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If you leave – Niemals getrennt

If you leave – Niemals getrennt

Titel: If you leave – Niemals getrennt
Autoren: Courtney Cole
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der Tasche und wähle den Notruf, aber Pax schüttelt den Kopf und hebt Mila hoch.
    »Keine Zeit«, ruft er über die Schulter und rennt schon die Treppe hinunter, mit seiner blutenden und bewusstlosen Frau in den Armen.
    O Scheiße.
    Maddy reißt ein Laken vom Bett an sich, und wir folgen Pax, so schnell wir können. Mila blutet so stark, dass auf der Treppe eine breite Blutspur zurückbleibt. Maddy rutscht darin aus und stürzt, so dass das Blut ihre Kleidung und Hände und ihr Gesicht verschmiert.
    Ich ziehe sie hoch, und wir rennen Pax zum Auto hinterher.
    »Hier«, ruft Maddy Pax zu und hält ihm das Laken entgegen, »deck sie wenigstens zu.«
    »Mach schnell«, ächzt er und hält Mila ein Stück von sich weg, so dass Maddy das Laken um sie herumwickeln kann. »Wir müssen uns beeilen. Was ist passiert, Maddy?«
    »Ich weiß nicht«, gesteht Maddy mit zitternder Stimme. »Ich war dabei, sie zu duschen, und dann hat sie geschrien. Das ist viel zu viel Blut.«
    Stimmt. Es ist überall, sickert durch das Laken und tropft auf Pax.
    »Ich fahre«, sage ich und springe auf der Fahrerseite ins Auto. Maddy steigt schnell hinten ein, und Pax lässt sich mit Mila auf dem Schoß auf den Beifahrersitz fallen. Es ist eng, aber in seiner Verzweiflung schafft er es.
    »Beeil dich«, befiehlt er mir, obwohl das nicht nötig ist. Ich habe das Gaspedal schon durchgedrückt.
    Die Reifen des Charger berühren kaum den Boden, als wir zum Krankenhaus rasen. Während ich fahre, fragt Maddy Pax: »Kennst du die Nummer ihrer Ärztin?«
    »Natürlich nicht«, erwidert Pax, »so ’nen Kram weiß ich nicht. Wähle einfach den Notruf. Die können dem Krankenhaus sagen, dass wir unterwegs sind.«
    Maddy tut es, und ihre Stimme klingt schrill, als sie dem Disponenten die Situation erklärt.
    Während der gesamten zehnminütigen Fahrt zum Krankenhaus öffnet Mila nicht ein Mal die Augen, egal, wie sehr Pax auch bittet.
    »Mila, schau mich einfach nur an«, fleht er und streicht ihr das Haar aus dem Gesicht. Er versucht, ihr das Blut von der Wange zu wischen, aber das macht es nur noch schlimmer. »Bitte wach auf«, flüstert er hilflos.
    Überall ist Blut.
    Viel zu viel Blut.
    »Sie atmet nicht«, platzt Pax plötzlich heraus und senkt den Kopf, um an ihrem Mund zu horchen. »Sie atmet nicht. Herr im Himmel.«
    Maddy klettert nach vorn, um zu sehen, ob sie helfen kann, während ich im selben Moment auf den Parkplatz einbiege. Noch bevor ich am Bordstein zum Stehen komme, hat Pax die Tür schon geöffnet und legt Mila auf den Gehweg.
    »Atme, Baby«, fleht er, kniet neben ihr nieder und fängt mit Mund-zu-Mund-Beatmung an. »Atme.«
    Er ist außer sich vor Verzweiflung und voll mit Milas Blut.
    »Pax«, ruft Maddy und zerrt an seinem Arm, »wir müssen sie hineinbringen. Wir haben keine Zeit für so was.«
    Sie zerrt an ihm, aber Pax kann nicht klar denken und schüttelt sie ab; er dreht sich wieder zu Mila und versucht, sie zu beatmen.
    Er wird von einem Sanitätsteam unterbrochen, das mit einer Transportliege zur Tür herausgerannt kommt. Pax springt mit Mila in seinen Armen auf und übergibt sie den Leuten.
    »Sie atmet nicht«, erklärt er verzweifelt. »Bitte – helfen Sie ihr.«
    Die Ärzte und Schwestern umringen Mila, legen sie auf die Transportliege und eilen mit ihr hinein.
    Maddy klammert sich hilflos an die Transportliege. Ich schaue auf Mila hinunter und sehe, dass ihre Augen immer noch geschlossen sind, und sie ist so blass, wie ich noch nie jemanden gesehen habe. Noch beängstigender sind allerdings die Worte, die ich von den Schwestern höre.
    Sie reagiert nicht.
    Kein Puls.
    Wir brauchen den Defibrillator
.
    Maddy zuckt zusammen, als sie das hört, und Tränen rinnen ihr über die Wangen.
    »Es wird alles gut«, ruft Maddy ihrer Schwester nach, als das Team die Trage durch die Doppeltüren und außer Sichtweite schiebt. »Mila, du kommst wieder in Ordnung.
    »Mila, ich bin hier!«, ruft Pax ihr hinterher, bevor eine Schwester sich ihm in den Weg stellt. Doch Mila rührt sich nicht. Sie kann nichts von alledem hören.
    Scheiße.
    Noch nie habe ich mich so hilflos gefühlt wie jetzt, als ich zusehe, wie man sie wegbringt. Ich weiß, dass ich nichts tun kann, und wenn ich all das Blut auf dem Laken, in das sie gewickelt ist, sehe, bin ich nicht sicher, ob überhaupt irgendjemand irgendetwas tun kann. Keine Chance, dass sie das überlebt.
    Zu viel Blut
.
    Verdammt. Urplötzlich erinnert mich das Blut an die Nacht in Afghanistan,
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