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Im Licht der roten Erde

Im Licht der roten Erde

Titel: Im Licht der roten Erde
Autoren: Di Morrissey
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einbrechen …?« Er wirbelte einen Schlüsselring um seinen kleinen Finger. »Ich habe doch noch meinen Schlüssel. Warum hast du die Schlösser nicht austauschen lassen?«
    »Du hast mir versprochen, nie mehr hier aufzutauchen. Es ist lange vorbei.«
    Er setzte sich auf das Fußende des Bettes und bedachte sie mit einem breiten Grinsen. »Sechs Monate sind keine Ewigkeit. Komm schon, sag, dass du dich freust, mich zu sehen. Ich habe dich vermisst.«
    Sie warf dem gutaussehenden jungen Mann einen zornigen Blick zu. Er war so selbstsicher, sich seiner sexuellen Anziehung und seines Charmes so bewusst.
    »Es ist vorbei, Barwon. Ich kann dich mir nicht länger leisten. Ich bin wieder zur Vernunft gekommen – das Ganze war Wahnsinn.«
    »Und du hast jede Minute davon genossen, gib’s zu. Wie ich sehe, liegst du immer noch allein im Bett.« Er rückte näher an sie heran.
    Mit einer schnellen Bewegung rollte sie sich auf die andere Bettseite. Ihr nackter Körper blitzte unter der Decke hervor, reif, weich und üppig, und er stieß einen Pfiff aus. Mit ihren fünfzig Jahren hatte sie jenen Gipfel wollüstiger Sinnlichkeit erreicht, der auf Männer jeden Alters attraktiv wirken konnte.
    Er warf sich aufs Bett und drückte sie mit seinem Gewicht nach unten. Sie schlug mit den Fäusten auf seinen Rücken und Kopf ein, doch er umschloss mit den Fingern ihre Handgelenke und begann, an ihrem Hals zu schnuppern. Der vertraute Geruch seines Haars und der moschusartige Duft seiner Haut strömten ihr in die Nase und weckten Erinnerungen an eine Leidenschaft, die sie nicht kontrollieren konnte.
    »Verdammt noch mal, Barwon … tu mir das nicht an. Es ist vorbei. Bitte, geh einfach oder …«
    »Oder was?« Er fing an, ihr Ohr zu lecken, dann presste er seinen Mund auf ihren.
    Nein!, schrie sie innerlich. Zorn und auch eine gewisse Empörung darüber, dass er so einfach wieder die Kontrolle über sie übernehmen konnte, kämpften mit der unwillkürlichen Antwort ihrer Zunge, die seine Zähne auseinanderdrängte, und dem Schwall von Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen.
    Er spürte ihre Erregung, drückte die Hand auf ihren Venushügel und teilte mit den Fingern das zart behaarte Fleisch, um in die wohlbekannte warme Feuchte einzudringen. Ihre Knie fielen auseinander, sie wölbte sich ihm entgegen, und als er sein Gesicht von ihrem hob, entfuhr ihr ein leises Stöhnen.
    »Du willst mich immer, hm, Baby …« Er fing an, Hemd, Hose und Schuhe auszuziehen. »Nur um der alten Zeiten willen …«
    Seine Aufmerksamkeit war auf Gürtel und Reißverschluss gerichtet, was ihr eine Atempause verschaffte, in der es ihr gelang, sich zu sammeln.
    » NEIN ! VERSCHWINDE !«
    Während er noch damit beschäftigt war, seine Schuhe auszuziehen, sprang sie mit einem Satz aus dem Bett und stürzte den Flur entlang. Nackt blieb sie in der Küche stehen und blickte sich wild um, unsicher, was sie hier machte. Er hatte eine kleine Lampe über der Arbeitsplatte angeschaltet. Der Anblick des Glases mit Eiswasser, das er sich so dreist genommen hatte, als würde er immer noch hier wohnen, erzürnte sie. Ihr Blick fiel auf das breite Messer, das sie am Abend benutzt hatte, und sie schloss die Hand darum. Da stand sie und war sich ihrer Nacktheit bewusst, ihrer Verletzlichkeit, ihrer Verwirrung, was ihre Gefühle für diesen Mann anbelangte, den sie einst zu lieben geglaubt hatte.
    Nur noch mit Socken bekleidet, kam er in die Küche getappt.
    »He, Shirley, nun sei doch nicht so. Komm schon, du weißt, dass dich keiner so auf Touren bringt wie ich. Ich wette, du hast das vermisst.« Seine Stimme war sanft und bettelnd, eine Stimme, die sie einst hatte dahinschmelzen lassen. Mit ausgestreckten Armen kam er auf sie zu. »Ich habe mein süßes wildes Honigschätzchen vermisst …«
    Erinnerungen an Barwon, der ihr dunklen Honig auf Brüste, Bauch und Schenkel träufelte und ihn langsam ableckte, überkamen sie, und unwillkürlich überlief sie ein sinnlicher Schauer. Mit zusammengebissenen Zähnen stieß sie hervor: »Ich schwöre, dass ich dir den Schwanz abschneide, wenn du noch einen Schritt weiter machst. Zieh dich an und hau ab. SOFORT .«
    Ein dümmliches Lächeln trat auf sein Gesicht, und er streckte hilflos die Hände aus. »Und das nach allem, was wir zusammen hatten. Du hast gesagt, ich würde dir immer etwas bedeuten …«
    »Du bedeutest Ärger, Barwon. Du hast mich ausgenommen, du hast mit jungen Mädchen geschlafen … du hast mich
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