Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich
Autoren: Julia Arden
Vom Netzwerk:
gelegt«, meinte Emily bitter. »Und du hast recht. Ich hätte mich bei dir melden und mich entschuldigen müssen. Aber ich habe den Kopf momentan mit so vielen Fragen voll. Vor allem, wieso ich nicht bemerkt habe, dass es Nadine von Anfang an nur darum ging, die Gärtnerei zu Geld zu machen. Scheinbar bin ich doch zu naiv für diese Welt.« Sie seufzte. »Mir kam nie die Idee, dass sie mich hintergehen könnte. Ich habe ihr vertraut und als mir Zweifel kamen, diese unterdrückt.«
    »So sollte es doch auch sein, wenn man zusammen ist«, tröstete Lara. »Deswegen musst du dir keine Vorwürfe machen.«
    »Nein, man sollte auf seine Zweifel hören«, widersprach Emily energisch. »Aber ich hatte Angst, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Und indem ich zögerte, habe ich dich Nadines Intrigenspiel ausgesetzt. Mit etwas weniger Glück wärst du ins Gefängnis gekommen. Das alles tut mir furchtbar leid.«
    »Schon gut.«
    »Nein, es ist nicht gut, verdammt.«
    Lara legte beruhigend ihre Hand auf Emilys Arm. »Doch, ist es. Das alles liegt hinter uns. Vor uns haben wir schöne Dinge. Du weißt, was ich für dich fühle.«
    Ich weiß, was du glaubst zu fühlen. Ich weiß, dass du nicht einmal dir selbst gegenüber zugeben würdest, wenn sich daran etwas geändert hätte.
    »Lara, das ist jetzt vielleicht der falsche Zeitpunkt«, begann Emily zögernd.
    »Warum?«, wollte Lara wissen. »Ich weiß, dass auch du Gefühle für mich hast. Ich erwarte ja nicht, dass du dich sofort in eine Beziehung mit mir stürzt. Aber ich möchte dir beistehen dürfen. Ich möchte an deiner Seite sein, um dir Kraft zu geben. Der Rest ergibt sich von ganz allein. Ich werde dich nicht drängen.«
    Nein, das wirst du nicht, dachte Emily. Du wirst erschrocken feststellen, wie deine Gefühle sich mehr und mehr abkühlen. Du wirst dich dafür schämen, aber ändern wirst du es nicht können.
    »Im Moment ist es einfach zu chaotisch«, erklärte Emily gequält. »Damit meine ich nicht nur die Gärtnerei, sondern auch mein Innerstes. Ich muss erst wieder zur Ruhe kommen.«
    »Natürlich. Und dabei störe ich dich auch nicht.«
    »Doch. Das würdest du.«
    »Nein, wieso glaubst du das?«
    »Kannst du meinen Wunsch nicht einfach akzeptieren?«, bat Emily kraftlos.
    Lara legte die Stirn in Falten. »Es fiele mir leichter, wenn ich ihn verstehen würde.«
    »Gib mir einfach etwas Zeit. Und dir auch.«
    »Mir? Wie meinst du das?«, wunderte Lara sich.
    »Das wirst du bald verstehen.«
    »Und warum nicht jetzt?«
    Emily fuhr sich nervös mit der Hand durchs Haar. »Du würdest abstreiten, was ich dir sage.«
    Lara neigte leicht den Kopf zur Seite. »Also ist es ein Vorwurf?«
    »Nein, absolut nicht«, versicherte Emily.
    »Dann sag mir, warum du mich nicht bei dir haben willst.«
    »Das habe ich doch schon.«
    »Den wahren Grund!«, verlangte Lara.
    Emily hob verzweifelt die Hände. »Das musst du doch sehen!«
    »Was muss ich sehen?«, fragte Lara verständnislos.
    Emily schüttelte den Kopf und lief an Lara vorbei nach draußen.
     
    ***
     
    Katja steckte den Kopf durch die Bürotür. »Was war denn los?«, erkundigte sie sich vorsichtig. »Du bist aus dem Laden gestürzt und Lara stand ganz verdattert da.«
    »Es war nichts«, behauptete Emily, auf ihren PC starrend.
    »Ich habe kurz mit Lara gesprochen und sie sagte, du wärst ganz komisch gewesen.«
    Entnervt drehte Emily sich um. »Ja, komisch. So kann man es auch nennen. Ich nenne es realistisch.«
    Katja blinzelte irritiert und machte einen Schritt ins Büro. »Realistisch in Bezug auf was?«
    »Das hier!« Emily hob die Hand und zeigte mit dem Finger in ihr Gesicht, genau auf die Narbe. »Ihr tut alle so, als wäre da nichts, aber ich sehe mich jeden Morgen im Spiegel und ich kann dir sagen: Da ist etwas«, brach es aus ihr heraus. »Und wenn ich das verdammte Ding nicht sehe, spüre ich die Spannung der Haut, dort wo es ist. Jede Sekunde werde ich daran erinnert, dass mein Gesicht entstellt ist. Kannst du dir vorstellen, was das für ein Gefühl ist? Und sag jetzt bloß nicht Ja.«
    Verdattert näherte Katja sich Emily. »Nein, natürlich nicht. Aber ich dachte, die Narbe wird noch behandelt. Sie ist auch schon viel heller geworden. Ich verstehe, dass du unsicher bist, aber warte doch erst mal ab.«
    »Genau das tue ich doch.«
    »Indem du Lara vergraulst?«
    Emily seufzte. »Ich will nicht, dass sie sich zu irgendetwas verpflichtet fühlt«, erklärte sie.
    »Ah«, machte Katja. »Ich glaube, ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher