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If you leave – Niemals getrennt

If you leave – Niemals getrennt

Titel: If you leave – Niemals getrennt
Autoren: Courtney Cole
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es mich im Griff hat.«
    Jetzt habe ich definitiv Panik. »Was hat dich im Griff?«
    Aber er gibt keine Antwort. Er geht einfach nur ins Zimmer und lässt sich aufs Bett fallen. Er ist wieder ruhig, still. Als hätte er nicht gerade ein Loch in die Wand geschlagen.
    Als hätte er mir nicht gerade erzählt, dass irgendwas ihn im Griff hat.
    Was, zum Teufel, ist los mit ihm?
    Ich ignoriere mein immer noch rasendes Herz und beuge mich über ihn.
Ich kann das
.
    »Tut dir der Kopf weh?«, frage ich ihn. Er schüttelt den Kopf, und ich schaue ihm in die Augen. Seine Pupillen sehen gleich groß aus. Irgendwo habe ich mal gehört, dass man bei einer Gehirnerschütterung verschieden große Pupillen hat.
    Körperlich scheint er in Ordnung zu sein. Keine Beulen, keine Kratzer, keine blauen Flecken. Ich starre ihn unsicher an. Er starrt zurück, aber es ist, als würde er mich gar nicht sehen.
    Ich seufze laut.
    »Ziehe wenigstens T-Shirt und Hose aus«, sage ich schließlich. »Und dann werde ich gehen.«
    Er steht gehorsam auf, knöpft seine Hose auf und lässt sie auf den Boden sinken.
    Dann setzt er sich wieder hin, und ich ziehe ihm das Shirt über den Kopf und decke sein Bett ab.
    Er lässt sich augenblicklich darauffallen, rollt sich auf die Seite und schließt die Augen.
    Während ich ihn zudecke, kann ich nicht anders, als einen Blick auf seinen Körper zu werfen. Er ist gut gebaut, und es ist offensichtlich, dass er Sport macht. Eine Menge Sport. Er hat den Körper eines Triathleten. Oder Olympiakämpfers. Oder vielleicht auch eines griechischen Gottes. Auf seinem Bizeps ist ein Tattoo, ein Totenkopf mit Barett über einem Paar gekreuzter Schwerter. Darüber und darunter stehen Wörter auf einem Spruchband. »Tod vor Unehre«.
    Hm. Woher könnte er das haben? Ist er vielleicht ein Marine? Allerdings hat er nicht den Haarschnitt dazu.
    Ich seufze wieder. So eine unglückliche Wendung der Ereignisse. Wenn ich einen One-Night-Stand haben wollte, dann wäre dieser Typ hier definitiv der Richtige dafür. Er ist verdammt heiß.
    Genau in diesem Moment fängt er an zu stöhnen und sich hin und her zu werfen. Er stößt die Bettdecke zu Boden und murmelt in sein Kissen.
    Er ist offenbar verrückt, weil
etwas ihn im Griff hat
. Guter Gott. Typisch für mich. Ich begegne einem echt heißen Kerl, der Stimmen hört oder so einen Mist.
Oder
er hat sich doch den Kopf angeschlagen.
    Kopfschüttelnd hebe ich die Decke auf und lege sie über seine Beine.
    Ich betrachte seinen verkrampften Kiefer und die gerunzelte Stirn. Ein Teil von mir will einen Krankenwagen rufen, nur um sicherzugehen. Aber ein anderer Teil von mir denkt, es steht mir nicht zu, das zu tun, besonders, da ich gar nicht weiß, ob er überhaupt einen braucht. Ich weiß ja nicht einmal, ob er eine Krankenversicherung hat.
    Ich weiß ganz ehrlich nicht, was ich tun soll.
    Schließlich entscheide ich, einfach noch eine Weile hierzubleiben, um zu sehen, ob sich sein Zustand verschlechtert.
    Das ist das Mindeste, was ich tun kann. Etwas anderes kommt mir nicht richtig vor. Und falls er aufwacht und mir gefährlich wird, bin ich innerhalb von dreißig Sekunden hier raus.
    Ich mache das Badezimmer ausfindig, um auf die Toilette zu gehen. Für das Badezimmer eines Mannes ist es überraschend sauber: Es ist in verschiedenen Grautönen gehalten, sogar der Fliesenboden ist grau. Und es fehlt jeglicher Hinweis auf eine Frau, demnach muss er alleinstehend sein. Oder unverheiratet. Wenigstens ist er nicht der Typ verheirateter Mistkerl, der durch die Clubs zieht, um einen knackigen Arsch aufzureißen.
    Aus reiner Neugier öffne ich den Medizinschrank. Wattestäbchen, Rasierer, Rasiermesser, Rasiercreme und ein Döschen mit Schlaftabletten mit seinem Namen darauf. Nichts, was darauf hindeuten würde, dass er nicht ganz dicht ist. Keine verschreibungspflichtigen Psychopharmaka oder Ähnliches.
    Das ist gut, oder?
    Ich gehe zurück in den Essbereich und sehe mich interessiert um. Alles ist ordentlich, modern, maskulin. An einer Wand steht ein Schrank aus Mahagoni, so groß wie ich. Er ist so flach, dass nicht viel reinpassen kann, und das weckt meine Neugier. Ich mache ihn auf und hole überrascht Luft, als ich mich ordentlich aufgereihten Gewehren gegenübersehe.
    Heilige Scheiße. Wartet er auf den dritten Weltkrieg? Wer, um alles in der Welt, hat denn so viele Knarren? Also doch verrückt. Der Anblick der Waffen macht mich über jede Vernunft hinaus nervös, und ich weiche zurück
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