Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich
Autoren: Julia Arden
Vom Netzwerk:
war, staunte sie, dass sie so lange brauchte. Aber natürlich hatte sich im Laufe der Zeit etwas angesammelt. Emily war es recht. Von ihr aus konnte Nadine den ganzen Schrank einpacken, wenn das die Zeit verschaffte, die es brauchte, bis Tamm eintreffen würde.
    Leider tat es das nicht, denn plötzlich stand Nadine im Flur, in jeder Hand einen Koffer. »Den Rest hole ich später«, sagte sie im Vorbeigehen. Schon legte sie die Hand auf die Türklinke.
    »Warte mal«, rief Emily.
    Nadine drehte sich um. »Hast du es dir anders überlegt?« Sie lächelte zynisch.
    »Die Schlüssel.« Emily streckte die Hand aus. »Haus, Wagen, Geschäft.«
    Nadine verzog den Mund, stellte die Koffer ab und griff in ihre Jackentasche. Lässig warf sie ihr Schlüsselbund auf den Fußboden. Dann nahm sie die Koffer wieder auf.
    Emily hob die Schlüssel auf, drängte sich an Nadine vorbei und versperrte ihr den Weg.
    Nadine rollte mit den Augen. »Was denn noch?«
    »Du kannst nicht gehen«, sagte Emily. Sie schielte auf ihre Armbanduhr. Wo blieb Tamm? Es war schon fast eine halbe Stunde vergangen, seit sie mit ihm telefoniert hatte.
    »Und wieso nicht?«
    »Weil … ich …« Zeit schinden, Emily, du musst Zeit schinden! »Ich will deine Koffer nachsehen. Ob du auch nichts von mir mitgenommen hast.«
    »Was soll das denn jetzt?«
    »Das ist doch wohl logisch.«
    »Du spinnst ja.« Nadine wollte Emily zur Seite schieben. Die stand jedoch wie eine Mauer. »Lass mich vorbei«, forderte Nadine.
    »Nein.«
    Nadine schüttelte den Kopf. »Okay«, willigte sie ein. »Dann sieh eben rein.« Sie ging zurück zum Schlafzimmer, wo sie die Koffer aufs Bett legte und öffnete. »Bring nicht alles durcheinander«, murrte sie.
    Damit Nadine keinen Verdacht schöpfte, worum es ihr wirklich ging, trat Emily ans Bett und tat so, als suche sie nach Sachen, die ihr gehörten.
    »Fertig?«, fragte Nadine nach einer Minute genervt.
    Emily zog eine weiße Plastiktüte hervor und sah halbherzig hinein. Sie wollte sie schon wieder zurücklegen, doch etwas erinnerte sie plötzlich an das Überwachungsvideo. Sie sah erneut in die Tüte, hob den Blick, schaute Nadine an und wieder in die Tüte. Zögernd zog sie einen Teil des Inhaltes hervor. Ein dunkelblaues Kapuzenshirt entfaltete sich.
    Emily hielt es mit ausgestrecktem Arm vor sich hin, starrte es an. »Das hast du in der Nacht getragen, als du den Brand gelegt hast.«
    »Woher …?« Nadine brach sofort ab.
    »Das war auf dem Überwachungsvideo zu sehen«, murmelte Emily mehr zu sich selbst.
    »Diese blöden Kameras«, brummte Nadine. »Hätte ich von denen gewusst.« Sie fluchte leise, fing sich aber schnell wieder. »Was soll´s. So ein Kapuzenshirt ist kein seltenes Kleidungsstück. Das beweist gar nichts.« Sie griff nach dem Shirt in Emilys Hand. »Gib schon her.«
    Nadine stopfte das Teil zurück in den Koffer.
    Eigentlich wollte Emily sie daran hindern, aber in dem Moment klingelte es an der Haustür. Endlich! Emily atmete erleichtert auf, lief in den Flur und öffnete Tamm.
    »Sie ist im Schlafzimmer«, empfing sie ihn und wies ihm die Richtung. Tamm ging die wenigen Schritte voran. In der Tür zum Schlafzimmer blieb er stehen.
    »Sie packen?«, fragte er Nadine. »Wo soll es denn hingehen?«
    »Ich wüsste nicht, was Sie das angeht«, erwiderte Nadine unfreundlich.
    Emily stellte sich hinter Tamm. »In dem rechten Koffer ist das Kapuzenshirt vom Brandabend. Sie hat es nicht mal geleugnet.«
    »Ich sagte: Das ist kein seltenes Kleidungsstück. Und da werden Sie mir ja wohl zustimmen, Herr Kommissar, oder?«, konterte Nadine.
    Tamm trat neben sie und schaute in den Koffer, dann zu Emily. »Wurde das Shirt gewaschen?«
    »Ich weiß nicht, ich glaube nicht«, meinte Emily. »Es steckte in einer Tüte zusammen mit anderer Schmutzwäsche.«
    Tamm nickte zufrieden. »Gut. Dann nehme ich es, in Anbetracht der Umstände, mit in die KTU. Und auch gleich alle dunklen Hosen.«
    »Das dürfen Sie gar nicht.« Nadine klappte den Deckel des Koffers zu und schloss den Reißverschluss. »Dazu brauchen Sie eine Genehmigung.«
    »Sie meinen einen Durchsuchungsbeschluss«, korrigierte Tamm sie. »Den werde ich sofort telefonisch beantragen. Und ich verspreche Ihnen, der Beschluss ist ausgestellt, bevor wir beide mit unserem Gespräch fertig sind.«
    »Ach ja?«, meinte Nadine. »Mit welcher Begründung denn?«, gab sie sich gelassen.
    »Das kann ich Ihnen sagen«, erwiderte der Kommissar ruhig. »Wir haben uns die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher