Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen
Autoren: Carly Phillips
Vom Netzwerk:
war, für den sie ihn gehalten hatte. Vielmehr war er ein skrupelloser Geschäftsmann gewesen, der mit seinem Schneeballsystem eine Menge Menschen um ihr Geld gebracht hatte, die Reichen genauso wie die weniger Betuchten.
    Er hatte alle hinters Licht geführt – einschließlich seiner eigenen Tochter.
    Mit seinem Verhalten hatte er ein Loch von der Größe des Staates New York in Faiths Herz gerissen, und dann war auch noch ihr Exmann mit einem Lkw über die Reste gebraust und hatte das Wenige zerstört, das noch heil geblieben war. Mittlerweile war sie frei – von ihrem Vater hatte sie sich losgesagt, von Carter Moreland hatte sie sich scheiden lassen. Sechs Monate war das nun her, und sie wollte mit keinem von beiden je wieder etwas zu schaffen haben. Stattdessen war sie nach Hause zurückgekehrt, um herauszufinden, wer Faith Harrington eigentlich war.
    Sie blinzelte in die Nachmittagssonne. Ethan wartete noch immer auf eine Entscheidung von ihr, was sie daran erinnerte, dass Faith Harrington offenbar eine Schwäche für einstige Rebellen hatte, die extrem sexy und begehrenswert waren.
    Oh-oh.
    Sie schob kämpferisch ihr Kinn nach vorn und marschierte an ihm vorbei zum Auto. Er kam ihr zuvor und öffnete ihr die Beifahrertür. Als sie ihm leichtsinnigerweise in die Augen sah, traf sie das Verlangen in seinem Blick völlig unvorbereitet. Sie blinzelte erschrocken.
    Er deutete ihre Überraschung falsch. »Nun guck nicht so erstaunt. Ich habe an meinen Manieren gearbeitet, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
    Sie musste lächeln. »Soweit ich mich entsinne, hattest du auch damals schon gute Manieren.« Er hatte ihr vom Motorrad geholfen, als sie schließlich bei ihr zu Hause angelangt waren, und dem verächtlichen Blick ihrer Mutter keine Beachtung geschenkt.
    Ethan schüttelte den Kopf. »Das hätte meine Mom bestimmt gern gehört«, entgegnete er trocken.
    Aber Faith registrierte den Anflug von Traurigkeit in seiner Stimme und nutzte die Gelegenheit, um ihm ihr Beileid auszusprechen: »Das mit dem Unfall deiner Eltern tut mir leid. Was für eine sinnlose, schreckliche Tragödie.« Die ganze Stadt war erschüttert gewesen.
    Bis zum heutigen Tag hatte sie nicht gewusst, wie die Sache für Ethan ausgegangen war, und sie war heilfroh, dass er gesund und munter war, auch wenn ihm inzwischen ihr ehemaliges Zuhause gehörte.
    »Danke.« Einer seiner Kiefermuskeln zuckte leicht. »Sie hätten in jener Nacht gar nicht unterwegs sein sollen.« Er trat verlegen von einem Fuß auf den anderen, dann räusperte er sich. »Willst du nicht endlich einsteigen?«, fragte er mit einer entsprechenden Geste und einem leicht genervten Unterton.
    Sie spürte, dass er das Thema wechseln wollte, und setzte sich in den Wagen. Der glänzende schwarze Jaguar mit dem knallroten Interieur passte gut zu ihm. Groß und eindrucksvoll und zugleich dunkel und tiefgründig.
    Ethan schlug die Tür zu, ging zur Fahrerseite und nahm Platz. Dann setzte er die Sonnenbrille auf und startete den Motor, und sogleich setzte die angenehm kühlende Wirkung der Klimaanlage ein. Faith seufzte erleichtert auf, ohne es zu wollen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, an so einem brütend heißen Sommertag hierher zu spazieren?
    Ethan hob kurz seine Sonnenbrille an. Ein vielsagendes Lächeln umspielte seine sexy Lippen. »Heiß?«, fragte er sie.
    Faith entging weder die Zweideutigkeit seiner Bemerkung noch der amüsierte Blick seiner tiefbraunen Augen.
    »Und wie«, antwortete sie gedehnt. Sie konnte gar nicht anders, als sich auf das kleine Geplänkel einzulassen.
    Ethan schüttelte den Kopf, ließ die Brille auf die Nase zurückgleiten und steuerte den Wagen auf die Hauptstraße. Er fuhr mit einer Hand auf dem Lenkrad; die andere ruhte lässig auf der Gangschaltung. Faith konnte nur mit Mühe den Blick von seiner großen, starken Hand abwenden, die den Schaltknüppel umschlossen hielt.
    »Du kannst mich vor dem Cuppa Café rauslassen«, sagte sie mit einer Stimme, die ihr selbst fremd vorkam, als der Coffeeshop an der Hauptstraße in Sicht kam.
    »Wie du willst.« Ethan stellte das Auto auf einem freien Parkplatz direkt vor dem Lokal ab, ließ den Motor aber laufen.
    Sie drehte sich zu ihm. »Danke, dass du mich hergefahren hast.«
    Er legte den rechten Arm auf ihrer Sitzlehne ab. »War mir ein Vergnügen, Prinzessin.«
    »Das war einmal«, murmelte sie in sich hinein. Wahrscheinlich hatte er keine Ahnung, wie sehr er mit seiner Aussage über den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher