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Im Bann des Prinzen

Im Bann des Prinzen

Titel: Im Bann des Prinzen
Autoren: CATHERINE MANN
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Neue in Aufregung versetzte.
    In dem gedämpften Licht schimmerte ihr hellblondes, locker hochgestecktes Haar. Die Frisur gehörte sozusagen zu ihrer Arbeitskleidung genau wie der knielange Rock und die eng sitzende Smokingweste. Wie immer sah sie unglaublich sexy aus – und erschöpft.
    Verdammt, er würde ihr, ohne zu zögern, helfen. Genau das hatte er am letzten Wochenende vorgeschlagen, nachdem sie sich auf seinem Anwesen am Bay Shore geliebt hatten. Shannons Reaktion auf sein Angebot war so heftig gewesen, dass sie seitdem weder mit ihm gesprochen noch auf seine Anrufe reagiert hatte.
    Diese Frau war nicht nur sexy, sondern auch stur. Es war doch nicht so, dass er sie wie eine Geliebte aushalten wollte, verflixt noch mal. Er hatte einfach nur versucht, ihr und ihrem dreijährigen Sohn zu helfen. Schließlich sagte sie immer, sie würde alles für Kolby tun.
    Und als er das erwähnt hatte, hatten ihre Blicke ihm verraten, dass sie ihm sein Angebot am liebsten sonst wohin geschoben hätte. Die meisten Frauen, die er kannte, hätten begeistert zugegriffen, hätten sie Geld oder teure Geschenke offeriert bekommen. Shannon nicht. Ihr schien sein Reichtum eher unangenehm zu sein. Zwei Monate hatte es gedauert, bis sie endlich seine Einladung angenommen und mit ihm einen Kaffee trinken gegangen war. Weitere zwei Monate waren vergangen, bevor er sie in sein Bett hatte locken können. Und auch nach fast vier Wochen unglaublich gutem Sex war er weit davon entfernt, sie zu verstehen.
    Okay, er hatte sich hier an der Galveston Bay ein Vermögen erarbeitet. Dabei war es reines Glück gewesen, das ihn anfangs hierher verschlagen hatte. Er war einfach nur auf der Suche nach einem Küstenstädtchen gewesen, das ihn an seine Heimat erinnerte.
    Und zwar seine wahre Heimat in der Nähe der spanischen Küste. Nicht die Inselfestung, die sein Vater unweit der Küste von Florida errichtet hatte. Die, die Tony an seinem achtzehnten Geburtstag verlassen hatte, um fortan seine Zukunft nicht länger als Antonio Medina, sondern als Tony Castillo selbst in die Hand zu nehmen. Den neuen Nachnamen hatte er sich von einem der vielen Zweige seines königlichen Stammbaumes entliehen. Damals hatte er sich geschworen, niemals zurückzukehren, und daran hatte er sich gehalten.
    Er mochte sich nicht einmal vorstellen, wie geschockt Shannon wäre, wenn sie vom gut gehüteten Geheimnis seiner königlichen Herkunft wüsste. Nicht dass er die Absicht hatte, dieses Geheimnis preiszugeben.
    Vernon klopfte auf die hölzerne abgenutzte Tischplatte. „Hey, Tony, dein Telefon klingelt schon wieder. Nimm ab, wir warten solange.“
    Tony drückte erneut einen Anruf weg, ohne auch nur auf das Display geschaut zu haben. „Es geht bestimmt um den Salinas-Deal. Die können ruhig noch eine Stunde schmoren. Dann einigen wir uns auf den niedrigsten Preis.“
    Er steckte das iPhone in die Tasche zurück und fing an, sich nach der Ruhe zu sehnen, die Shannon ihm am Ende eines hektischen Tages vermittelte. Vernons Telefon klingelte schon wieder – du meine Güte, was war denn heute los? –, diesmal erklang jedoch eine andere Melodie.
    Der ergraute Kapitän warf seine Karten auf den Tisch. „Das ist meine Frau. Da muss ich rangehen.“ Er sprang auf und marschierte in die hinterste Ecke des Raums, um ungestört reden zu können. „Ja, Liebling?“
    Da Vernon erst vor sieben Monaten seiner Liebsten das Jawort gegeben hatte, verhielt er sich wie ein zwanzigjähriger, frisch verheirateter Mann. Tony verscheuchte aufkommende Gedanken an die Ehe seiner Eltern, was ihm nicht allzu schwerfiel, da es wenig gab, woran er sich erinnerte. Seine Mutter war gestorben, als er fünf gewesen war.
    Vernon schnappte nach Luft, und Tony schaute auf. Sein alter Mentor war auf einmal kreidebleich geworden. Was, zum Teufel, war da los?
    â€žTony, ich glaube, du solltest lieber mal deine verpassten Anrufe checken.“
    â€žIst irgendwas nicht in Ordnung?“, fragte er und griff nach seinem iPhone.
    â€žDas wirst du uns sagen müssen“, antwortete Vernon. „Genau genommen kannst du die Nachrichten auch überspringen und gleich direkt ins Internet gehen.“
    â€žWohin?“ Er tippte sich durch das Menü.
    â€žEgal.“ Vernon setzte sich schwerfällig auf seinen Stuhl. „Die Schlagzeile ist überall. Du kannst sie gar nicht
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