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Im Bann des Falken

Im Bann des Falken

Titel: Im Bann des Falken
Autoren: Emma Darcy
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wir verhindern.”
    “Was ist denn geschehen? Und wieso?” rief Bethany entsetzt.
    “Hör mir zu!” fuhr Zakr sie an.
    Bethany biß sich auf die Lippe und schämte sich ihres impulsiven Ausbruchs. Zakrs Verhalten und sein Ton zeigten ihr, daß er ihr etwas sehr Wichtiges, Dringendes mitzuteilen hatte.
    Das Dröhnen eines zweiten näherkommenden Hubschraubers zwang Zakr, einige Augenblicke zu schweigen. Um sie her war alles in Aufruhr. Bedienstete und Soldaten schienen etwas vorzubereiten, doch Bethany achtete nicht auf sie. Zakr brauchte sie verzweifelt, das war das einzige, was sie begriffen hatte.
    “Bethany …” Sein flehender Ton ging ihr zu Herzen. “Meine Soldaten mußten unsere Grenze überschreiten, um zu den Guerillas vorzudringen, die deinen Vater und den Stamm der Schihuh gefangengenommen und in ein Zwangsarbeitslager verschleppt haben. Die Gefangen sollten dort
    Verteidigungsstellungen errichten. Was wir getan haben …
    mußten wir tun, um deinen Vater und die Schihuh zu befreien.”
    Zakr schüttelte den Kopf, als müßte er sich zwingen weiterzusprechen. “Um zu verhindern, daß es deswegen jetzt zum offenen Krieg kommt, müssen wir in der Öffentlichkeit Verständnis für unsere Handlungsweise gewinnen. Deshalb mußt du mich heiraten, Bethany. Uns bleibt keine andere Wahl.
    Das ist das einzige, was die Leute überzeugen wird. Wenn du meine Frau bist…”
    Über Zakrs Augen huschte ein Schatten, dann wurde sein Blick wieder klar, und er sah Bethany um Zustimmung bittend an. “Wir können uns später scheiden lassen… wenn du möchtest.
    Aber bitte sperr dich jetzt nicht dagegen, Bethany.”
    “Das tue ich nicht”, versprach sie und legte ihm mitfühlend die Hand auf die Brust.
    Zakr ergriff ihre Finger, und sein Arm zitterte leicht, als er sie an sich drückte.
    “Bitte … faß mich nicht an”, flüsterte er heiser.
    In diesem Moment erkannte Bethany, daß er schwer verletzt sein mußte, obwohl davon nichts zu sehen war, weil er einen Umhang trug. Doch Bethany wußte auf einmal instinktiv, daß es schlimm um Zakr stehen mußte.
    “Bitte, laß mich dir helfen”, flehte sie.
    Er brachte ein mattes Lächeln zustande. “Heirate mich.”
    “Ja … natürlich heirate ich dich”, erwiderte sie ungeduldig.
    “Aber…”
    Zakr schloß die Augen und sank schwer gegen Bethany, dabei griff er haltsuchend nach ihr, so daß sie sich gegen ihn stemmen mußte, um sein Gewicht aufzufangen.
    “Um Himmels willen, Zakr! Du mußt dich hinlegen. Komm, ich…”
    “Nein!” Er riß sich zusammen und versuchte, sich wieder zu fangen. “Abdul!” rief er, und der Mann stürzte vor. “Stütz mich.
    Wo bleiben sie so lange? Wir müssen uns beeilen!”
    “Sie kommen, Sire. Alles ist bereit.”
    Eine Gruppe von Leuten strömte in den Empfangssaal, einige von ihnen in feierlicher Kleidung, die mit ihrem Gehabe wie Amtsträger wirkten.
    “Mylady, sind Sie bereit?” fragte Abdul besorgt.
    Erst in diesem Augenblick begriff Bethany, daß die Trauung sofort stattfinden sollte. “Aber Zakr muß verarztet werden, Abdul!” gab sie angstvoll zu bedenken. “Kann das nicht warten?”
    Der Alte schüttelte den Kopf. “Es ist sein Wille, daß es jetzt geschieht.”
    Bethany atmete tief ein. Zakr hatte sie angefleht, sich diesmal nicht zu widersetzen. Schwer seufzend nickte sie. Behutsam nahm sie Zakrs Arm und wandte sich den Männern zu, die Geistliche zu sein schienen.
    Die Trauungszeremonie begann. Bethany war zu benommen, um richtig mitzubekommen, was im einzelnen vor sich ging. Sie gab die Antworten, die von ihr erwartet wurden, Zakr ebenfalls, wenn auch mit schwacher, angestrengter Stimme. Wenn es doch schon vorüber wäre! war der einzige Gedanke, der Bethany beherrschte. Hastig kritzelte sie ihre Unterschrift auf ein Dokument. Zakr hatte Mühe, seinen Namen darunterzusetzen, weil seine Finger stark zitterten.
    “Geschafft”, keuchte er heiser. “Achtet darauf, daß die Eintragung für heute erfo lgt.”
    Er drehte sich halb zu Bethany um, und in seinen Augen blitzte es triumphierend auf, dann wurden sie glasig, und er sank vornüber. Bethany und Abdul fingen ihn auf und legten ihn behutsam auf den Boden.
    “Wo ist er verletzt?” fragte Bethany scharf.
    “Er hat eine Wunde in der Brust.” Abdul warf ihr einen verzweifelten Blick zu. “Granatsplitter. Da ist nichts zu machen.”
    “Natürlich ist da etwas zu machen!” Bethany schlug Zakrs Umhang zurück und hielt unwillkürlich den Atem an, als
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