem Fachgebiet. Magie strömt durch das Blut. Durch meines«, sagte sie und hob ihre Hand. »Und auch durch deines, obwohl dein Blut ziemlich verdünnt ist.« Sie blickte ihn an, als er lachte. »Das
ist durchaus zutreffend«, sagte sie gereizt. »Und Blut ist ein Überträger, eine Opfergabe, was auch immer. Es ist das Leben.«
    »Ganz zweifellos.« Mac blieb stehen, drehte sich am Rand des Waldes um, wo die Schatten weich waren und das Mondlicht, das durch die kahlen Äste und Zweige fiel, helle Tupfer auf den Boden malte. »War das alles?«
    »Es gibt außerdem ein Band, eine Verbindung. Sie ist emotional – abgesehen vom Intellekt oder von der Logik, sogar abgesehen vom Ritual, schätze ich.«
    »Liebe.« Er wartete einen Moment. »Warum kannst du es jetzt nicht sagen?«
    »Du hast mich vorher noch nie so erlebt wie heute Nacht«, erwiderte sie hastig. »Alles, was vorher gewesen ist, war wie Kinderkram, verglichen mit heute Nacht.«
    »Du warst fantastisch.« Er sah, wie sie vor Überraschung die Augen aufriss: Es wird Spaß machen, dachte er, sie die nächsten fünfzig oder sechzig Jahre über mit Kommentaren wie diesem aus der Fassung zu bringen. »Hast du etwa gedacht, du Dussel, dass das, was ich gesehen habe, etwas an meinen Gefühlen für dich ändern würde?«
    »Nein. Ich weiß nicht. Mac, ich hätte mich beinahe verleiten lassen. Als ich aus dem Haus gerannt bin, war es vielleicht mit der Idee, dass ich mich opfern könnte – und sag mir nicht, dass das dämlich ist. Das habe ich inzwischen schon selbst herausgefunden.«
    »Dann werde ich mich zurückhalten.«
    »Kluge Entscheidung. Aber je weiter ich mich vom Haus entfernte – von euch allen –, desto mehr hatte ich das Verlangen nach Blut. Es gab einen Moment – vielleicht mehr als nur einen Moment –, als ich drauf und dran war, der Verlockung nachzugeben und das zu ergreifen, was mir angeboten wurde. Die Macht war ungeheuer – riesig, sexy, fast überwältigend.«
    »Aber du hast es nicht genommen.«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Es gab etwas anderes, das ich noch mehr wollte. Ich wollte mich. Ich wollte dich. Und … ich fürchte, es klingt ziemlich billig und drittklassig.«
    »Sag es trotzdem.«
    »Und ich wollte Gerechtigkeit.«
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern, streifte leicht mit den Lippen über ihre Stirn. Dann hob er ihre verbundene Hand an seine Lippen und drückte einen zarten Kuss in ihre Handfläche. »Ich habe gesagt, dass du fantastisch ausgesehen hast. Und das ist auch absolut zutreffend. Da war ein Lichtschein, der aus deinem Inneren heraus erstrahlte. Nichts hätte diesen Schein trüben können. Und jetzt … jetzt bist du einfach mein Mädchen.«
    »Dein Mädchen.« Ripley schnaubte verächtlich. »Verschone mich bitte damit, ja?«
    »Du gehörst mir, nur mir«, murmelte er und tat das, was er schon die ganze Zeit über hatte tun wollen, seit er sie mit dem flammenden Schwert in den Händen gesehen hatte. Er riss sie von den Füßen, zerdrückte sie fast in seiner Umarmung, während er seinen Mund auf ihren presste. »Heirate mich. Lebe mit mir in dem Haus am Meer.«
    Tränen brannten in ihren Augen und ließen alles vor ihrem Blick verschwimmen, sodass sie blinzeln musste, um Macs Gesicht deutlich sehen zu können. »Klar, okay.« Als er abermals lachte, schlang sie ihm die Arme um den Hals.
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