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Im Bett mit

Im Bett mit

Titel: Im Bett mit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Fuerstauer
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vermutlich ersonnen hatte, in die Arena geschickt, um sie den wilden Tieren auszuliefern. Schuldig auch in den Augen des Volkes! Aber um Poppaeas willen musste er wohl den Milden spielen. Dass sich die Weiber doch immer wieder in die Politik mischen mussten! Privatim würde er mit Poppaea ein ernstes Wort reden müssen.
    »Na schön, dann ab mit den Missetätern auf die wüsteste Insel des Reichs!«, knurrte er mit grimmiger Miene. »Führt sie und Octavia in Ketten nach Ostia! Dort erwartet sie ein Schiff, das sie an ihren Verbannungsort bringen soll!« Er winkte einem Schreiber, kritzelte einen Namen auf ein Wachstäfelchen. Der Anführer der Wache erbleichte. »Herr, auch die Kaiserin?«, fragte er zögernd. »Sie ganz besonders«, gab Nero ungnädig zur Antwort und wandte sich Poppaea zu, die ihn strahlenden Blicks betrachtete.
    Octavia indessen begriff: Nachdem ihr Plan gescheitert war, wurde es Zeit, Abschied zu nehmen. Sie tat es mit großer Geste, die Stufen des Palastes hinabsteigend. Keinesfalls wollte sie warten, bis die Schergen kamen, sie zu holen. »Leb wohl, Rom, mein geliebtes Vaterland«, rief sie und winkte der Menge zu, die schweigend herzutrat, als sie, von Neros Prätorianern eskortiert, ihren Weg in die Verbannung antrat, von der sie wusste, dass sie ihr Todesurteil bedeutete.
    Stumm blickten ihr die Leute nach, verängstigt von dem Gedanken: Wenn das ihr, der Höchstgestellten im Lande, zustoßen konnte, was würde dann mit ihnen, den kleinen Leuten, geschehen? Sie fühlten sich mehr als jemals der Willkür der Mächtigen ausgeliefert. Unmut machte sich breit, und sie begannen, gegen Nero, der sich selbst eine Gottheit nannte, im Geheimen zu murren. Unter den Senatoren indessen und den Großen des Landes wurden bald Pläne geschmiedet, wie man den Tyrannen, der die Gesetze Roms willkürlich mit Füßen trat, eines Tages loswerden könnte.
    Poppaea aber hielt Einzug in Neros Palast. Sie bekam das ersehnte Bett aus tyrrhenischem Purpur, doch ihre glücklichen Zeiten darin währten nur kurz. Denn Nero war launenhaft, und als er die Frau bekommen hatte, die er begehrte, begann sie ihn bald zu langweilen. Wie reizvoll war sie ihm gewesen, als sie einem anderen zugehört hatte – und nun?
    Selbst als sie schließlich ein Kind von ihm erwartete, änderte dies nichts an seinem verhärteten Sinn. Und so starb Poppaea schließlich in ihrem Bett aus tyrrhenischem Purpur, Opfer eines Fußtritts, den der tyrannische Gatte der Schwangeren versetzt hatte. Otho aber, der gehörnte Ex-Ehemann, gelangte in einem Jahr, das als Drei-Kaiser-Jahr in die Annalen einging, für eine kurze Weile selbst zu der Würde, nach der Poppaea so gierig gestrebt hatte. Wer weiß, vielleicht hätte sie mit ihm doch die glücklichere Wahl getroffen?

Intermezzo II
Märchenbetten und der Glanz des Orients
    Wo römische Legionäre ihren Fuß hinsetzten, brachten sie viel von römischer Lebensart mit. Das galt vor allem im Westen, wo ihre Städtegründungen zum eigentlichen Kern einer neuen Zivilisation wurden. In den harten Zeiten der Völkerwanderung fiel es den mit Ochsenkarren und Vieh umherstreifenden germanischen und slawischen Stämmen nicht schwer, sich an die Annehmlichkeiten zu gewöhnen, die ihnen bis ins ferne Britannien in den festgegründeten Römersiedlungen geboten wurden.
    Anders stand es um die auf den Spuren Alexander des Großen nach Osten marschierenden Feldherren wie Lucullus, dem Rom und somit auch wir die Kirsche verdanken. Sie stießen dort auf einen geradezu barbarischen Luxus, der auf sie nicht ohne Wirkung bleiben konnte. Die Menschen des Orients hatten das, was den Römern in der Mehrzahl der Fälle so gänzlich fehlte: Fantasie. Wo der Römer ein Arsenal an Nützlichkeit aufbot – Brücken, Aquädukte, Villen mit Bodenheizung und anderen Annehmlichkeiten –, ließen sich die asiatischen Herrscher goldene Paläste und hängende Gärten errichten, und ihre begüterten Untertanen wetteiferten darin, es ihnen gleichzutun.
    Aus dem Alten Testament erfahren wir etwa, wie es um die Lagerstätte des ebenso frommen wie lendenstarken Königs Salomon, des Weisen, bestellt war: Sie war aus duftendem Zedernholz geschnitzt, mit Füßen aus getriebenem Silber und einer Kopflehne aus reinem Gold. Das Innere dieses rundum geschlossenen Bettes sei mit Purpurdecken und seidenen Kissen sowie weichen Tierfellen ausgestattet gewesen, wie die Überlieferung berichtet.
    Der König, der darin angeblich mit Hunderten von

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