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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)
Autoren: Per Matthias Griebler
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Deutscher – und wenn auch nur in Resten seiner Erbmasse. Die typischen Hollywoodmerkmale wie blonde Haare, tiefblaue Augen und eine stattliche Körpergröße von 1,95m sprachen einfach für sich.
    Nicht ganz so deutsch im Gegenzug allerdings erschienen die zwei barbusigen Negligé- und Stiletto-Trägerinnen, welche sich links und rechts bei ihm untergehakt hatten und beide so aussahen, als lägen die besten Jahre bereits lange ihnen. Und das nicht bloß wegen ihrer leicht stoppeligen Beine, dem viel zu kräftig aufgetragenen Make-up und den verhunzten Frisuren à la wasserstoffblonde Billig-Puffmutti.
    Nein, auch der deftige Gestank nach unverdünntem Wodka, kaltem nassen Schweiß und billigen russischen Zigaretten, den ihre blassen Körper in nahezu beeindruckendem Maße absonderten, ließ darauf schließen, dass sie die Außenwelt wohl zuletzt in den späten 90ern mit ihrer Anwesenheit belästigt hatten. Doch zurück zu ihrem Sugar-Daddy 3 und dem, was ihn sonst noch so von den anderen anwesenden Männern unterschied.
    „Agent, können Sie mich mal kneifen?“ Zanders Blick sprach Bände. Er wusste gar nicht wo er zuerst hinschauen sollte. Auf das untere, viel zukurze Ende des kirschroten Flanell-Bademantels, die rehbraunen Hauspantoffeln, die oberdämliche Retro-Kapitänsmütze plus Monokel oder doch lieber auf das quietschgelbe Halstuch.
    „Also, ich hätte nie erwartet, dass Hugh Hefner irgendwo in Argentinien einen hässlichen Zwillingsbruder hat …“
    „Darf ich vorstellen?“, ergriff nun Lysann erlösend das Wort. „Kapitän Olli. Es ist sein Schiff, auf dem wir uns hier befinden.“
    „Vielen Dank, Frau Kessler, sehr reizend!“ Der Kapitän nickte geschmeichelt. „Aber in Wirklichkeit gehört dieses Schiff natürlich der Kriegsmarine der DDR. Ich selbst bin nur ein treuer Verwalter und Offizier im Dienste des Staates.“
    „Eines Staates, den es seit über 20 Jahren nicht mehr gibt“, murmelte Zander kopfschüttelnd. „Sagen Sie mal“, er kniff die Augen zusammen, „sind das kleine Bananen da auf Ihrem Halstuch?“
    „Ja, schick, nicht?“ Der Kapitän nickte. „Und ich habe meinen mir übertragenen Posten nie verlassen! Olga, Lenka!“ Lüstern verpasste er seinen beiden Schlampen einen Klaps auf den Po. „Macht euch mal nützlich, meine zwei sibirischen Tigerinnen – holt Daddy was zu trinken!“ Dann trat er auf Lysann zu. „Hier, bitte – wie gewünscht“, und bei diesen Worten reichte er ihr einen kleinen schwarzen Plastikkoffer rüber, „alles was Sie brauchen, ist da drin!“
    „Vielen Dank, Kapitän.“ Gierig zugreifend nahm Lysann den Koffer an sich. „Und?“ Ihr Blick wechselte zwischen Miller und ihm hin und her.
    Der Kapitän grinste schmutzig.
    „Dann habe ich zu danken, Frau Kessler!“
    „Hallo?“ Irritiert schaute Miller nun zwischen ihm und seiner Chefin hin und her. „Haben Sie mich etwa gerade verkauft?“ Sie starrte Lysann entgeistert an. „Für was? Ein Herz oder eine frische Leber?“
    „DNA-Stränge, Agent“, grinste Lysann und reichte den Koffer weiter an Labonde. „Willkommen auf der Farm oder auch Ressource 76. Dem letzten von ursprünglich fünf Laborschiffen, dass mit der Züchtung und Austragung von
Klon Eins
beauftragt war.“
    „Klon Eins?“
    „Klon Eins, ganz recht.“ Lysann nickte. „Eine schlagkräftige Armee von 40.000 nahezu perfekten genetischen Mutanten, geschaffen von meinem Vater und dafür bestimmt, das Ruder der Welt herumzureißen!“
    „Meine Legion“, stimmte nun auch Andronicus wieder mit ein.
    „Ja, deine Legion, Schatz – entschuldige …“, zärtlich ergriff Lysann seinen Arm. „Nur dummerweise“, sie zeigte auf die Behälter, „ist die Feindbildeinspeisung, die man diesen Eis-Jungs über die letzten 20 Jahre verpasst hat, nicht mehr unbedingt, wie soll ich sagen, up to date? Na ja, der Kapitän hat mir versichert, dass man das in ein paar Wochen nachsteuern kann. Aber das hier“, ihn ihrem Schergen nochmal abnehmend, streichelte sie über den Koffer, „das ist das jetzt, und absolut un-be-zahlbar …“
    „Sie haben vor, die Formel zu verkaufen, alles klar …“ Zander sah sie an. „Die Formel vom perfekten Soldaten …“
    „Vielleicht.“ Lysann zog schmunzelnd die Brauen hoch. „Wie sagt man doch so schön? Geld regiert die Welt. Und das ist es doch, was Ihr wollt, nicht wahr?“ Sie schaute Andronicus tief in die Augen. „Und das, was ich will …“
    Andronicus erwiderte ihren Blick.
    „Marianna
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