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Ihr stolzer Sklave

Ihr stolzer Sklave

Titel: Ihr stolzer Sklave
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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Rücken, und sie trug ein Oberkleid in Violett und ein cremefarbenes léine . Die Gewänder hatten sich in der Truhe befunden, die zu Davins Brautgaben gehörte. Sie hatte Muirne gebeten, ihr etwas auszusuchen, denn es war ihr unmöglich gewesen, die geschnitzte Brauttruhe anzusehen, ohne von ihren Gefühlen überwältigt zu werden.
      Ein leichtes Klopfen an der Tür ließ sie beide aufhorchen. Mit Blumengirlanden in den Händen stürzte der junge Bartley herein. „Davin schickt das hier!“, rief der Junge und drückte Iseult die Blumen in die Hand.
      Muirne scheuchte ihren Pflegesohn fort und lachte, als Bartley versuchte, ein Stück vom frischen Brot zu stibitzen. „Raus mit dir.“ Iseult hob die Girlande aus Wildblumen, gelbem Stechginster und purpurfarbener Heide hoch und setzte sie sich ins Haar. Als die letzten Griffe getan waren, nahm Muirne ihre Hände.
      „Du siehst nicht sehr glücklich aus, Iseult. Denkst du zurück an die Hochzeit mit Murtagh?“
      Nein. Sie dachte an Kieran. Fragte sich, ob er wieder nach Hause zurückgekehrt war oder ob er seinen Schwur hielt, Aidan zu suchen. Sie hatte Davin gebeten, Männer an den Ort zu schicken, wo sie das verlassene Anwesen entdeckt hatten. Doch es gab keine Spur von ihrem Sohn.
      Akzeptiere es einfach . Er ist fort. Du wirst ihn nicht wiederfinden, und du kannst genauso gut mit Davin ein neues Leben beginnen.
      Das Herz war ihr immer noch schwer, aber sie glaubte trotzdem, dass sie das Richtige tat, indem sie ihn heiratete.
      „Es wird schon gehen“, flüsterte sie Muirne zu. Und das würde es auch.
      Davin wollte sich um sie und das Baby kümmern, das genügte. Es musste genügen.
      „Lass uns gehen.“
      „Wir halten nicht an.“ Während Shannon bat und bettelte, trieb Kieran das Pferd an, so schnell zu laufen, wie es konnte.
      „Ich muss mal. Oder ich mache mein Kleid nass.“
      „Wage es ja nicht.“ Er drückte die beiden Kinder noch fester an sich und wünschte in diesem Moment, er hätte sie und Rory zurückgelassen. Hätte er das getan, er hätte jetzt in einem schnelleren Tempo nach Lismanagh reiten können. Aber in Gedanken hatte er sich immer vorgestellt, wie Iseult Aidan wiedersehen würde, und zwar in seinen Armen. Er wollte nicht mit leeren Händen vor ihr stehen, nicht, nachdem er geschworen hatte, den Jungen zu finden.
      Jetzt bereute er seinen Entschluss, Rory vorausgeschickt zu haben, um zu versuchen, die Hochzeit aufzuhalten. Er hätte an Rorys Stelle sein sollen.
      „Kieran, bitte!“ Shannon presste die Knie zusammen. Ihre Stimme zitterte.
     
      „Wir hatten einen Halt eingelegt, um das Mittagsmahl einzunehmen. Da hättest du daran denken sollen.“
      „Da musste ich aber nicht.“
      Verdammt! Er hatte keine Zeit für so etwas.
      „Mach schnell“, sagte er ungeduldig, zügelte das Pferd und ließ sie herunter. Shannon rannte auf den Wald zu und verschwand im Dickicht.
      Die Sonne näherte sich bereits dem Horizont. Sie hatten den ganzen gestrigen und den heutigen Tag gebraucht, um immer noch nicht in Lismanagh zu sein.
      Und heute war der Tag der Hochzeit. Kieran knirschte mit den Zähnen und flehte zu Gott um eine Möglichkeit, schneller voranzukommen. Aber wahrscheinlich war es sowieso schon zu spät. Als Shannon endlich zurückkehrte, trieb er sein Pferd noch schneller an.
      Als wollte er sich über die kleine Reisegruppe lustig machen, ließ der Himmel einen Wolkenbruch über sie niedergehen. Schwerer Regen peitschte auf sie nieder, durchnässte ihre Kleider und machte den Weg für das Pferd noch beschwerlicher. Schlimmer konnte der Tag nicht mehr werden. Kierans einziger Trost war, dass auch kein anderer bei diesem Wetter feiern würde.
      Beide Kinder brüllten ununterbrochen, weil sie dem Regen schutzlos ausgesetzt waren, und Kieran zog schließlich seinen Mantel aus. Die Kinder fest im Arm haltend, gab er ihn Shannon, damit sie ihn sich und Aidan über den Kopf zog.
      „Warum reiten wir so schnell?“, beklagte sie sich.
      „Erinnerst du dich an die Geschichte, die ich dir erzählte? Die von dem Krieger und der Prinzessin?“
      „Das war überhaupt keine Geschichte.“
      „Die Prinzessin ist im Begriff, einen anderen zu heiraten. Und dieser Krieger muss zu ihr und sie daran hindern.“
      Shannon drehte sich um und sah ihn scharf an. „Es ist eine wahre Geschichte?“
      Er nickte.
      Sie schien einen Moment darüber nachzudenken, dann meinte sie mit ernstem
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