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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen
Autoren: Carly Phillips
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über den Rücken.
    Tess? Eine Ladendiebin?
    Sie ließ den Korb mit ihren Einkäufen fallen und stürzte dem Mädchen hinterher.

Kapitel 19
    Faith war nicht zu Hause, also ließ Ethan sein Auto auf dem Parkplatz hinter ihrer Wohnung stehen und kehrte zu Fuß zur Hauptstraße zurück, um Tess abzuholen. Mal sehen, ob er Faith im Geschäft antreffen würde. Als er um die Ecke bog, hörte er die lauter werdende Sirene eines Ambulanzwagens und sah, wie der Wagen durch die Hauptstraße brauste und vor der Ladenzeile anhielt, in der sich die Apotheke befand. Dort, wo er Tess alleingelassen hatte.
    Ethan spürte Übelkeit in sich aufsteigen. Er spurtete los, auf die kleine Menschenansammlung vor der Apotheke zu.
    Dare war einer der Polizisten am Ort des Geschehens. Er hielt Tess im Arm, die völlig aufgelöst wirkte. Einer seiner Kollegen sprach mit einem älteren Herrn, der wie Espenlaub zitterte, und dahinter beugten sich zwei Rettungsleute über jemanden, der auf der Straße lag. Da Tess wohlauf zu sein schien, beruhigte sich Ethans Puls ein wenig. Er ging auf sie zu.
    Sie sah hoch, als hätte sie gespürt, dass er im Anmarsch war, und rannte los, um sich in seine Arme zu werfen. »Es tut mir leid«, schluchzte sie. Ihr dunkles Augen-Make-up war über das ganze Gesicht verschmiert. »Ehrlich. Es tut mir leid. Es tut mir so leid.« Sie zitterte am ganzen Körper, und ihre Hysterie steigerte sich mit jedem ›Es tut mir leid‹, das sie hervorstieß. Ethan drückte sie an sich. »Was ist denn passiert, um Himmels willen?«, fragte er Dare, weil er wusste, dass er von seiner Schwester keine vernünftige Antwort erwarten konnte.
    »Ethan … «
    Dare wirkte so erschüttert, dass Ethan eine schreckliche Vorahnung befiel. »Was ist los?«
    Sein Bruder deutete mit dem Kopf auf die Straße und den Rettungswagen, dem Ethan bislang keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Jetzt schlug ihm das Herz bis zum Hals.
    Ohne Tess loszulassen, ging er auf die Sanitäter zu, die gerade einer Frau mit blonden Haaren eine Halsmanschette anlegten. Er wusste instinktiv, wer es war, noch ehe er ihr Gesicht gesehen hatte.
    Der zweite Polizist versuchte, ihn aufzuhalten. »Es tut mir leid, Sir, aber Sie dürfen hier nicht durch.«
    »Lass ihn, er ist mein Bruder«, befahl Dare, worauf sein Kollege zur Seite trat und Ethan passieren ließ.
    »Tess, komm zu mir.« Dare griff nach den Armen der Kleinen, die sich verzweifelt an Ethan klammerte, damit sich dieser neben Faith kauern konnte.
    »Sir … «, sagte der Sanitäter, doch als er Ethans Blick aufschnappte, überlegte er es sich anders. »Wir müssen sie ins Krankenhaus bringen.«
    »Ist es schlimm?«, fragte Ethan, der mit aller Macht gegen die Übelkeit ankämpfen musste.
    »Es ist nichts gebrochen, aber sie ist mit dem Kopf auf der Straße aufgeschlagen und hat das Bewusstsein verloren«, berichtete der Mann.
    »Ethan?«
    Das war Faiths Stimme, und ihm war, als hätte er nie einen süßeren Klang vernommen.
    Der Sanitäter schubste Ethan zur Seite, um sogleich Faiths Pupillen zu kontrollieren und ihr ein paar Fragen zu stellen, ehe er sich wieder zu Ethan umdrehte.
    »Machen Sie schnell«, sagte er und stand auf, um ein paar Worte mit seinem Kollegen zu wechseln.
    Ethan kniete sich neben Faith auf die Straße und beugte sich über sie. »Hey, Prinzessin.«
    »Hey.« Sie verzog das Gesicht, als würde ihr jedes Wort Schmerzen bereiten.
    »Pst! Ab jetzt rede nur noch ich.«
    »Das tust du doch ohnehin immer, oder?«
    Er grinste. Ein Scherz aus ihrem Mund, das war bestimmt ein gutes Zeichen. Er hatte Angst, sie zu berühren, deshalb strich er ihr nur vorsichtig mit der Hand über den Arm. Er wusste nicht, was geschehen war, und im Augenblick war ihm das auch egal. Das Einzige, was zählte, war, dass sie wohlauf war.
    Die Stimme des Sanitäters riss Ethan aus seinen Gedanken. »Es wird Zeit.«
    Am liebsten wäre er mit Faith ins Krankenhaus gefahren, doch dann sah er aus dem Augenwinkel Tess’ tränenverschmiertes Gesicht.
    Er rappelte sich auf und verfolgte aufmerksam, wie die Sanitäter Faith auf eine Trage legten.
    Immer noch hin und her gerissen, beugte er sich über Faith und küsste sie behutsam auf die Lippen. »Ich liebe dich, Prinzessin.«
    Sie versuchte zu lächeln. »Pass auf Tess auf.«
    Kein Wunder, dass er Faith liebte. »Wir sehen uns im Krankenhaus.« Er trat zur Seite, damit die Sanitäter ihre Arbeit tun konnten, und innerhalb von Sekunden war Faith hinten im Rettungswagen
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