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Im Land der tausend Sonnen

Titel: Im Land der tausend Sonnen
Autoren: Patricia Shaw
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wertvoll sein, aber es war nur ein billiges Schmuckstück, blau angemalt und anscheinend auch noch lackiert. Wahrscheinlich ein Talisman, der Theo aber wohl kein Glück gebracht hatte. Sie schob ihn in ihre Tasche und vergaß ihn.
             
            »Mein Mann ist zurück«, berichtete sie Mr Hackett.
            »Nein!« Sein Ton war ernst, doch Eva sah seine Enttäuschung, und das richtete sie auf, schmeichelte ihr. In den vergangenen paar Monaten hatte sie Mr Hackett schätzen gelernt, und sie war ihm dankbar für die Aufmerksamkeit und Fürsorge, die er den Kindern angedeihen ließ. Nachdem Theo nun zurück war, würde sie ihn wohl nicht mehr so häufig sehen. Das ist sehr schade, wirklich traurig, überlegte sie, während sie am Tor zum Schulhof wartete … Unter anderen Bedingungen hätten Mr Hackett und sie so gut zueinander gepasst. Hanni hatte schon mehrmals bemerkt, dass Mr Hackett Eva regelrecht den Hof machte.
            Keine von beiden hatte ausgesprochen, dass Mr Hackett womöglich zarte Bande knüpfte, für den Fall, dass Evas Mann nicht mehr zurückkam, aber gedacht hatten sie es durchaus. Dieses hübsche Zwischenspiel war jetzt vorüber, und Eva musste sich wieder mit Theo herumschlagen. Eines steht fest, schwor sie sich, er bekommt nicht einen Penny von meinem Lohn.
            »Was machst du denn hier?«, rief Robie seiner Mutter entgegen.
            Sie wurde rot. Es war nie nötig gewesen, dass sie zur Schule kam. Robie ging stets gemeinsam mit Hans und Inge nach Hause. Eva war an diesem Tag lediglich gekommen, um mit Mr Hackett zu sprechen.
            »Ich wollte euch sagen, dass euer Vater zurück ist.«
            Die drei Kinder waren außer sich vor Freude, tanzten umher, wollten ihn sehen, doch Eva erklärte ihnen, dass sie noch ein paar Tage würden warten müssen, weil es ihm nicht gut ging und er noch im Krankenhaus lag. Das fanden sie sogar noch interessanter, denn das Krankenhaus war ein geheimnisvolles Gebäude, das sie mit Ehrfurcht betrachteten. Auf dem Heimweg löcherten sie Eva mit Fragen, doch Eva hatte selbst so viel zu fragen.
             
            Pastor Beitz wurde in einem Zimmer im Royal Hotel untergebracht, trotz seines Einwandes, ein Missionar dürfe nicht im Luxus leben.
            »Und die anderen?«, fragte er Hubert.
            »Machen Sie sich ihretwegen keine Sorgen. Es freut Sie doch sicher zu hören, dass Lukas und Hanni wieder zusammen sind; er ist zu ihr gezogen. Wie sich herausstellte, beruhten ihre Probleme nur auf Missverständnissen.«
            »Natürlich, anders konnte es gar nicht sein. Und wenn sie sich mir anvertraut hätten, würde ich die Sache in die Hand genommen haben, aber sie mussten ja ihre eigenen Wege gehen. Aber was ist mit Max und Hans und Walther? Wo wohnen sie?«
            »Sie möchten in der Gemeinde bleiben.«
            »Ah. Brave Burschen.«
            »Sie haben ein Zelt aufgestellt und kommen ganz gut zurecht.«
            Er ließ Pastor Beitz nicht wissen, wie gut es war, dass sie dort geblieben waren, da zwei Männer aufgetaucht waren, um auf dem Gemeindeland die großen Bäume zu schlagen.
            Walther war schockiert gewesen. »Da muss ein Irrtum vorliegen. Hier wird kein Holz gefällt. Wir schlagen selbst nur ein paar von den großen Bäumen, wenn wir ein Stück Land zu unserem Gebrauch roden wollen. Den Rest des Grundstücks roden wir vielleicht nie. Wir möchten es gern in seinem ursprünglichen Zustand erhalten, um nachfolgenden Generationen zeigen zu können, wie schön es ist.«
            Der Sprecher der Holzfäller, George Macken, hatte die Besitzurkunden vorgelegt, und Walther fielen fast die Augen aus dem Kopf.
            »Woher haben Sie diese Papiere?«
            »Ein Herr Ritter hat sie mir gegeben, und sie beweisen, dass wir das Recht haben, hier Bäume zu fällen. Es geht nur noch darum, wo wir am besten beginnen, dann kann ich ihm unsere Schätzung vorlegen.«
            »Sie reden wahrscheinlich von Vikar Ritter, nicht wahr?«
            »Ja.« Jetzt riss Macken die Augen auf. »Oh Gott! Ist das der, der erschossen wurde?«
            »Ja. Und wir hätten diese Dokumente gern zurück, Mr Macken. Der Gemeindepfarrer, Pastor Beitz, will nicht, dass hier Bäume gefällt werden.«
            Walther nahm die kostbaren Dokumente an sich, und die Holzfäller
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