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Im Bann des Falken

Im Bann des Falken

Titel: Im Bann des Falken
Autoren: Emma Darcy
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noch dunkel gewesen war. Vor dem Morgengrauen. Und stündlich mehr hatte Bethany sich in ihre Angst und Sorge hineingesteigert. Jetzt war es fast Mittag! Wo blieb Zakr nur? Wo konnte er sein, und was mochte in diesem Augenblick vor sich gehen? Wie ge fährlich war das Unternehmen?
    “Ein letztes Mal…” Zakrs fast verzweifelte Bitte ging Bethany nicht aus dem Kopf. Wie sollte sie das verstehen? Hatte Zakr die Absicht, sie gehen zu lassen, wie sie gefordert hatte?
    Wollte er sie entgegen seiner ursprünglichen Absicht nun doch ziehen lassen? Oder hatte er damit gerechnet, den heutigen Tag nicht zu überleben?
    Bethany versuchte, die marternden Gedanken abzuschütteln, und holte die Arzneivorräte hervor, um sie zu überprüfen. Falls man ihren Vater wochenlang eingesperrt hatte, war es möglich, daß er krank war Und dringend medizinisch versorgt werden mußte. Zakr würde ihren Vater herausholen, dessen war Bethany nun sicher. Wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte nichts und niemand ihn davon abha lten.
    Mit seiner unerschütterlichen Willenskraft schaffte er alles!
    Aber er hat es nicht fertiggebracht, mir zu widerstehen, stellte Bethany zufrieden fest. Eine Weile überließ sie sich der Erinnerung an die leidenschaftlichen Augenblicke der Nacht, dann versuchte sie sich darüber klarzuwerden, wie sie letztlich zu Zakr stand.
    Es war verrückt, aber sie liebte diesen arroganten, herrischen Mann und wollte ihn nicht verlassen. Auf der anderen Seite war sie nicht bereit, sich wie eine Sklavin seinen Wünschen unterzuordnen. Zakr mußte einsehen, daß sie eine eigenständige Persönlichkeit mit eigenem Willen war. Wenn sie ihn dazu bringen konnte, in ihr, wenn schon nicht die gleichberechtigte Partnerin, dann zumindest die Vertraute zu sehen … konnte sie mit ihm möglicherweise glücklich werden. Sehr glücklich sogar.
    Bethanys verklärtes Lächeln verschwand, und sie seufzte niedergeschlagen. Wie konnte sie eine Zukunft mit Zakr auch nur in Erwägung ziehen? Ein gemeinsames Leben mit Zakr würde niemals gutgehen! Es war töricht, darüber auch nur nachzudenken. Sie gehörte nicht in seine Welt, selbst wenn er bereit sein sollte, ihr darin einen Platz einzuräumen. Zakr hatte sie hier, in seinem Jagdhaus, untergebracht… sie war nichts weiter als die Geliebte des Falken.
    Aber wenn sie ihm einen Sohn schenkte … Bethany fragte sich, ob sier wirklich schwanger sei, wie Zakr vermutete.
    Der Lärm der Hubschrauberrotorblätter über dem Haus riß sie aus ihren Grübeleien. Sie rannte zum Fenster und entdeckte die kreisende Maschine. Zakr saß darin, soviel konnte Bethany erkennen, doch wo war ihr Vater?
    Aufgeregt rannte sie aus dem Zimmer und hastete über die Treppe nach unten. Warum habe ich die Rückkehr des Hubschraubers nicht auf dem Landeplatz abgewartet? schalt sie sich.
    Zakr befand sich bereits an der Eingangstür der großen Empfangshalle, als Bethany im Erdgeschoß ankam. Zwei Männer mit grimmigen Gesichtern begleiteten ihn, und seine Züge wirkten so angespannt, wie Bethany sie noch nie gesehen hatte.
    Angst schnürte ihr die Kehle zu, und sie fuhr sich mit der Hand unwillkürlich an den Hals. “Mein … Vater?” brachte Bethany heiser hervor, und alles in ihr wehrte sich gegen die Antwort, die sie auf den Gesichtern der drei zu lesen glaubte.
    Zakr kam steif auf sie zu, als bereitete es ihm Mühe, sich zu bewegen. Er hob die Arme und legte die Hände schwer auf Bethanys Schultern. In seinen Augen lag ein schmerzlicher, gequälter Ausdruck.
    “Wir haben deinen Vater gefunden. Er ist wohlauf.”
    Eine Welle der Erleichterung durchflutete Bethany, doch die Angst blieb, denn sie spürte, daß etwas Schreckliches passiert sein mußte. “Wo ist er?” fragte sie mit zittriger Stimme.
    “Morgen wird er hergebracht. Sobald alle Verwundeten verarztet sind und Transportmittel bereitstehen. Dein Vater ist in Sicherheit, Bethany …” Zakr blickte sie eindringlich, fast bittend an. “Und jetzt mußt du mir helfen, mein Volk zu schützen.”
    Verwirrt schüttelte sie den Kopf. “Wie meinst du das, Zakr?
    Was kann ich tun?”
    “Hör mir jetzt gut zu, Bethany. Und widersprich mir ausnahmsweise einmal nicht. Du mußt genau das tun, was ich dir sage. Das ist die einzige Möglichkeit.” Er schwieg und atmete mühsam ein. “Um deinen Vater zurückzubekommen, haben wir einen kleinen internationalen Zwischenfall verursacht, der sich zu einem größeren ausweiten könnte. Und das müssen
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