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Im Bann des stolzen Wuestenprinzen

Im Bann des stolzen Wuestenprinzen

Titel: Im Bann des stolzen Wuestenprinzen
Autoren: Annie West
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Anblick.“ Er sah auf ihre Lippen, die prompt zu prickeln begannen.
    Cassie unterdrückte den Seufzer und schlang die Arme um sich.
    Dann trat er zurück, seine Finger umfassten hart die Kette in seiner Hand. „Ohne die hier werden Sie sich wesentlich besser fühlen.“ Ärger war in seiner Stimme zu hören. Mit einem dumpfen Laut landete die Kette auf dem Teppich. „Gleich morgen früh lasse ich sie entfernen.“
    Hoffnung flammte in ihr auf, dass dieser Mann wirklich auf ihrer Seite stand. Auch wenn sie ihre Schlachten bisher immer allein geschlagen hatte, dieses Mal war sie dankbar für die Hilfe. „Danke, Hoheit.“
    Sein Kopf ruckte hoch, ihre Blicke trafen sich. „Unter den gegebenen Umständen können wir wohl auf die Formalitäten verzichten. Nennen Sie mich Amir.“
    Nach allem, was sie durchgemacht hatte, wärmte dieses schlichte und durchaus vernünftige Angebot sie bis in ihr Innerstes. Sehnte sie sich wirklich so sehr nach einem einnehmenden Gesicht, nach einem freundlichen Wort? Sie fühlte sich so … so schrecklich verletzlich. „Danke, Amir.“ Sie lauschte dem Nachhall seines Namens. „Und was ist hiermit?“ Sie hakte die Finger in die dünne Kette um ihre Taille, und Hitze floss durch sie hindurch, als sein Blick der Geste folgte und auf ihrer bloßen Haut haften blieb.
    Er schüttelte den Kopf. „Dazu brauche ich Werkzeuge, die ich nicht bei mir habe.“
    Sie würde diese Kette also weiter tragen müssen? Diese war zwar nicht schwer, dennoch war sie ein Symbol für Cassies unerträgliche Situation. Die erste Euphorie über ihre Freiheit wich der grausamen Realität.
    „Wenn wir zurück in Tarakhar sind, ist es eine Sache von Minuten, sie zu entfernen.“
    Cassie nickte stumm. Sie musste dankbar sein für das, was er bereits erreicht hatte. Müdigkeit überfiel sie jäh, ihre letzten Kräfte schienen sie zu verlassen.
    Amir deutete zu der altmodischen Wanne, die von den Dienerinnen mit duftendem Wasser gefüllt worden war. Dampf stieg kräuselnd in die Luft. „Ich lasse Sie jetzt allein, damit Sie sich waschen können.“ Bevor er den Raumteiler hinter sich zurückfallen ließ, drehte er sich noch einmal um. „Rufen Sie, wenn Sie etwas brauchen.“
    Nach seiner Uhr dauerte es nicht lange, bevor Cassie wieder hinter dem Vorhang hervortrat, doch für Amir schienen es Stunden gewesen zu sein. Stunden, in denen er versucht hatte, seine Wut einzudämmen, indem er sich die passende Bestrafung für Mustafa und seine Helfershelfer überlegte. Doch immer wieder waren seine Gedanken zu Cassandra Denison zurückgewandert – zu ihrem Mut, zu ihrem faszinierenden Gesicht, zu ihrer hinreißenden Figur.
    Diese endlosen Minuten, die er gebraucht hatte, um das alte Schloss aufzubekommen, waren die reine Folter gewesen. Vermutlich hatte sie sich ebenfalls gegen seine Berührungen stählen müssen. Er hatte sie nicht gefragt, was ihre Kidnapper ihr angetan hatten, doch allein bei der Vorstellung, dass Mustafas Abschaum sie angefasst hatte, war bittere Galle in ihm aufgestiegen.
    Daher war er so ungeschickt gewesen … weil er wütend gewesen war. Dabei hatte er sich beeilen wollen, um ihr die dringend benötigte Privatsphäre zu lassen. Aber nicht nur das alte Schloss hatte Probleme gemacht, auch seine zitternden Hände. Vor allem ihre unschuldige Frage zu dem Wandteppich – zweifelsohne gestohlen auf einem von Mustafas Raubzügen – hatte Amirs Gedanken in eine Richtung gelenkt, die seinen Seelenfrieden empfindlich gefährdete.
    Mit ihrem Duft in der Nase und ihrer bloßen Haut an den Fingerspitzen hatte er sich für einen verrückten Moment tatsächlich gefragt, wie ihre Lippen schmecken mochten … bis er sich zusammengerissen und seine Konzentration allein auf das Schloss gelenkt hatte.
    Die enthaltsame Lebensweise der letzten Monate wandte sich jetzt eindeutig gegen ihn. Es war zu lange her, seit er mit einer Frau im Bett war.
    Seine Berater hatten recht. Es wurde Zeit, dass er heiratete. Gespielinnen und Mätressen waren ein angenehmer Zeitvertreib, doch er war die ständigen Forderungen und Ansprüche leid. Eine Ehefrau würde nicht klammern, sondern mit der Haushaltsführung und dem Aufziehen der Kinder beschäftigt sein. Und sie würde sich auch seiner Bedürfnisse annehmen.
    Bei der Vorstellung schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. Bis ihm bewusst wurde, dass die Ehefrau in seiner Fantasie violette Augen und Haar von der Farbe eines reifen Kornfeldes hatte.
    Der Schlafbereich war nur
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