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Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Titel: Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein
Autoren: Roman Breindl
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Wirklichkeit mit einer anderen Frau trifft. Warum beweist er seine Männlichkeit eigentlich stets anderen Männern und nicht Jane? Und weshalb tut er das nur am Wochenende und nicht auch unter der Woche? So dass sich Jane an ihm erfreuen kann und stolz mit ihm angeben kann? Stattdessen lässt er sie ohne wirklichen Grund allein. Das rächt sich irgendwann.
     
    Der Komiker
    Den gibt’s in unterschiedlichen Ausprägungen. Wichtig bei allen: Sie versuchen lustig zu sein, weil sie unfähig sind zu artikulieren, was sie gerne hätten. Früher war das der Klassenkasper. Heute hat er es entweder zum Abteilungskasper gebracht oder zum Ironic-Man, der versucht, Harald Schmidt zu kopieren. Jane findet ihn von ferne süß, hätte es aber doch lieber, wenn er dem Chef ordentlich die Meinung geigt, statt in der Mittagspause säurehaltige Bemerkungen zu verspritzen. Seine Klolektüre: irgendetwas, das er als „die totale Selbstverarsche der bildungsbürgerlichen Klasse“ bezeichnet. Eventuell findet sich hier sogar eine Kohl-Klobürste. Jane weiß, dass er das selbst nicht so ganz verstanden hat. Außerdem ist Kohl schon lange außer Dienst.
     
    Wer will schon einen Spaßvogel zu Hause? Am Ende lacht Jane auch noch, wenn sie ihn auszieht und zwei güldene Glöckchen vorfindet. Und Jane will lieber die Sternbilder erklärt haben, statt schon am Morgen die finsteren Ereignisse in den fernsten Ländern mit ironischen Kommentaren erläutert zu bekommen. Oder der die Angriffe der Kontrahenten statt mit harten Fäusten mit echt lustigen Bemerkungen pariert. Die muss Jane dann auch noch hören, wenn der Komiker auf dem Weg ins Krankenhaus ist und die Blutlachen um ihn herum als Sieg des Intellektes gegenüber der brutalen Gewalt feiert.
     
    Der Care-Man
    Kennt alle Wellness-Hotels zwischen Berchtesgaden und Flensburg, hat einen Buttermilch-Bart, macht ein Sabbatical, obwohl er seit Ende seines Studiums überhaupt erst zwei Jahre gearbeitet hat, kennt sich in der eigens für ihn von der Pharmaindustrie entwickelten Männermedizin prima aus, rasiert sich sonst wo und hat womöglich mehr Fläschchen und Tiegelchen im X-Large-Badezimmer stehen als Jane. Deshalb ist für sie dort auch kein Platz. Zum Lesen gibt’s hier ebenfalls Men’s Health. Jane kann ihn trotzdem gut vom „wilden Mann“ unterscheiden.
     
    Schließlich gibt er Jane ständig irgendwelche Beauty-Tipps: Damit gibt er ihr auch zu verstehen, dass sie offenbar davon keine Ahnung hat (Todsünde!), und dass sie es nötig hat (Todsünde II!). Außerdem ist er so damit beschäftigt, sich und sein Leben zu pflegen, dass keine Zeit bleibt, für Jane echte Wunder zu vollbringen. Wie zum Beispiel beim gemeinsamen Urlaub an dem Riff eben mal nach ein paar Perlen für Jane zu tauchen. Die Fingernägel könnten ja leiden.
     
    Das Schlimmste bei diesen verzweifelten Versuchen, die Frauenwelt zu befrieden: Erfüllte ein Mann die Wünsche seiner Frau, passte es ihr nicht mehr: Half er also im Haushalt, schrie sie ihn früher oder später an, mit der „Chefkoch“-Schürze sehe er aus wie ein Weichei. Versuchte er daraufhin, mit ihr auf dem Esstisch wilden Sex zu haben, bewies das lediglich seine fehlende Sensibilität. Trieb er viel Sport für die ideale Figur, hatte er keine Zeit, ihr zu Hause zur Hand zu gehen. Trieb er aber keinen Sport, verfettete er zusehends. Wollte er ausnahmsweise den neuen Schwarzenegger im Kino sehen, sollte er gefälligst mal was Kulturelles tun. Wollte er daraufhin auch mal ins Museum, forderte sie umgehend, er solle stattdessen mal wieder was echt Maskulines tun. Aber was?
     

 
Tarzan ist wieder da
    Den Frauen ist es also gelungen, die Männerwelt in eine echte Krise zu stürzen: Vorbilder fehlen, sind ihrerseits verwirrt und wissen auch nicht so recht, was tun. Väter hängen noch dem Frauenbild nach, das sie seinerzeit kennengelernt haben, oder sie sind ebenfalls grandios damit auf die Nase gefallen, es ihren Frauen recht zu machen. Heute ist der Langverheiratete der Exot, ein regelrechter Außenseiter. Brüder und Freunde leiden unter der gleichen Verwirrung wie die ganzen Generationen oder haben ihr Glück in einer Frau gefunden, die dem offensiven Spektrum der selbstständigen, aber weiblichen Teilzeitmütter zwischen rechtem Flügel der SPD und linkem der CDU entspricht. Das ist aber nicht dein Typ.
     
    Wem also folgen? Von wem sollen wir lernen? Dem Mann, der nicht in der Nähe von Frauen sozialisiert wurde und deshalb alles in Ruhe
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