Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen
Autoren: Carly Phillips
Vom Netzwerk:
Schweißtropfen, der sich von ihrem Hals einen Weg in ihr Dekolleté bahnte. Er lief direkt zwischen ihre Brüste, die sich deutlich unter dem Seidentop abzeichneten, das sie unter der Jacke trug.
    Ethan unterdrückte ein Stöhnen. Ja, sie war gefährlich, aber er konnte sie unmöglich in diesen lächerlichen Schuhen zu Fuß zurückgehen lassen. In ihrem Aufzug würde sie umkommen vor Hitze. »Ich bringe dich nach Hause.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß es zu schätzen, aber … «
    »Es ist unerträglich heiß, und ich würde mein letztes Geld darauf verwetten, dass dir die Füße höllisch wehtun. Also, komm schon … « Er legte eine kleine Kunstpause ein. »Oder hast du etwa Angst davor, mit mir allein zu sein, Prinzessin?«
    Sie schnappte nach Luft, dann musste sie grinsen. »Ich habe keine Angst, und das weißt du auch.«
    Und einfach so, auf einen Schlag, fühlte er sich um zehn Jahre zurückversetzt. Er hatte sie aufgefordert, zu ihm aufs Motorrad zu steigen, und sie hatte es getan. Damals hatte sie Angst vor ihm gehabt, und das hatte er gespürt. Doch sie war über ihren Schatten gesprungen, und nichts hatte ihm je einen derartigen Kick beschert.
    Diese Erregung wollte er noch einmal erleben. Er wollte spüren, wie sie die Arme um ihn schlang, ihren Körper an den seinen presste und darauf vertraute, dass sie bei ihm sicher war. Aber vor allem wollte er, dass sie ihre Fingernägel in seine Haut bohrte, und zwar nicht, weil sie auf einem Motorrad saß. Wenn sie auf seiner Maschine schon derart in Fahrt gekommen war, wie würde sie dann erst beim Sex abgehen? Er fragte sich, ob sie schreien würde, wenn er in sie eindrang und sie zum Orgasmus brachte. Sie hatte ihn während der Motorradfahrt unglaublich angetörnt, sodass er sich kaum noch aufs Fahren konzentrieren konnte. Sein bestes Stück war so hart gewesen, dass es wehgetan hatte. Aber als er versucht hatte, etwas dagegen zu unternehmen, hatte sie ihn abblitzen lassen. Natürlich, was sonst?
    Tja, er konnte nicht leugnen, dass sie immer noch dieselbe Wirkung auf ihn ausübte.
    Er drehte sich zum Auto um, damit sie es nicht bemerkte. »Komm schon, ich fahr dich nach Hause.«
    »Vorher musst du mir noch eine Frage beantworten.«
    Er biss die Zähne zusammen und warf ihr einen Blick über die Schulter zu.
    »Die da wäre?«
    »Weißt du, wie ich heiße, oder bin ich für dich einfach immer noch bloß die verwöhnte Prinzessin?«
    Natürlich erinnerte er sich an ihren Namen, aber ›Prinzessin‹ gefiel ihm einfach besser. Doch nach ihrem entschlossenen Gesichtsausdruck zu urteilen, war ihr seine Antwort wichtig.
    Als könnte er ihren Namen je vergessen. Er dachte an den Philosophiekurs, den er im letzten Highschooljahr belegt hatte. Sie war im Kurs gewesen, eine der wenigen jüngeren Schülerinnen. Der Lehrer hatte ihnen aufgetragen, die Bedeutung ihrer Namen zu erforschen, und Ethan war dort gewesen, als die kesse Cheerleaderin über ihren Namen referiert hatte, weil er ausnahmsweise einmal nicht geschwänzt hatte. Es war ein Name, der für bedingungsloses, vollkommenes Vertrauen stand – etwas, das ihm noch nie jemand entgegengebracht hatte.
    »Und?« Sie klopfte ungeduldig mit der Fußspitze auf den Boden.
    Er schüttelte den Kopf und stieß einen Seufzer hervor. »Nun steig schon endlich ein … Faith.«
    Mist. Faith Harrington biss sich auf die Wange. Ethan wusste also doch, wie sie hieß, dabei hatte sie händeringend nach einer Ausrede gesucht, nach irgendeinem Grund, um nicht in diesen Wagen zu steigen und auf engstem Raum mit einem Mann zusammengepfercht zu sein, der so unbeschreiblich sexy war.
    Schon als Jugendlicher hatte er ihr mit seinem Böse-Buben-Image Respekt eingeflößt, und die neue, verbesserte Erwachsenenversion mit den etwas zu langen rabenschwarzen Haaren raubte ihr schier den Atem. Was sie sich natürlich nicht anmerken lassen würde. Faith würde es nie wieder zulassen, dass ein Mann zu viel Macht über sie bekam.
    Aber sie würde sich von ihm in die Stadt fahren lassen. Ihre Füße schmerzten in den hochhackigen Sandalen und waren nach dem ungeplanten Spaziergang zweifellos geschwollen. Seit sie vor ein paar Wochen in die Stadt zurückgekehrt war, hatte sie einen weiten Bogen um das Zuhause ihrer Kindheit gemacht, aber heute hatte es sie magisch angezogen. Sie wusste nicht, wieso. Vielleicht hatte sie herausfinden wollen, warum sie erst viel zu spät bemerkt hatte, dass ihr Vater, den sie so bewundert hatte, gar nicht der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher