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Ich wuensch mir dich

Ich wuensch mir dich

Titel: Ich wuensch mir dich
Autoren: Julia Arden
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Auch aus Liebe zu mir?«
    »Die hat Kranz mir angeboten, warum hätte ich sie ausschlagen sollen?«
    »Nadine, ich fasse es nicht! Wie konntest du nur so weit gehen? Du hast sogar Lara in dein Spiel mit hineingezogen. Rücksichtslos. Dir war jedes Mittel recht, deinen Willen durchzusetzen. Bis hin zu einer Brandstiftung!«
    Bei der Erwähnung von Laras Namen verwandelte Nadines Gesicht sich in eine hasserfüllte Grimasse.
    »Glaubst du, ich habe auch nur eine Sekunde geglaubt, dass Lara bei uns lediglich geduscht hat. Ihr beiden habt was miteinander«, zischte sie unbeherrscht. Sie presste die Lippen zusammen. Ihre Züge entspannten sich, wenn auch nur langsam. Mit flehender Stimme versuchte sie weiter, sich zu rechtfertigen: »Emily, ich war verzweifelt und dachte nur noch daran, wie ich sie loswerden könnte. Und Kranz saß mir ja im Nacken. Aber ich wollte bestimmt nicht, dass du dich verletzt, ehrlich. Das alles ergab sich irgendwie. Ich fand Laras Uhr in unserem Bad, und so entstand die Idee.«
    Je länger Emily Nadine zuhörte, desto unfassbarer fand sie das Ganze. Nadines Erklärungsversuche waren abstrus, aber sie schien der Überzeugung zu sein, dass ihr Verhalten gerechtfertigt war. Und weil sie in ähnlichen Situationen bisher immer die Wogen glätten konnte, glaubte sie, ihr würde das auch diesmal gelingen. Nadine kam offenbar nicht ansatzweise der Gedanke, dass dies hier die Wogen eines Sturms waren, in dem gerade ihr Beziehungsschiff kenterte.
    »Nadine, dir muss doch klar sein, dass du mit deinem Verhalten jegliches Vertrauen, das ich in dich hatte, zerstört hast.« Emily machte demonstrativ zwei Schritte zurück. »Du hast Dinge getan, die kannst du mit einer Entschuldigung nicht bereinigen«, unterstrich sie.
    »Was soll das heißen?«, fragte Nadine.
    Emily sah sie an. »Ich kann nicht länger mit dir zusammen sein.«
    Um Nadines Mund zuckte es. Sie suchte wohl nach einer letzten Möglichkeit, ihr Handeln zu verteidigen, doch dann begriff sie, dass sie verloren hatte. Emily erkannte es daran, dass Nadines Augen sich zu zwei schmalen Spalten verengten. Das war schon immer ein Zeichen dafür gewesen, dass sie auf Angriff schaltete.
    »Das kommt dir doch gerade recht«, schleuderte Nadine ihr da auch schon entgegen. »Du wolltest mich doch schon die ganze Zeit loswerden.«
    »Das ist nicht wahr.«
    »Und wie das wahr ist! Gib es wenigstens zu!«
    »Ich gebe zu, dass ich mit schuld an der Situation bin. Ich habe deinen Wunsch, auswandern zu wollen, nicht richtig ernst genommen. Ich hätte mich früher und ernsthafter damit auseinandersetzen müssen. Dann wäre es nicht so weit gekommen. Wahrscheinlich hätten sich unsere Wege dann bereits eher getrennt. Und du hättest dir jemanden suchen können, der deine Pläne teilt.«
    »Ph, Pläne«, stieß Nadine verächtlich hervor. »Was nützen die besten Pläne ohne Kohle? Denkst du, ich will mich unter der Südseesonne abrackern?«
    Emily runzelte die Stirn. Sie verstand sehr gut, was Nadine da andeutete. »Deshalb also die fünfzehntausend Euro«, stellte sie nüchtern fest. »Du wolltest mich verlassen, wenn ich nicht unterschreibe.«
    Nadine zuckte mit den Schultern. »Ich kann schließlich nicht ewig warten. Ich habe schon genug investiert.«
    »Was hast du denn investiert?«
    »Zeit, ich habe Zeit investiert. Und zwar sehr viel. Dafür sind die Fünfzehntausend nicht annähernd eine Entschädigung. Aber wie hätte ich ahnen sollen, dass die Sache sich dermaßen hinzieht? Von Anfang an war es leicht, dich zu manipulieren. Nur ausgerechnet in diesem Punkt hast du dich gesträubt.«
    Emily schluckte. »Von Anfang an?«, echote sie. »Wir sind seit fast zwei Jahren zusammen!« Ihre Stimme versagte, als ihr klar wurde, was Nadines Worte bedeuteten.
    »Ich sage ja nicht, dass es mir schwergefallen ist zu warten«, meinte Nadine spöttisch. »Es hatte durchaus etwas Reizvolles. Und das hätte es auch weiterhin gehabt, wenn du nur mitgemacht hättest.«
    Nadine wollte sie mit ihren Worten verletzen. Das wusste Emily. Dennoch konnte sie sich nicht dagegen wehren, dass sie sie trafen. Noch nie in ihrem Leben hatte Emily sich so elend gefühlt wie in diesem Moment. Doch sie gönnte Nadine nicht den Triumph, die Wirkung ihrer Worte zu genießen. Deshalb erwiderte sie kühl: »Du erwartest hoffentlich nicht, dass es mir leidtut, dass ich so eine Enttäuschung für dich bin.«
    Nadine winkte ab. »Ich werde es überleben. Auch andere Mütter haben hübsche
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