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Ich will dich! (German Edition)

Ich will dich! (German Edition)

Titel: Ich will dich! (German Edition)
Autoren: Leslie Kelly
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stimmen. Weil, wenn man den Beamten glauben durfte, Marty’s Gebrauchtwagenhandel ein paar ziemlich miesen Typen als Geldwäscherei gedient hatte.
    Und Bridget steckte mittendrin.
    Am Ende des Tages war sie vollkommen erschöpft und ihre Kehle wund vom Beantworten der vielen Fragen. Sie hatte keinen Anwalt verlangt und voll und ganz kooperiert. Und sie hatte mindestens vier Stunden mit einem FBI-Bilanzbuchhalter über Bankauszügen und Geschäftsbüchern gesessen und Schritt für Schritt beobachtet, wie sie Beweise gegen Marty sammelten.
    Zuerst hatte er ihr leidgetan. Aber nur bis sie hörte, wo das schmutzige Geld herkam. Wer Geld wusch, das aus dem Verkauf von Drogen an Kinder stammte, verdiente ihrer Meinung nach, was er bekam. Es tat ihr nur leid, dass sie in diesen Dreck hineingezogen worden war.
    Sie hatte Dean nur kurz gesehen, als sie unter den erbarmungslosen Fragen des Beamten in Tränen ausgebrochen war. Da war Dean aus dem Nichts heraus erschienen und hatte den anderen Beamten angeschnauzt: “Sie ist eine Zeugin, keine Verdächtige. Also behandle sie auch dementsprechend.” Dann war er nach einem langen Blick auf Bridget wieder zu den anderen Ermittlern zurückgegangen.
    Als es schon fast dunkel war, durfte Bridget endlich gehen. Man würde sie erneut befragen, aber jetzt war sie erst mal frei.
    Frei. Na prima. Es stand ihr frei, nach Hause zu gehen und sich diesen furchtbaren Tag – diese furchtbaren letzten Wochen – noch einmal in Erinnerung zu rufen und darüber nachzudenken, was für eine Närrin sie gewesen war.
    Dean hatte sie benutzt. Er hatte Interesse an ihr vorgetäuscht, um Beweise gegen Marty sammeln zu können. Er hatte ein falsches Spiel mit ihr getrieben und die stille, nette Buchhalterin offenbar als leichtes Opfer angesehen.
    Sie hasste ihn mit einer Leidenschaft, die sie noch nie für jemanden empfunden hatte.
    “Bridget, warte!”, rief ihr plötzlich jemand nach.
    Obwohl sie weiterging, warf sie einen Blick über die Schulter und stolperte fast über ihre eigenen Füße, als sie Dean erkannte. “Verschwinde”, zischte sie und ging noch schneller.
    Trotzdem dauerte es keine zwei Minuten, bis er sie erreichte. “Bleibst du bitte mal stehen? Ich renne dir schon zwei Blocks hinterher.”
    “Kapierst du es nicht? Ich will nicht mir dir reden.”
    “Du musst es dir erklären lassen.”
    “Ich muss gar nichts”, erwiderte sie, obwohl sie stehen blieb und ihn ansah. “Und du brauchst mir auch nichts zu erklären. Du hast verdeckt gearbeitet. Und ich war ein leichtes Ziel für dich.”
    “So war das nicht.”
    “Ha!”
    “Beruhige dich und hör mir zu. Ich wollte dir nicht wehtun, und ich hatte nie die Absicht, mich persönlich mit dir einzulassen.”
    “Du meinst, das stand nicht in dem Handbuch?”
    “Nein. Aber ich war beunruhigt, weil ich mir schon ganz zu Anfang ziemlich sicher war, dass du in etwas verwickelt warst, von dem du keine Ahnung hattest.” Er legte eine Hand auf ihren Arm. “Ich war besorgt um dich.”
    Sie schüttelte ihn ab. “Klar warst du das. Deine Sorge war sicher auch der Grund, warum du mit mir ausgegangen bist. Und deine Befürchtungen, dass mein Chef mich dazu benutzte, Geld zu waschen, war der einzige Grund, warum du mich gestern fast besinnungslos geküsst hast.”
    Er schloss die Augen, atmete tief durch und versuchte es erneut. “Ich verlor die nötige Distanz zu dir.”
    Das waren die ersten Worte von ihm, die sie wirklich innehalten ließen. Weil seine Stimme dabei so rau geklungen hatte, als sagte er es gegen seinen Willen.
    Und deshalb glaubte Bridget ihm.
    Was aber absolut nichts änderte. “Tja, dann hast du eben Pech gehabt”, sagte sie und staunte selbst, wie ruhig ihre Stimme war. “Denn ich will dich nie mehr wiedersehen.” Und damit wandte sie sich ab und ging.
    “Bridget, ich weiß, dass du jetzt wütend bist. Aber ich möchte es wiedergutmachen. Bald, wenn du …”
    “Wenn ich, was? Wenn ich mich beruhigt habe? Träum weiter, Freundchen, denn das wird nicht geschehen.”
    Dean erwiderte ihren Blick, versuchte aber diesmal nicht, sie aufzuhalten, als sie sich erneut zum Gehen wandte. Er hatte jedoch noch eins zu sagen, so leise fast, als gäbe er einen Schwur ab.
    “Ich werde nicht aufgeben.”
    “Dein Pech”, zischte Bridget und war stolz darauf, so stark zu sein … aber auch traurig, etwas verloren zu haben, das etwas ganz Besonderes hätte werden können.

12. KAPITEL
    Izzie sah und hörte sechs Tage nichts von
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