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Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle
Autoren: A. A. Fair
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wünschen, Donald.«
    »Keine schlechte Idee.«
    »Ich hätte Bertha fragen sollen, ob wir nicht während der Geburtstagsfeier schließen können.«
    »Tja...« Ich grinste.
    »Sie haben recht, Bertha und Geld sind unzertrennlich.«
    Elsie stand noch immer dicht vor mir und hob mir wieder das Gesicht entgegen. Das Telefon schrillte. Nach dem zweiten Läuten riß sich Elsie los und nahm den Hörer ab. »Ja?« Die Empfangsdame sagte mit einer Stimme, die den Apparat zum Scheppern brachte: »Donald soll sofort zu Bertha kommen!«
    »Oh, Donald...« Elsie grapschte sich ein Papiertaschentuch und wischte mir den Mund ab. »Oh, Donald, ich wollte, dieser vermaledeite Adams wär’ da, wo der Pfeffer wächst!«
    Ich legte ihr den Arm um die Schulter, zog sie an mich, rieb meine Wange gegen ihre, tätschelte sie noch einmal und begab mich in Berthas Büro. Elsie blieb trauernd vor den Trümmern der Geburtstagsparty zurück.
    »Setz dich, Donald«, sagte Bertha. »Mr. Adams Geschichte ist offenbar ziemlich lang, und ich sehe nicht ein, warum er sie zweimal erzählen soll. Wenn er fertig ist, können wir entscheiden, ob wir den Auftrag übernehmen.« Sie sah Adams auffordernd an. »Schießen Sie los. Es fängt also mit dem Inserat, in der Seufzerspalte der Zeitung an, stimmt’s?«
    »Nun, eigentlich liegt es noch weiter zurück. Wir hatten eine ganz ähnliche Situation in Portland, Oregon.«
    »Wieso, haben Sie Versicherungspolicen in Portland, Oregon, ausgestellt?«
    Er schüttelte lächelnd den Kopf. »Die Sachlage war die gleiche wie in dem Fall, der uns jetzt beschäftigt, Mrs. Cool. Die Police war in New Mexico ausgestellt worden; aber der Versicherungsnehmer reiste im Auto nach Oregon und hatte dort einen Unfall. In unserem Fall handelt es sich bei dem Versicherungsnehmer um den Besitzer eines Cadillac. Auf seinen Unfall bezieht sich das Inserat.«
    »Verstehe«, sagte Bertha ziemlich unverbindlich.
    »Aber ich nicht«, sagte ich zu Adams.
    Adams fischte einen Zeitungsausschnitt aus der Tasche und reichte ihn mir. »Lesen Sie laut vor — den Teil, der mit Rotschrift angestrichen ist.«
    Ich las das Inserat vor: »Dreihundert Dollar Belohnung für Hinweise auf Zeugen, die bestätigen können, daß am 15. April gegen zehn Uhr morgens ein Ford Galaxie in Höhe Gilton und Crenshaw das Stoppsignal überfuhr und grauen Cadillac rammte. Zuschr. a. Chiffre 685.«
    »Dreihundert Dollar Belohnung«, sagte ich. »Nicht schlecht.«
    »Wozu der Aufwand? Können sie sich denn die Zeugen nicht auf bequemere Art verschaffen?« fragte Bertha.
    »Nicht die Sorte Zeugen, die sie brauchen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Na, beachte doch mal den Wortlaut des Inserats. Die Belohnung wird praktisch nur Zeugen ausgezahlt, die bestätigen können, daß der Ford Galaxie das Stopsignal überfuhr und den Cadillac rammte.«
    »Na, wenn’s so gewesen ist?«
    »Angenommen, es hat sich aber nicht so abgespielt? Angenommen, es war genau umgekehrt? Vielleicht hatte der Ford grünes Licht, und der Cadillac hat das Stopsignal überfahren. Außerdem steht die Anzeige in der Seufzerspalte mit der Überschrift >Hilfe gesucht<.«
    Bertha zwinkerte heftig. »Mich laust der Affe!«
    »Richtig«, sagte Adams. »Unseres Erachtens handelt es sich um einen Versuch, Zeugen zum Meineid anzustiften. Ich habe keine Ahnung, ob es sich dabei um ein weitverbreitetes, allgemein übliches Verfahren handelt; ich kann nur wiederholen, daß uns das gleiche schon in Portland passierte.«
    »Ich schließe aus alledem, daß Sie den Besitzer des Ford Galaxie repräsentieren, daß er bei Ihnen versichert ist, und daß Sie in Ihrem und seinem Interesse gegen...«
    Er unterbrach mich. »Nein. Es klingt vielleicht seltsam, aber der graue Cadillac ist bei uns versichert.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, wer dahintersteckt?«
    »Nein.«
    »Falls drei Zeugen aufkreuzen, würde das bedeuten, daß irgend jemand neunhundert Dollar ausspuckt. Bei zwei Zeugen wären es sechshundert, bei einem dreihundert Dollar. Selbst bei nur einem Zeugen ist das schon ein Batzen Geld.«
    »Ja«, sagte Adams kurz.
    »Wenn er also nichts aus der Versicherung herausschlägt, wie kommt dann der große Unbekannte, der sich hinter der mysteriösen Chiffre 685 verbirgt, wieder zu seinem Geld, sobald er es mal ausgezahlt hat?«
    Adams zuckte mit den Schultern.
    »Wie war es bei dem Fall in Portland?« fragte ich.
    »Der wurde durch einen Vergleich beigelegt.«
    »Kam bei dem Inserat irgendwas heraus?«
    »Das
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