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im Geisterschloss

im Geisterschloss

Titel: im Geisterschloss
Autoren: Enid Blyton
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Dekoration aufgestellt wurden. Und wo benutzt man solche Attrappen noch? Zum Beispiel beim Film. Als die Mädchen außerdem von Fotografen sprachen, war ich meiner Sache ziemlich sicher.“
    „Übrigens habe ich bei dieser Gelegenheit noch etwas Interessantes erfahren“, erzählte der Bürgermeister. „Man hat doch von Zeit zu Zeit Aufrufe nach den Erben von Baron Harringer veröffentlicht. Da hat sich vor etwa einem Jahr jemand gemeldet. Von Australien hat ein Mann geschrieben. Er behauptet, dass seine Mutter Harringer hieß. Sein Vater war bürgerlich, die Mutter hatte sich in ihn verliebt und war mit ihm durchgebrannt. Eine ganz romantische Geschichte, nicht wahr, ihr beiden?“
    Hanni und Nanni nickten eifrig. Das hörte sich an wie ein Roman!
    Der Bürgermeister lächelte ihnen zu und fuhr fort: „Die Eltern des Mannes sind tot. Und er wusste nichts Genaues von ihrem Heimatort. Aber er schrieb: ‚Wenn ich genug Geld gespart habe, komme ich nach Deutschland. Das wollte ich längst einmal. Und bis dahin versuche ich, auch noch Anhaltspunkte in den Papieren meiner Eltern zu finden.’ Ja, das ist nun aber schon länger als ein Jahr her. Seitdem hat man nichts mehr von ihm gehört.“
    „Da sollte man aber doch etwas unternehmen!“, rief Erna. „Ich meine: die Behörden!“
    „Das wird schwierig sein. Ob der junge Mann – ich nehme an, dass er noch jung ist – eine feste Adresse angab, weiß ich nicht. Oder er hat inzwischen herausgefunden, dass alles ein Irrtum war. Wer weiß?“
    „Und einstweilen verlottert alles weiter!“, rief Hanni empört. „Warum sucht man den Erben nicht von Neuem?“
    „Australien ist riesig, außerdem ist da wahrscheinlich nicht alles so genau geregelt wie bei uns, wo man sich polizeilich an- und abmelden muss. Vorausgesetzt, dass es wirklich der richtige Erbe war“, meinte Herr Huber. „Immerhin ist vielleicht eine Lösung in Sicht.“
    „Wir werden jedenfalls die Augen und Ohren offen halten“, versicherte Hanni. „Vielleicht finden wir doch eine weitere Spur.“
    „Das wäre schön“, sagte der Bürgermeister lachend. „Der Erbe kann sich dann bei euch bedanken. Es ist nämlich keine Kleinigkeit, was er erbt!“

Neue Gesellschaft
     
    Kurz darauf machten die Zwillinge aber eine andere Entdeckung und die war genauso überraschend wie die Geschichte mit dem Geisterschloss.
    Ernas Mann erzählte beim Abendessen: „Heute haben wir eine weite Kontrollfahrt gemacht. Bis an den äußersten Zipfel unseres Gebietes – fast bis Stempelbach, und das gehört schon zum Nachbarkreis.“
    „Stempelbach?“, riefen die Zwillinge.
    „Nanu, kennt ihr den Ort?“, fragte Herr Huber.
    „Stempelbach am Rodenberg?“, erkundigte sich Hanni.
    „Genau das!“, nickte der Wachtmeister.
    „Dort wohnt eine Freundin von uns, Jenny Robin!“, sagte Nanni. „Die sollten wir besuchen, wenn wir so in der Nähe sind!“
    „Wie weit ist es denn von hier? Wir können ja mit den Rädern hinfahren und vielleicht über Nacht bleiben“, erkundigte sich Hanni.
    „Ich weiß nicht recht“, überlegte Erna. „Es ist doch eine ziemlich weite Strecke, nicht wahr, Klaus?“
    „Etwa sechzig Kilometer.“
    „Da lasse ich euch nicht gern fahren, offen gesagt. Schließlich tragen wir beide, mein Mann und ich, die Verantwortung für euch. Eure Eltern sind im Ausland, die können wir also nicht fragen. Meint ihr nicht, dass wir sonntags mal hinfahren sollten?“
    Die Zwillinge sahen sich an. Sonntags? Wenn Hubers mit dabei waren und sich in Stempelbach wahrscheinlich auch die ganze Familie versammelt hatte? Hanni und Nanni drucksten herum – sie wussten nicht, wie sie Erna klarmachen sollten, was sie dachten.
    Wachtmeister Huber grinste. „Tja“, sagte er, „ich kann mir schon vorstellen, was in euren Köpfen vor sich geht!“
    „So?“
    „Ja, ihr überlegt krampfhaft: Wie sag ich‘s meinem Kinde – in diesem Fall: Wie sagen wir‘s Erna? Dass ihr euch nämlich einen Ferienbesuch bei eurer Freundin anders vorstellt. Ihr möchtet dann hübsch unter euch sein. Stimmt‘s?“
    „So ungefähr“, sagte Nanni leise. „Wir wissen ja, dass Erna es gut meint. Aber ...“
    „Da mache ich euch einen anderen Vorschlag und ich glaube, Erna ist auch damit einverstanden.“ Herr Huber sah seine Frau an. „Wir laden eure Jenny hierher ein. Schreibt ihr, und wenn ihre Eltern Bedenken haben, dann können wir immer noch hinfahren, uns vorstellen und eure Freundin vielleicht gleich abholen. Einverstanden,
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