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Im Auftrag der Lust

Im Auftrag der Lust

Titel: Im Auftrag der Lust
Autoren: Jasmin Eden
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Tat«, erwiderte Sara und war erleichtert, als Mrs Poultry anklopfte und ins Büro trat. »Ein wichtiger Anruf auf der Leitung drei. Der Kunde sagt, es sei dringend.«
    Sara nickte, und die Sekretärin verschwand. »Wie Sie sehen, bin ich im Augenblick sehr beschäftigt. Steht außer der Terminänderung noch etwas an?«, fragte sie den Anwalt kühl, doch der schüttelte den Kopf. Sara verspürte eine gewisse Genugtuung, als sie den Anwalt rausgeworfen hatte, aber es besserte ihre Laune nur kurz.
    Sie seufzte und nahm den Telefonhörer ab, um den wartenden Anrufer auf Leitung drei anzunehmen. Zu ihrer Überraschung war es Jared. Unwillkürlich musste sie schmunzeln – auf Mrs Poultry war eben in jeder Situation Verlass.
    »Hallo, Schneewittchen«, begrüßte er sie. »Ich hoffe, du nimmst mir mein Verschwinden gestern Abend nicht übel. Geht es dir besser?«
    »Ja«, antwortete sie und lehnte sich zurück. »Gestern Abend ging schon in Ordnung. Ich habe mich, nachdem du weg warst, gleich schlafen gelegt.«
    »Sehr gut, das war das Beste, was du tun konntest«, erwiderte Jared. »Ich rufe auch nur kurz an, weil ich dich fragen wollte, ob du mit mir essen gehen willst, zum Lunch?«
    Sara schielte auf die Uhr an der Wand. Es war kurz vor zehn. »Essen klingt gut.«
    »Sehr gut, ich hole dich um zwölf ab.«
    Bevor sie sich verabschieden konnte, hatte er auch wieder aufgelegt. Bei diesem Lunch würde sie Jared noch einmal auf das Geld ansprechen, das nahm sie sich fest vor.
    Die restlichen zwei Stunden waren erfüllt von vielen Telefonaten. Die Auftragslage war eher flau, und Sara setzte nur noch die Mitarbeiter ein, die schon lange bei der Agentur waren. Jeden, der unter zwölf Monaten bei Petite Mort beschäftigt war, strich sie von der Liste.
    Sie kontaktierte auch noch ein zweites Mal jenen Geheimdetektiv, den sie bisher mit der Suche nach Susan Peters beauftragt hatte, aber noch immer war von dieser Frau keine Spur zu finden. Als hätte sie sich in Luft aufgelöst. Oder als würde jemand sehr einflussreiches sie beschützen, flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf.
    Sara fuhr sich über das Gesicht. Dieser Zweifel passte ihr gar nicht, und sie ahnte, wer ihr den eingepflanzt hatte. Alans Paranoia drohte, auf sie abzufärben, wahrscheinlich, weil sie ihn so sehr vermisste und sich schuldig fühlte. Sie schob das jedoch von sich und konzentrierte sich auf ihre Arbeit, bis ihr Handy klingelte. Sie sah Jareds Nummer und dann auf die Uhr. Es war schon Viertel nach zwölf. Hastig schaltete Sara den Computer aus und verabschiedete sich bei Mrs Poultry.
    Jared wartete in der Lobby auf sie. Er hatte die Hände in den Taschen seines Anzugs und musterte den vor der Tür vorbeifahrenden Verkehr durch die Glastür hindurch.
    Sara berührte seine Schulter, und lächelnd drehte er sich zu ihr um. Sein Begrüßungskuss war zart. »Du siehst bezaubernd aus, Schneewittchen«, stellte er fest.
    Sara lächelte über sein Kompliment und folgte ihm zu einer schwarzen Limousine. Er hielt ihr die Tür auf und setzte sich dann zu ihr auf den Rücksitz. Der Fahrer wusste anscheinend schon, wo er hinmusste, denn kaum war die Tür ins Schloss gefallen, fädelte der Fahrer sich in den dichten New Yorker Verkehr ein.
    »Du wirkst ein bisschen blass. Bist du sicher, dass es dir schon wieder gut geht?«, fragte Jared sie.
    Sara seufzte und schüttelte den kopf. »Der Anwalt meines Kunden war heute Morgen bei mir und hatte schlechte Nachrichten. Meine Fristverlängerung wurde gekürzt. Ich habe nur noch bis übermorgen Zeit, das Geld zu beschaffen.«
    Jared runzelte die Stirn. »Das ist ungünstig. Bis übermorgen kann ich das Geld nicht besorgen.«
    Sara biss die Zähne zusammen. »Jared, wie soll ich …«
    Er schnitt ihr das Wort ab. »Ich kann dir dennoch eine Lösung anbieten, die deine kleine Agentur rettet.«
    Sie verstummte für einen Moment. »Und was für eine Lösung?«, hakte sie zaghaft nach.
    Jareds Fingerspitzen fuhren über die weiße Haut ihres Halses. »Du überschreibst mir die Agentur komplett. Wenn dein Kunde dann Ersatzansprüche geltend machen will, muss er erst mal an meinen Anwälten vorbei. Die können ihn lange genug aufhalten, damit ich das Geld besorgen und dich auslösen kann.«
    »Aber dann würde ich meine Agentur trotz allem verlieren!« Jared schüttelte den Kopf. »Du überschreibst sie mir doch nur auf dem Papier. Dein Baby bleibt natürlich dein Baby.« Sara rieb sich über den Nasenrücken. Das Angebot klang
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