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Im Informationszeitalter

Im Informationszeitalter

Titel: Im Informationszeitalter
Autoren: Stanislaw Lem
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entwickelte.
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    “… ich bin jetzt in der Energiepolitik. Das halte ich für sinnvoll. Das ist nämlich gleichzeitig auch ein philosophischer Ansatz. Die ungeheure Macht, die über uns ausgeübt wird!” (Amery-Interview 1995, S. 8). Amery ist mehr als ein politischer Schriftsteller, er beteiligt sich direkt am politischen Geschehen, ohne dabei Realpolitiker werden zu wollen. Auch für ihn geht die Faszination von der Idee, dem philosophischen Ansatz aus, der hinter den politischen Entscheidungen steht.
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    “Da von Krieg oder Industrieunfällen nicht die Rede ist, kann man mutmaßen, daß es sich um die Auswirkung irgendeiner ökologischen Entgleisung handelt… “ (Gottwald 1990, S. 111)
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    “Das ist die Idee von der selbstreferentiellen, sich selbst organisierenden, autopoetisch sich organisierenden, sagen wir ruhig organischen Intelligenz als Ausdruck für die gesamte
    Biosphäre…. Zum Beispiel, das Erdklima blieb auf eine Weise
    konstant, die “natürlich” vom Vulgärdarwinismus nicht zu erklären ist. Der Vulgärdarwinismus würde ansetzen: Eine Kugel, und auf der krabbeln oder laufen Lebewesen herum, die müssen sich nun auf irgendeine Weise an ihre Umgebung gewöhnen. In Wirklichkeit bauen sie mit, die organisieren ihre Umgebung mit.” (Amery-Interview 1995, S. 13, 14) Amery geht von einer “intelligenten Schöpfung” aus, die zur Selbstorganisation fähig ist. Bei Lem ist Evolution auf die Entwicklung von Bewußtsein konzentriert. Das Medium des Bewußtseins ist dabei für ihn nebensächlich; die Idee einer kollektiven “Intelligenz” im Sinne einer natürlichen Selbstorganisation nimmt er nicht an, da er die Kultur des Menschen der Natur gegenüberstellt.
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    Der Begriff ist angelehnt an die Sage der griechischen Erdgöttin GAIA, aus alles Leben wurde und wird; der Name der Theorie wurde dem Erfinder Edward Lovelock von William Golding gegeben; ein wichtiger Kernpunkt ist, das der Evolutionsprozeß eine unteilbare Einheit darstellt: “Es waren die lebenden Organismen selbst, die den Planeten stets bewohnbar für das Leben erhielten und erhalten. Im Gegensatz dazu steht die bisher gängige Ansicht, daß sich das Leben an unausweichliche physikalische und chemische Bedingungen und ihre Veränderungen anpassen mußte.” (Amery 1991, S. 224/225)
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    Menschen leben bereits mit kybernetischen Implantaten; jedes dieser Implantate nimmt ihnen ein Teil ihrer menschlichen Empfindsamkeit. Mit ein wenig Phantasie könnte man hier das “Missing Link” in der Evolution zur Gesellschaft Klapauzius’ und Truls entdecken.
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       Neben den “Neuromancern” gibt es auch eine aktuelle Trendrichtung der “Humanists” (beispielsweise vertreten durch Lucius Shepard und Richard Paul Russo), die sozialkritische und pazifistische SF schreiben, ohne dabei auf die Naturwissenschaften zu verzichten. Die “hard-boiled”-SF erfreuen sich jedoch in den Fangemeinden größerer Beliebtheit durch die Akzentuierung des Abenteuers.
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       Als Beispiel für seine Behauptung führt Amery die Zeit des McChartyismus in den fünfziger Jahren an, als das Genre eine Fluchtstätte für “linke” Autoren und ihre Kritik wurde.
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