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Ich will dich! (German Edition)

Ich will dich! (German Edition)

Titel: Ich will dich! (German Edition)
Autoren: Leslie Kelly
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Nick. Es waren die längsten ihres Lebens.
    “Warum kämpfst du nicht um mich?”, flüsterte sie am Samstagabend auf dem Weg zur Arbeit. In den sechs Tagen ohne ihn hatte Izzie viele ihrer Entscheidungen hinterfragt. Nachdem sie Nick beschuldigt hatte, dass auch sein Leben eine Lüge war, war ihr klar geworden, dass sie nicht länger mit ihrer Lüge leben wollte. Dann hatte sie begonnen, zunächst einmal ihren Schwestern und ihrer Cousine ihr Geheimnis anzuvertrauen. Und sie waren erstaunlich verständnisvoll gewesen. Selbst Gloria hatte gesagt, sie würde sie gerne einmal auf der Bühne sehen.
    Auf der Bühne … Izzie war ein bisschen nervös, als sie das Leather and Lace erreichte. Es war ihr erstes Mal seit der Nacht von Delilahs Geständnis und ihrer Verhaftung, und da Izzie Harry seitdem nicht gesprochen hatte, machte sie sich Sorgen um ihn.
    Bernie erwartete sie an der Hintertür. “Hi, Rose ”, sagte er, ohne zu lächeln. Die Stimmung war offenbar immer noch sehr gedrückt.
    “Hi. Ist Harry da?”
    “Er lässt sich kaum noch blicken”, erklärte Bernie kopfschüttelnd. “Ich wünschte, er würde diese Hexe sitzen lassen und sich wieder an die Arbeit machen.”
    Auch in den Garderoben war es still für einen Samstagabend. Umso besser, dachte Izzie, da auch sie heute nicht sehr gesellig war. Es gab nur einen Menschen, den sie sehen wollte – nur wusste sie beim besten Willen nicht, was sie ihm sagen sollte, wenn es so weit war.
    Du fehlst mir. Ich liebe dich. Bitte liebe mich auch und lass uns noch einmal von vorn beginnen.
    Aber Nick ließ sich nicht in ihrer Garderobe blicken, und als ihr Auftritt nahte, fragte sie sich, ob es ein Fehler gewesen war zu kommen, denn heute war sie mit dem Herzen nicht dabei. “Die Show muss weitergehen”, sagte sie sich, als sie nach oben ging.
    Gewöhnlich ignorierte sie ihr Publikum, während sie tanzte … aber heute Abend erregte irgendetwas ihr Interesse. Oder vielmehr irgend jemand. Normalerweise verhielten sich alle still bei ihrem Auftritt, aber heute Abend trat jemand aus dem Hintergrund des Raums und kam geradewegs auf die Bühne zu.
    Ein Mann. Ein dunkelhaariger Mann.
    “O Gott”, flüsterte Izzie und stolperte sogar ein bisschen.
    Weil es Nick war. Nick, wie sie ihn noch nie zuvor gesehen hatte.
    Obgleich er, wie immer bei der Arbeit, ganz in Schwarz gekleidet war, trug er einen Rosenstrauß in seinen Händen. Einen riesen großen Strauß. Und er lächelte auch und suchte ihren Blick, wobei es ihn offenbar überhaupt nicht kümmerte, dass sie fast nackt auf einer Bühne vor einem Haufen fremder Männer tanzte.
    Und zum ersten Mal in ihrer Tanzkarriere tat Izzie etwas völlig Unprofessionelles. Sie beging die Todsünde und hielt mitten in ihrem Auftritt inne.
    “Nick”, hauchte sie.
    Er hatte den Bühnenrand erreicht und schaute zu ihr auf. Der Blick in seinen Augen … o Gott, was für ein Blick! Es lagen nichts als Liebe und Bewunderung in diesem Blick.
    Er war nicht nur bewundernd, sondern sogar richtiggehend verzückt. “Hi, Izzie”, sagte Nick mit leiser Stimme.
    Die Musik verstummte. Das Publikum begann zu tuscheln. Ein Mann schrie: “Weg da”, wurde aber niedergeschrien von vielen anderen, die wahrscheinlich sehen wollten, was als Nächstes kam.
    Das wollte auch Izzie gern wissen.
    “Hi”, flüsterte sie. “Wie geht es dir?”
    Nick lächelte noch breiter. “Ich habe dir zugesehen.”
    “Das habe ich bemerkt.”
    “Du warst fabelhaft.”
    Sie biss sich auf die Unterlippe. “Danke.”
    “Ich könnte dich jeden Abend tanzen sehen und glücklich sein.”
    “Wer nicht?”, rief jemand von einem in der Nähe stehenden Tisch.
    Nick hob den Strauß und gab ihn Izzie. Sie hielt die roten Rosen an ihr Gesicht und atmete ihren süßen Duft. “Sie sind wunderschön.”
    “Ich dachte mir, dass Rosen deine Blumen waren.”
    “Gut geraten.” Sie lachte ein bisschen. “Gibt es einen Grund, warum du sie mir gibst? Und ausgerechnet hier?”
    Er nickte. “Ich will, dass du weißt, wie stolz ich auf dich bin und wie gern ich dich tanzen sehe. Egal, wer sonst noch hier ist.”
    Er hatte es gesagt. Genau das, was sie hören wollte. “Oh, ist das wirklich wahr, Nick?”
    “Ja. Und ich habe dir noch mehr zu sagen. Aber nicht hier. Und ich kann es dir auch nicht sagen, solange du diese Maske trägst.”
    Sie erschauerte vor Erwartung und hoffte, dass es etwas mit ihrer Zukunft zu tun hatte, was er ihr zu sagen hatte. Und natürlich auch mit
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