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Im Bann des stolzen Wuestenprinzen

Im Bann des stolzen Wuestenprinzen

Titel: Im Bann des stolzen Wuestenprinzen
Autoren: Annie West
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feststellen können.
    Der Stammesführer würde erkennen müssen, dass der Scheich von Tarakhar sich nicht blenden ließ. Vorhin noch hatte die Ungeduld über die nur langsam vorankommenden Verhandlungen Amir fast zerrieben, jetzt freute er sich darauf, Mustafa zappeln zu lassen.
    „Und dem Busfahrer geht es wirklich gut?“
    Amir bemerkte die Sorge in dem blassen Gesicht, und er verspürte Respekt für die Frau, die sich trotz ihrer eigenen schrecklichen Lage Gedanken um einen unbekannten Busfahrer machte. „Er kommt wieder in Ordnung. Man hat ihn bewusstlos geschlagen, daher konnte er auch nicht sofort Alarm geben.“
    Eine Welle der Ungeduld überkam ihn. Da saß er hier und redete, während alles in ihm zu handeln verlangte. Er wollte schon aufstehen, als ihm Cassies Haltung auffiel. Anstatt sich entspannt in die bequemen Kissen zu legen, saß sie steif und aufrecht da, machte den Eindruck, als sei sie jederzeit zum Sprung bereit. Sie vertraute ihm also nicht. Und wie sollte sie das auch können?
    „Sind Sie seit Ihrer Entführung in der Gewalt von Mustafas Männern?“
    Sie nickte stumm, und die Tatsache, dass sie nichts weiter sagte, schien ihm von Bedeutung, hatte er doch bereits erkannt, dass sie keine Probleme damit hatte, ihre Meinung auszusprechen.
    Was hatte man ihr angetan? Sein Magen zog sich zusammen, wenn er an mögliche Antworten dachte.
    Cassie beobachtete ihn dabei, wie er Saft in einen Becher schenkte, der aussah, als stamme er aus der Zeit der Kreuzzüge. Vielleicht tat er das ja sogar, wer konnte das schon sagen?
    Dann, als Amir ihr den Becher reichte, starrte sie auf die gebräunte Hand, die so stark und kräftig aussah. „Danke.“ Sie achtete sorgsam darauf, nur das Metall zu berühren. Zu stark war die Erinnerung an die Wärme seiner Haut, als er auf ihr gelegen hatte. Es war besser, wenn sie das Risiko nicht noch einmal einging.
    Er wühlte sie auf. Inzwischen hatte sie nicht mehr so viel Angst vor seiner körperlichen Überlegenheit, sondern vielmehr vor seiner undefinierbaren Aura, der sie sich kaum entziehen konnte. Obwohl sie eine traumatische Situation durchlebte, wurden ihre Sinne lebendig, sobald er lächelte oder sein Blick auf ihr lag. In diesen Momenten hing etwas Unbekanntes zwischen ihnen in der Luft, was sich nicht beschreiben ließ. Mit dem leichten Bartschatten sah der Scheich selbst aus wie ein Bandit – ein Bandit, der unglaublich sexy wirkte.
    Schockiert über die Richtung, die ihre Gedanken einschlugen, presste Cassie die Hände aneinander. „Da Sie jetzt wissen, dass ich gegen meinen Willen hier festgehalten werde, können Sie doch sicherlich etwas unternehmen und mich befreien, oder?“
    Je länger sein Schweigen dauerte, desto mehr wankte ihr Lächeln, desto fahriger wurde sie. Ihr Herz klopfte so stark, dass sie es in den eigenen Ohren hören konnte. Er musste ihr helfen! Er konnte doch nicht ignorieren, was ihr zugestoßen war!
    Endlich sagte er etwas. „Leider ist das nicht so einfach.“
    „Wieso nicht?“, fragte sie heiser. Sie hatte auf seine Unterstützung gezählt und fühlte sich jetzt betrogen.
    „Ich fürchte, Sie werden sich gedulden müssen.“
    Cassie sah den Mann an, der ihr scheinbar unerschütterlich gegenübersaß. Halb gesenkte Lider machten es unmöglich, in seinen Augen irgendetwas abzulesen. Verstand er denn nicht, wie verzweifelt sie war?
    Oder rechnete er sich aus, dass es in seinem eigenen Interesse war, ihr nicht zu helfen? Hatte sie sich von seinem sanften Ton in ein Gefühl falscher Sicherheit wiegen lassen?
    Sie zwang sich, ruhig zu bleiben. Der Scheich von Tarakhar konnte unmöglich an ihr interessiert sein. Sie besaß weder das Aussehen noch die sinnliche Ausstrahlung der Frauen, mit denen er sich umgab. Er war ein Mann, für den nur das Beste gut genug war. Und was Erfahrung anbelangte … da konnte Cassie nicht mithalten.
    Nur war Erfahrung nicht unbedingt erforderlich. Das wusste sie aus eigener bitterer Erfahrung.
    Unwillkürlich streifte ihr Blick das Messer auf dem Tisch.
    „Fahren Sie Ihre Krallen wieder ein, Kätzchen. Für den Moment brauchen Sie keine Klinge.“
    Kätzchen! Empörung wallte in ihr auf. „Wirklich nicht?“
    „Nein. Ich tue Frauen keine Gewalt an.“ Entrüsteter Stolz funkelte in seinem Blick.
    Dennoch würde sie kein Risiko eingehen. „Unter den gegebenen Umständen werden Sie wohl verstehen, dass ich mir das Recht vorbehalte, mich zu verteidigen.“
    Sein Wort reichte ihr nicht? Als ob er ein
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