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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen
Autoren: Carly Phillips
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steckte.«
    »Tampons.«
    »Wie bitte?«
    »Das war es, was sie hat mitgehen lassen. Eine kleine Schachtel Tampons. Es war ihr peinlich, mich um Geld dafür zu bitten.« Er schüttelte ungläubig den Kopf.
    Da Faith wusste, dass es wehtun würde, versuchte sie krampfhaft, sich das Lachen zu verbeißen; vergeblich. »Du hast mit der Kleinen ja wirklich alle Hände voll zu tun.«
    » Wir haben alle Hände voll zu tun.«
    Hatte er tatsächlich vor, ausgerechnet jetzt noch einmal dieses Thema anzuschneiden? »Ich bin zu müde, um mich mit dir zu streiten.«
    »Soll mich das jetzt etwa abschrecken? Denn das tut es nicht. Ich nehme an, du hast bemerkt, dass Tess wieder ihr Emo-Punk-Outfit anhatte?«
    »Das war nicht zu übersehen«, bemerkte Faith trocken.
    Ethan stöhnte. »Sie hat unsere Unterhaltung neulich mit angehört und wollte sichergehen, dass sie in Birchwood nicht aufgenommen wird.«
    »Warum denn das? Sie will doch diesen Zeichenkurs besuchen!«
    »Aber nicht auf unsere Kosten. Nicht, wenn ich dafür zahlen muss, dass sie dort aufgenommen wird. Ach ja, und sie will auf keinen Fall unser Leben auch noch ruinieren, wie sie sagte. Mit anderen Worten, du kannst unsere Beziehung nicht für Tess opfern, denn sie wird es nicht zulassen. Und nur für’s Protokoll: Ich auch nicht.« Seine Augen funkelten entschlossen.
    Und voller Liebe.
    Eine Liebe, vor der sie bereits einmal davongelaufen war. Würde sie tatsächlich die Kraft aufbringen, es noch einmal zu tun?
    »Ich sage dir jetzt mal, wie es in Zukunft laufen wird«, sagte er und beugte sich über sie.
    »Ach, du gibst jetzt also den Ton an, oder wie?«, scherzte sie matt.
    Er nickte. »Genau. Als Erstes wirst du zugeben, dass du mich liebst, ohne bei der erstbesten Gelegenheit gleich wieder davonzulaufen.«
    Sie hob den Blick zur rissigen Zimmerdecke. »Im Moment werde ich wohl nirgendwo hinlaufen.«
    »Witzbold.« Er drückte ihr einen Kuss auf die Lippen.
    Sie schloss die Augen und genoss das Gefühl. »Und was dann?«, fragte sie.
    »Hmmm?«
    »Du hast gesagt, als Erstes werde ich zugeben, dass ich dich liebe. Was kommt als Nächstes?« Sie konnte nicht anders, als ihn zu necken. Sie wusste zwar nicht, wie sie ihre zahlreichen Probleme lösen sollte, aber zumindest hatte sie inzwischen begriffen, dass sie zusammengehörten.
    »Als Nächstes wirst du dich vor dieser verdammten Stadt, vor dieser erzkonservativen Schule und vor jedem, der etwas gegen deinen Vater zu sagen hat, verteidigen, und ich werde dir dabei zur Seite stehen.« Er stützte sich mit einem Arm neben ihrem Kopf auf dem Bett ab und schmiegte das Gesicht an ihre Wange. »Verstanden?«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    »Ich bin dir meilenweit voraus.« Sie kuschelte sich an ihn, ließ sich von seiner Körperwärme einhüllen und sog seinen vertrauten, erregenden Duft ein.
    Sie hätte noch die nächsten hundert Jahre so liegen bleiben können, ohne sich zu langweilen, ohne irgendetwas zu bereuen oder fürchten zu müssen, dass sie sich selbst oder ihre Unabhängigkeit aufgab, wenn sie bei ihm blieb.
    »Wie das?«, fragte er sie. Er umarmte sie und streckte sich neben ihr auf dem schmalen Krankenhausbett aus.
    Faith erzählte ihm von dem Interview, das sie Lissa gegeben hatte und das es ihr ermöglichen sollte, Einfluss darauf zu nehmen, wie sie vom Rest der Welt wahrgenommen wurde.
    »Warum erfahre ich davon erst jetzt?«, fragte Ethan gekränkt.
    »Weil ich warten wollte, bis Lissa den Artikel fertig geschrieben und sich entschieden hat, an welche Zeitung sie ihn verkauft. Ich wollte sichergehen, dass das Interview seinen Zweck erfüllt und Tess ihren Kurs besuchen kann, ohne sich wegen der Beziehung zu mir den Kopf zerbrechen zu müssen.« Noch während sie sprach, wurde Faith bewusst, dass es falsch gewesen war, sich vor den beiden zurückzuziehen. »Ich hätte nicht einfach kampflos aufgeben dürfen«, gab sie zu.
    Er stützte sich auf den Ellbogen auf. »Das hast du doch gar nicht. Du hattest eben in erster Linie Tess’ Bedürfnisse im Blick«, sagte er und sah ihr dabei unverwandt in die Augen. »Dann hast du ein Interview gegeben, nachdem du der Presse so lange aus dem Weg gegangen bist. Du warst bereit, dein Leben der Öffentlichkeit preiszugegeben, damit wir zusammen sein können.« Er strich ihr mit der Hand über die Wange und liebkoste sie, bis sie sich trotz der Gehirnerschütterung an ihn schmiegte. »Ach ja, und dann hast du dich noch vor ein fahrendes Auto geworfen, um meine Schwester
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