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Im Land der Orangenbluten

Im Land der Orangenbluten

Titel: Im Land der Orangenbluten
Autoren: belago
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und Dany mit Karini wurden auf den Namen Rozenberg getauft, und so ging das immer weiter. Rozenbusch, Rozenfeld, bis hin zu Rozenrot.
    Kiri war sehr stolz, dass sie den Namen der Plantage nun in ihrem Familiennamen tragen durfte.
    Sie war jetzt Kiri Rozenberg.
    Und ab heute war sie frei.

Nachwort
    Surinam war lange Zeit ein kleiner weißer Fleck auf der Landkarte. Ein Stückchen Land an der Nordwestküste Südamerikas, dicht bewachsen mit Urwald und Savannengebüsch, von der morastigen Küste bis hin zu den aufragenden Bergen im Hinterland.
    Surinam wurde zwar schon 1499 entdeckt, aber erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts setzten einige Glücksritter und Abenteurer einen Fuß in die für Europäer unwirtliche Region. Selbst das hartnäckige Gerücht, dass in Surinam das sagenumwobene Goldland »El Dorado« zu finden sei, trieb nicht viele Auswanderer dorthin. Und jene, welche die wagemutige Reise antraten, mussten sich mit Tropenkrankheiten und wehrhaften indigenen Völkern herumschlagen. Die meisten Europäer kamen dabei nach kurzer Zeit ums Leben.
    Viele Länder starteten Kolonialisierungsversuche, und alle trafen sie auf die Gegenwehr der indianischen Völker. Fast einhundertachtzig Jahre dauerte es, bis um 1650 die erste europäische Siedlung entstand.
    1657 wurde Surinam, das damals noch Niederländisch-Guayana hieß, durch den Frieden von Breda den Niederlanden zugesprochen. Die Engländer erhielten dafür im Tausch Neu-Amsterdam, das heute New York City heißt.
    Den vielfältigen Schwierigkeiten bei der Bewirtschaftung der neu gegründeten Plantagen begegneten die Weißen mit einem regen Import von schwarzen Sklaven aus Westafrika.
    Die Einfuhr von Sklaven brachte allerdings neue Probleme mit sich. Viele von ihnen entliefen ihren Herren und gründeten freie Ansiedlungen im Regenwald. Bald war die Zahl dieser sogenannten Maroons so weit angestiegen, dass sie sich durchaus gegen die weiße Kolonialmacht zur Wehr setzen konnten.
    Zwischen 1730 und 1793 kam es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen, in deren Folge die niederländische Kolonialmacht Friedensverträge aushandeln musste.
    Die freien Ansiedlungen ermöglichten den entflohenen Sklaven die Bewahrung ihrer eigenen Kultur und Religion. Mit der Zeit verwoben sich die Gepräge der verschiedenen Stämme und Völker zu einer ganz eigenen Kultur, die bis heute von den entsprechenden Bevölkerungsgruppen mit großem Selbstbewusstsein gepflegt wird.
    Erst 1863, einem im Verhältnis zu anderen Ländern und Kolonien relativ späten Zeitpunkt, wurde die Sklaverei in Surinam abgeschafft. Man fürchtete in der Folge den Verlust von Arbeitskräften und brachte Javaner und Inder aus den asiatischen Kolonien der Niederlande als billige Arbeitskräfte in das Land. Das Schicksal dieser Kontraktarbeiter war in der Folge leider nicht besser als das der ehemaligen afrikanischen Sklaven, die gerade in diesem Land besonders verabscheuenswert behandelt worden waren.
    Die Abschaffung der Sklaverei und der florierende Handel mit Rübenzucker führte letztlich zum Niedergang der Plantagenwirtschaft. Infolgedessen verließen viele Europäer das Land. Heute leben in Surinam nur etwa 1% Europäer bzw. Menschen europäischer Herkunft. In Surinam werden neben Niederländisch als Amtssprache heute noch sechzehn weitere Sprachen gesprochen.
    Surinam wird häufig als »Welt en miniature« bezeichnet. Es ist ein kleines und junges Land, das erst 1954 in die Selbstverwaltung und 1975 in die Unabhängigkeit entlassen wurde. In den Achtziger- und Neunzigerjahren des 20. Jahrhunderts gab es erneut politische Unruhen, die weltweit Schlagzeilen machten. Ein Militärputsch und ein nachfolgender Guerillakrieg zerrütteten das Land. Erst 1992 konnte eine halbwegs stabile demokratische Ordnung hergestellt werden.
    Seitdem ist es ruhiger geworden in diesem Land.
    Heute leben in Surinam, im Schatten des Regenwaldes, etwa 600 000 Menschen, davon allein 242 000 in der Hauptstadt Paramaribo. Gut 80% Surinams ist bis heute von einem intakten Regenwald bedeckt. Straßen gibt es nur entlang der Küste und von der Stadt Paramaribo zum internationalen Flughafen, der etwa fünfzig Kilometer südlich der Stadt im Landesinneren liegt. Kleine Sandpisten, die zu den Indianer-und Buschnegerdörfern in die Savannen- und Dschungelgebiete führen, sind die einzigen Verkehrswege. Viele Dörfer liegen jedoch so tief im Dschungel an den mit Stromschnellen übersäten Flussläufen, dass sich kaum
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