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Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Titel: Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein
Autoren: Roman Breindl
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auch für die Vorbereitung: Dann sitzt er nächtelang mit GPS-Gerät und Landkarte bei seinen Freunden und berechnet jedes Gramm Kohlenstoff, das irgendeinen Berg heraufgetragen werden soll. Braucht deshalb nicht nur viel Zeit, sondern geht seinen merkwürdigen Freizeitbeschäftigungen richtigerweise allein oder in einem fröhlichen Rudel Extremsportler nach. Dann sitzt Jane aber allein zu Haus. Das heißt, der Extremsportler kann nur hoffen, dass Jane allein zu Hause sitzt.
     
    Der (immer noch nicht ausgestorbene) Trekkie
    Totaler Kommunikationsversager – trägt deshalb Raumflotten-Uniform und ist auf parallele Scheinwelten angewiesen, wie er sie auf Star-Trek-Conventions vorfindet. Kennt jeden technischen Fehler in den Deep-Space-Nine-Dokumentationen, wüsste aber mit einer nackten Astronautin nicht viel anzufangen, außer eben über diese Fehler zu diskutieren. Jane lernt ihn gar nicht kennen, weil er sich picklig und dickbrillig im Hintergrund hält. Gott sei Dank. Neben seinem der ISS nachempfundenen Planeten-Klo liegen alle Perry-Rhodan-Hefte seit Anbeginn der Serie. Und zwar sauber sortiert.
     
    Dieser Typ entstand, als er merkte, dass er bei Jane ÜBERHAUPT nicht ankommt: Deshalb suchte er sich ein alternatives Betätigungsfeld, auf dem er seine wüsten Fantasien ausleben kann. Jane hat dagegen längst begriffen, dass dieser Mann hoffnungslos ist.
     
    Der Musiker
    Oder auch der Intellektuelle. Tritt als Musiker oder Dichter in drittklassigen Kneipen auf, dreht sich Schwarzer-Krauser-Zigaretten selbst und weiß um die wirklich schlimme Situation der Frauen / ethnisch Benachteiligten überall auf der Welt Bescheid … Protestiert dagegen mit dem Absingen / Nachsprechen von echten Heavy-Protest-Songs und Gedichten aus den frühen siebziger Jahren. Fährt eine Ente, die einzig durch Anti-Atomkraft-Aufkleber zusammengehalten wird. Ist schon fast 47, sieht verfaltet wie ein 59-jähriger Bergführer aus dem Himalaya aus, und glaubt, auf die kleinen 18-Jährigen an der Theke unwiderstehlich zu wirken, weil die immer so nett lächeln.
     
    Jane aber hält ihn bestenfalls für den armen alten Mann, der für einen Hungerlohn die schmutzigen Gläser von der Bar in die Küche bringt. Deshalb lächelt sie ihn auch manchmal mitleidig an. Was sollte sie auch mit einem alten Heini, den sie in absehbarer Zeit auf ihre Kosten pflegen müsste, der dafür immer und immer wieder davon erzählt, wie er Woody Guthrie getroffen hat? Jane kennt keine Folkklampfer der allerersten Generation.
     
    Der Neue Ökonom
    Hatte in der kurzen Blütezeit der New Economy dank der wahnhaften Verblendung unzähliger Investoren tatsächlich mit 20 Jahren einen eigenen, barbezahlten Porsche. Heute hat er noch die Erinnerung daran und beherrscht Sätze wie: „Das ist eine gegenseitige Win-Win-Situation.“ Oder: „Der Schnelle frisst den Langsamen, nicht der Große den Kleinen.“ Da diese Zeitspanne sehr kurz war, lebte auch dieser Typus nicht sehr lang. Nur vereinzelt halten sich in Garagen auf dem flachen Land Idealisten, die immer noch versuchen, aus einer reinen Idee ohne jeden Plan oder auch nur halbwegs tiefgründigen Gedanken Milliarden zu scheffeln und Bill Gates in die Schranken zu weisen. Auf seinem Garagen-Klo liegen die Financial Times und die c’t.
     
    Aber Jane will nicht in seinen Erinnerungen schwelgen, sondern es warm und gemütlich haben. Sie will ihm auch nicht Tee in die eisige Garage bringen, den er durch seinen alten Rollkragenpulli und den Schal eh nicht trinken kann. Sie will von aktuellen Abenteuern hören, nicht von denen aus grauer Vorzeit. Und letztlich ist sie von den Dingen, die er tut oder hofft, eines Tages zu erreichen, gänzlich unbeeindruckt. Das ist schlecht für ihn. Wie sieht das denn aus, wenn sie ihn bei einer Cocktailparty vorstellt und sagt, das ist der Mann, der in seiner eigenen Garage irgendwas tut, was so gut wie Word 3.0 sein wird.
     
    Der wilde Mann
    Trifft sich im Wald mit anderen Wilden, macht Feuer, sammelt Regenwürmer ein, die er dann manchmal sogar futtert, redet von Alpha-Tieren und prügelt sich ritualisiert mit anderen Waldmännern, um seinen Herrschaftsanspruch zu belegen. Steigt am Sonntagabend – nach dem kollektiven Schlusstrommeln – rechtzeitig wieder in den Volvo, um den Ballauf- Tatort anzugucken. In seinem Bad kann man in der Men’s Health blättern.
     
    Für ihn ist das alles brutalst männlich. Für Jane leider nicht: Sie weiß ja nicht einmal, ob er sich nicht in
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