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Im Bann des stolzen Wuestenprinzen

Im Bann des stolzen Wuestenprinzen

Titel: Im Bann des stolzen Wuestenprinzen
Autoren: Annie West
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Wochen hatte sie Amir nicht gesehen, auch wenn sie jede Nacht von ihm träumte. Und sie hatte keinen einzigen Zug seines schönen, stolzen Gesichts vergessen.
    Der gequälte Laut, der ihr über die Lippen schlüpfte, zog alle Blicke auf sie.
    „Das ist unsere ehrenamtliche Aushilfslehrerin, Miss Denison.“
    „Miss Denison.“ Amir verbeugte sich leicht und ließ den Blick von Kopf bis Fuß über sie wandern.
    Cassies Körper reagierte sofort, nicht einmal der Schock, Amir so unerwartet wiederzusehen, konnte das Prickeln, das über ihre Haut lief, aufhalten. „Hoheit.“ Es wunderte sie, dass ihre Stimme überhaupt funktionierte, auch wenn sie heiser klang. Ihr Herz hämmerte, als wollte es ihr aus der Brust springen, und für einen Moment hatte sie maßlose Angst, dass sie hier mitten im Klassenzimmer zusammenbrechen würde.
    Bemüht riss sie den Blick von Amir los. „Faruq.“
    „Miss Denison. Es ist schön, Sie wiederzusehen.“ Faruq schüttelte ihr lächelnd die Hand, als würde er sich wirklich freuen.
    Warum waren die beiden hier? Sicher, Amir suchte immer die Nähe zu seinem Volk, nur wusste Cassie auch, dass sein Leben komplett durchgeplant war. So ein unangemeldeter Besuch passte überhaupt nicht zu ihm. Und während Amir sich mit den plötzlich zurückhaltenden Frauen unterhielt, erfasste Aufregung und Anspannung sie.
    Es sei denn … War er ihretwegen gekommen? Was konnte er wollen? Was hatten sie sich noch zu sagen? Er hatte sie gehen lassen, ohne auch nur den Versuch zu machen, sie zurückzuhalten. Ihr Aufenthalt im Palast hatte das Potenzial für einen saftigen Skandal geboten, und für Amir war eben nichts wichtiger als seine sorgfältig vorbereitete Vermählung mit seiner sorgfältig ausgesuchten Braut.
    Es hatte Cassie Wochen gekostet, um überhaupt den Gedanken von Amir mit einer anderen Frau ertragen zu können. Selbst jetzt noch musste sie an sich halten, um nicht vor Wut und Frustration laut zu schreien.
    Wann würde sie endlich über ihn hinwegkommen?
    Sie ballte die Fäuste an den Seiten und berief sich auf ihre schauspielerischen Fähigkeiten. Wenn er hier stehen konnte, ohne dass es ihm etwas ausmachte, konnte sie das auch!
    Aber es kostete Anstrengung. Cassies Knie begannen zu zittern. Sie musste sich zusammennehmen, um normal zu atmen. Wenn er doch nur wieder gehen würde!
    Endlich bewegte sich die kleine Gruppe. Nein, doch nicht! Sie hielten wieder an. Die Direktorin drehte verblüfft den Kopf zu Cassie, die nur benommen wahrnahm, dass die Kursteilnehmerinnen plötzlich aufstanden und alle den Klassenraum verließen. Verstohlene Blicke wurden in ihre Richtung geschickt, konnten ihre Starre aber nicht durchdringen. Faruq verbeugte sich und folgte den anderen als Letzter, sodass nur noch …
    Nein, sie konnte nicht allein mit Amir bleiben. Mit weichen Knien setzte sie einen Fuß vor den anderen. Fast hatte sie die Tür erreicht, als eine Hand auf ihren Arm zuschoss. Sie wich aus, auf Beinen, die sie kaum noch tragen wollten.
    „Cassie.“ Amirs Stimme klang heiser und rau. „Geh nicht.“
    Vor Wochen hatte sie sich gewünscht, diese Worte von ihm zu hören! Hatte wider besseres Wissen gehofft, dass er seine Meinung ändern würde und sie nicht als seine Mätresse wollte, sondern als seine …
    „Nein!“ Sie wusste nicht, ob dieser Aufschrei ihm galt oder den naiven Gedanken, die noch immer in ihrem Kopf spukten.
    Leise drückte er die Tür ins Schloss. Cassie brauchte nicht in sein Gesicht zu sehen, um zu wissen, dass er sie nicht gehen lassen würde, bevor er nicht gesagt hatte, was er zu sagen hatte.
    „Wie kannst du es wagen, mich hier festzuhalten? Wie kannst du es wagen, einfach hier aufzutauchen?“, explodierte es aus ihr heraus. „Hast du nicht schon genug angerichtet? Oder bist du hergekommen, um mich auszuweisen? Ist es zu peinlich, eine Exgeliebte im Land zu wissen, wenn deine Hochzeit bevorsteht?“
    „Natürlich nicht!“, antwortete er gepresst, so als müsse er seinen Ärger beherrschen. „Cassie …“
    „Wenn es das nicht ist …“ Wie dumm es doch war, Erleichterung darüber zu verspüren, dass er sie nicht ausweisen wollte. „Dann gibt es nichts zu sagen, und ich will auch nichts hören.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und reckte die bebenden Schultern.
    „Du irrst dich.“
    Sie spürte die Wärme von seinem Körper ausstrahlen, und ein Teil von ihr wollte sich einfach gegen ihn sacken lassen, um einen Moment lang so zu tun, als wäre alles
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