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If you leave – Niemals getrennt

If you leave – Niemals getrennt

Titel: If you leave – Niemals getrennt
Autoren: Courtney Cole
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weggehe.
    Ich weiß nicht, ob ich mich vor mir selbst schäme oder erleichtert bin. Sie war ganz schön faszinierend. Und ganz schön aufregend. Aber sie sollte sich auf keinen Fall mit jemandem wie mir einlassen, auch wenn es nur für eine Nacht ist.
Ganz besonders
, wenn es nur für eine Nacht ist. Ich mag ja wie ein normaler Mensch aussehen, aber ich bin weit davon entfernt.
    Mir fällt Madisons Frage im Taxi wieder ein.
    Woher weiß ich, dass du kein Verrückter bist?
    Das entlockt mir ein grimmiges Grinsen. Ich bin kein Verrückter … genau genommen. Die Militärärzte sagen, ich brauche einfach Zeit. Sie nennen es PTBS. Posttraumatische Belastungsstörung. Ich dagegen habe einen vollkommen anderen Namen dafür: total am Arsch.

Kapitel 4
    Madison
    I ch mache die Augen auf, noch verschlafen und nicht sicher, was mich aus dem Tiefschlaf geholt hat.
    Die Wellen des Sees branden gegen die Küste draußen, aber das ist es nicht. Das Geräusch höre ich jede Nacht, daher bin ich daran gewöhnt. Der Regen trommelt gegen mein Schlafzimmerfenster, aber das ist es auch nicht. Während ich noch an die Decke starre, summt mein Handy auf dem Nachttisch und kündigt mir eine Textnachricht an.
    Ah, das ist es. Rätsel gelöst.
    Ich reibe mir die Augen, schaue finster auf die Uhr (die auf jeden Fall vorgehen muss, denn so spät kann es doch noch gar nicht sein) und schnappe mir das blöde Teil.
    Wo bist du? Wo warst du gestern?
    Ich starre auf die Worte und zucke schuldbewusst zusammen.
    Mist.
    Jacey. Die Freundin, die ich letzte Nacht im
Underground
alleingelassen habe, die Freundin, die rein zufällig auch für mich arbeitet. Sie ist die beste Kellnerin, die ich habe, hauptsächlich, weil sie genau die richtige Mischung aus Charme und Flirten ist. Und außerdem ist sie die beste Freundin, die ich habe, hauptsächlich deshalb, weil es nicht sehr viele Leute gibt, mit denen ich näher in Kontakt komme.
    Ich konnte sie gestern Nacht nicht mehr finden, und dann habe ich sie komplett vergessen … weil ich abgelenkt war. Besagte Ablenkung huscht durch mein Gedächtnis, ein Bild von Gabriels Gesicht und seinem muskulösen Körper, und ich erröte. Schnell verbanne ich ihn aus meinen Gedanken und konzentriere mich wieder auf mein Handy.
    Ich schreibe eine Textnachricht zurück.
Bin eine schlechte Freundin. Tut mir leid
.
    Wo bist du hin????
    Offenbar werde ich nicht so leicht davonkommen. Seufz.
    Weißt du noch, wie du gesagt hast, ich hätte dringend Sex nötig? Na ja, hätte ich beinahe gehabt. Aber dann doch nicht. Also bin ich allein heim. Bist du mit Peter nach Hause? Ich hätte angerufen, aber ich wusste, dass du dein Handy nicht hören würdest
.
    Wieder drängt sich Gabriels Gesicht ungebeten in mein Gedächtnis. Sein Gesichtsausdruck, als wir dieses brennende Taxi ansahen, war unbeschreiblich. Fast gequält. Aber das hört sich irgendwie dumm an.
    Offensichtlich stand ich auch unter Schock. Passiert nicht jeden Tag, dass an einer Straßenkreuzung ein Auto in dein Taxi kracht, das dann in Flammen aufgeht. Natürlich war ich da verstört.
    Aber nicht so sehr wie Gabriel. Aus irgendeinem Grund versetzt mir schon der Gedanke daran einen Stich, aber ich ignoriere es. Ich kenne ihn nicht, und es hat keinen Sinn, darüber zu meditieren, was, zur Hölle, mit ihm nicht stimmt. Er ist jetzt unwichtig. Ich verbanne ihn mit Gewalt aus meinen Gedanken und warte auf Antwort von Jacey.
    Sie braucht nur eine Sekunde.
    Sollte dir definitiv leidtun. Hab mir fast Sorgen gemacht. Und wieso war nichts??? Jeder Kerl würde eine seiner Nüsse opfern, um mit dir nach Hause zu gehen. Bin ziemlich sicher, dass ich dich dafür hasse
.
    Ich muss lächeln. Jacey hat sich keine Sorgen gemacht, da bin ich sicher. Wahrscheinlich hat sie nicht mal gemerkt, dass ich weg war, bis es Zeit war, nach Hause zu fahren.
    Lange Geschichte,
antworte ich.
    Nur ein Herzschlag, und ihre Antwort kommt
.
    Okay. Mein Bruder ist die ganze Nacht nicht aufgetaucht, aber er kommt heute Abend ins Hill und bringt mir mein Geburtstagsgeschenk. Kannst ihn da treffen
.
    Mein Lächeln bringt meinen pochenden Kopf zum Schmerzen. Ich bin froh, dass sie es erwähnt hat. Ich hatte ganz vergessen, dass sie Geburtstag hat. Vielleicht bin ich wirklich eine schlechte Freundin.
    Gut,
antworte ich.
Weiß schon, du gibst nicht nach, bis ich ihn kennenlerne. Und ich bringe Geburtstagstörtchen mit
.
    Kurze Pause, dann Antwort.
    Meine Diät freut sich nicht. Aber ich!
    Ich werfe mein Handy
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