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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)
Autoren: Karen Marie Moning
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begreifen, dass ich unerwünscht war. Ein paar Kopfnüsse reichten durchaus. Hocherhobenen Hauptes, den Blick geradeaus gerichtet, ging ich ein paar Schritte rückwärts, für den Fall, dass es der verrückten Alten einfiel, mir noch eins auf die Birne zu geben. Erstin sicherer Entfernung drehte ich mich um und verließ die Bar.
    »Unglaublich!«, brummte ich vor mich hin, während ich zurück zu meinem winzigen, ungemütlichen Zimmer in der Pension stapfte. »Willkommen in Irland, Mac.«
    Ich hätte nicht sagen können, was mich mehr verwirrte – meine groteske Halluzination oder die feindselige Alte.
    Bevor ich einschlief, war mein letzter Gedanke: Die alte Frau war offensichtlich verrückt. Entweder sie oder ich – und es war klar, dass ich es nicht sein konnte.

Drei
    Am nächsten Tag brauchte ich eine Weile, um die Pearse Street und die Garda Station, das Polizeipräsidium, zu finden. Die Straßen sahen anders aus als auf der hübschen kleinen Karte. Sie zweigten in unterschiedlichen Winkeln voneinander ab und ihre Namen wechselten ohne ersichtlichen Grund von einem Block zum nächsten.
    Ich kam dreimal an ein und demselben Straßencafe und einem Zeitungskiosk vorbei. Menschen sehen den Teufel in County Clare Cornfield – die sechste Sichtung in diesem Monat, schrie eine Schlagzeile in die Welt hinaus, Hellseherin behauptet: Die Altehrwürdigen kehren zurück, verkündete eine andere. Ich fragte mich, wer diese Altehrwürdigen sein mochten – eine in die Jahre gekommene Rockband? Als ich zum vierten Mal an den Kiosk kam, gab ich auf und fragte den älteren Verkäufer nach dem Weg.
    Ich verstand kein Wort. Allmählich wurde mir klar, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Alter und der Unverständlichkeit der Aussprache bestand.
    Während der grauhaarige Gentleman ein Feuerwerk an wunderschönen melodischen Worten zündete, die überhaupt keinen Sinn ergaben, nickte ich artig, lächelte oft und versuchte, einigermaßen intelligent auszusehen. Ich wartete, bis er zum Ende kam, dann wagte ich es – zumKuckuck, meine Chancen standen fifty-fifty – und ging in Richtung Norden.
    Mit einem lauten Zungeschnalzen packte er meine Schultern, drehte mich in die entgegengesetzte Richtung und blaffte: »Sind Sie taub, Mädchen?«
    Ich glaube, er hätte mich auch als haarigen Esel beschimpfen können.
    Mit einem strahlenden Lächeln marschierte ich nach Süden.
    Das Mädchen namens Bonita, das heute Morgen Dienst an der Rezeption im Clarin House tat (eine Frau in den Zwanzigern, die ich mit nur wenigen Schwierigkeiten verstand), hatte mir versichert, dass ich die Garda Station kaum übersehen könne, und erklärt, das historische Gebäude gliche einem alten, aus Natursteinblöcken erbauten englischen Herrenhaus mit vielen Schornsteinen und runden Türmchen an den Ecken. Sie hatte recht.
    Ich betrat das Gebäude durch das große, in einen steinernen Bogen eingelassene Holzportal, meldete mich am Empfang an – »Mein Name ist MacKayla Lane« – und kam direkt auf den Punkt. »Meine Schwester wurde im letzten Monat hier in Dublin ermordet. Ich möchte den Detective sprechen, der mit den Ermittlungen in diesem Fall betraut war. Ich habe neue Informationen für ihn.«
    »Kennen Sie den Namen des Detectives, meine Liebe?«
    »Inspector O’Duffy. Patrick O’Duffy.«
    «Tut mir leid, meine Liebe. Unser Patty ist für ein paar Tage außer Haus. Ich könnte am Donnerstag einen Termin für Sie eintragen.«
    Ein Termin am Donnerstag? Ich hatte jetzt eine neue Spur und wollte nicht drei Tage warten. »Gibt es einen anderen Inspector, mit dem ich darüber sprechen kann?«
    Die Empfangsdame zuckte mit den Schultern. »Möglich.Aber am besten wäre, Sie würden mit dem Mann sprechen, der mit dem Fall vertraut ist. Wenn es um meine Schwester ginge, würde ich auf Patty warten.«
    Ich trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Das Bedürfnis, sofort etwas zu unternehmen, brannte ein Loch in meine Eingeweide, aber natürlich wollte ich das tun, was am besten für Alina war. »Also gut. Ich möchte einen Termin am Donnerstag. Geht es gleich am Morgen?«
    Sie trug mich für den ersten Termin des Tages ein.
    Als Nächstes ging ich zu Alinas Apartment.
    Die Miete war bis Ende des Monats bezahlt, aber ich wusste nicht, wie lange ich brauchen würde, um ihre Sachen durchzusehen, zusammenzupacken und auf den Weg nach Georgia zu bringen. Es war wohl besser, gleich damit anzufangen. Auf keinen Fall wollte ich auch nur einen
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