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Im Bann der Liebe

Im Bann der Liebe

Titel: Im Bann der Liebe
Autoren: Linda Lael Miller
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wütend an, dann machte er auf dem Absatz kehrt und verließ die Küche.
    Susannah blieb noch eine Weile nachdenklich sitzen, ehe sie nach oben ging, das Baby auf ihr Bett legte und seitlich mit Kissen absicherte. Anschließend zog sie eine Schublade aus der Kommode und polsterte sie mit Kissen und Handtüchern aus. Es gab sicher ein Kinderzimmer im Haus, aber fürs Erste sollte das genügen.
    Nachdem sie das tief schlafende Kind umgebettet hatte, machte sie sich auf die Suche nach dem luxuriösen Badezimmer mit fließendem heißen Wasser, von dem Julia ihr geschrieben hatte, und nahm ein rasches Bad in der großen Kupferwanne. Anschließend hüllte sie sich in einen Morgenrock, der an der Tür hing, und eilte zurück in ihr Zimmer.
    Die Kleine gab leise Babygeräusche von sich, und Susannah lächelte zufrieden. Nachdem sie ihre Toilettensachen und ein nicht allzu zerknittertes Baumwollkleid ausgepackt hatte, bürstete sie ihre Haare und steckte sie anschließend wieder ordentlich hoch. Jetzt noch eine Tasse Tee und etwas zu essen, dachte sie. Ihr Hunger wurde ihr erst jetzt wieder bewusst.
    Susannah zog sich an, ging in die Küche hinunter, machte sich ein Tablett mit Brot, Käse und herrlich heißem Tee zurecht und aß dann in ihrem Zimmer. Trotz ihres Kummers um Julia und ihres Zorns auf Aubrey Fairgrieve fühlte sie sich besser, und zufrieden wickelte sie das Baby.
    Als sie erneut in die Küche hinunterstieg, fand sie sich in Gesellschaft einer dicken Frau, die sich gerade ihren Mantel auszog - zweifelsohne Maisie.
    »Nun«, begann sie und lächelte Susannah willkommen heißend an. »sie sind also gekommen, gut.«
    Susannahs Augen verengten sich. Plötzlich begriff sie, dass diese Frau ihr das Telegramm geschickt hatte, aufgrund dessen sie nach Seattle gereist war, nicht Mr. Fairgrieve. »Susannah McKittrick «, stellte sie sich vor.
    »Maisie«, war die Antwort. Die beiden Frauen schüttelten sich die Hände, und da entdeckte Susannah den kleinen Jungen, der sich scheu in den voluminösen Falten von Maisies Röcken verbarg.
    »Das ist mein Jasper«, erklärte sie stolz. »Sag der Dame guten Tag, Jasper.«
    Gehorsam verbeugte der vielleicht dreijährige Junge sich leicht, auch wenn er immer noch den Eindruck erweckte, als würde er am liebsten ganz in den Röcken seiner Mutter verschwinden.
    Nachdem Maisie Haube und Mantel abgelegt und sich von Jasper befreit hatte, streckte sie ihre kräftigen Arme nach dem Kind aus. »Geben Sie mir den kleinen Schreihals. Sie muss ja halb verhungert sein. Ich weiß nicht, ob Mr. Fairgrieve daran gedacht hat, ihr ein Fläschchen zu geben. Ich habe ihn aber daran erinnert. Ich habe mich beeilt, um so schnell wie möglich zurück zu sein.«
    Jasper nahm sich einen Apfel vom Tisch und verschwand in ein anderes Zimmer.
    Susannah zögerte, ehe sie das Baby hergab, obwohl sie Maisie auf Anhieb mochte und glaubte, ihr vertrauen zu können. »Sie hatte schon ihr Fläschchen«, erklärte sie, während die ältere Frau Victoria nahm und auf ihrem Arm hüpfen ließ. »Und einen Mittagsschlaf.« Sie errötete, als Maisie das Kind auszog und das schöne Handtuch entdeckte, das sie als Windel benutzt hatte. »Ich wusste nicht, wo die Windeln sind.«
    Maisie lächelte. »Das hat sie gut gemacht, nicht wahr, Kleines?« Sie zog eine Grimasse, und Victoria lachte glucksend. »Miss Julia sagte, Sie seien einfallsreich, und sie hatte Recht. Aber jetzt setzen Sie sich erst mal und erzählen Sie. Wie war die Reise?«
    Maisie setzte sich ihr mit Victoria im Arm gegenüber.
    »Lang«, gab Susannah zur Antwort. »Sagen Sie, Maisie - wusste Mr. Fairgrieve, dass ich komme?«
    Maisie kicherte. »Nein«, erwiderte sie, »aber ich sehe, dass er Sie nicht vor die Tür gesetzt hat.«
    Erstaunt drückte Susannah die Hand an die Brust und sah ihr Gegenüber amüsiert an. »Dann haben Sie mir das Telegramm geschickt? Aber warum ... ?«
    »Ich hatte es Mrs. Fairgrieve versprochen.« Maisie sah in die Ferne. »Sie wollte Sie hier haben, damit Sie sich um die Kleine kümmern. Ich dachte mir, dass der Boss Sie bleiben lässt, wenn Sie plötzlich auftauchen.«
    »Zum Glück«, erwiderte Susannah. »Wenn er mich weggeschickt hätte, hätte ich nicht gewusst, wohin.«
    »Oh, keine Sorge, das hätte schon geklappt. Das hier ist ein großes Haus mit genug Schlupflöchern, in denen Mr. Fairgrieve Sie niemals entdeckt hätte. Jasper und ich halten uns den ganzen Tag hier auf, ohne je eine Menschenseele zu
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