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Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Autoren: Gaby Hauptmann
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wunderbarer Zufall, wenn ich es heute bedenke, denn ich hätte dich so oder so angesprochen. Du warst unglaublich erotisch.«
    »Geld ist auch erotisch.«
    »Ja!« Er rollte von ihr herunter und blieb auf der Seite liegen. »Wie bist du draufgekommen?«
    »Marius’ neue Freundin hat es mir in aller Unschuld erzählt.«
    Er schwieg. »Marius muss verrückt sein«, sagte er schließlich. »So eine Frau wie dich, und dann holt er sich irgend so eine Pipifreundin.«
    »Wir wollten die Liebe neu entdecken. Das war meine Idee. Ich dachte, wir brauchen Abwechslung. Ich fand, wir sollten das verloren gegangene Prickeln wiederentdecken, Schmetterlinge im Bauch.«
    Er fuhr mit dem Zeigefinger zwischen ihren Brüsten hindurch. »Hab ich das geschafft?«
    Liane betrachtete ihn. Seine dichten Haare, seinen weichen Mund und die fragenden Augen. Er war ein schöner Mann.
    »Das Prickeln, ja. Die Schmetterlinge, nein.«
    Erstaunt stellte sie fest, dass sie nicht einmal sauer war. Hätte sie es sein müssen? Vor einer Stunde war sie es noch gewesen. Jetzt hatte sich das Gefühl irgendwie aufgelöst, war einer anderen Stimmung gewichen.
    »Was ist, wenn er nicht mehr bezahlt?«, wollte sie wissen und schob sein T -Shirt hoch. »Zieh dich wenigstens aus, wenn du schon mit mir schläfst.« Er zog sein T -Shirt mit einer Hand über den Kopf. Sie strich über seine Brust, versuchte Brusthaare einzufangen, wo keine waren.
    »Er bezahlt schon für heute nicht mehr.« Jochen grinste und hob sie an den Oberarmen über sich. »Schau, Frau Beck, ich melde mich freiwillig zum Diensteinsatz. Und damit meine ich, die Bude sauber zu machen.«
    Liane lächelte auch. Er war ein verspielter Kerl, wie ein junger Hund. Er war auf seine Weise goldig und liebenswert.
    »Gut«, sagte sie. »Ich nehme dich beim Wort. Aber dann musst du mich jetzt auch wieder runterlassen.« Sie stutzte. »Woher weißt du, mit wem Marius derzeit liiert ist? Kennst du sie?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich habe ihn nach seiner neuen Begleitung gefragt, und die kurze Beschreibung, die er mir gegeben hat, hat mir schon gereicht.«
    Liane hätte die kurze Beschreibung gern gehört.
    Jochen gab ihr einen Klaps auf den Hintern. »Wenn damit alle Unklarheiten beseitigt sind, könnten wir jetzt mit der Wohnung anfangen.«
    »Eins noch …«
    »Frag nicht, was er bezahlt hat. Das werde ich dir nicht sagen.«
    »Weißt du, warum er das getan hat?«
    »Nein, das musst du ihn schon selbst fragen. Aber ich kann es mir denken …« Er grinste und fasste sie bei den Handgelenken. »Er wollte dir mal was Gutes gönnen!« Und sie balgten wie zwei Kinder im Bett.
    Jochen war ein kritischer Aussortierer. Kleidungsstücke, bei denen sie sich unsicher war, zog sie kurzerhand an, und er gab mit Daumen hoch oder Daumen runter seinen Kommentar. Ein Rock, den sie eigentlich schon seit mindestens vier Jahren aussortieren wollte, entlockte ihm einen so entzückten Schnalzer, dass sie ihn erstaunt an seinen Platz zurückhängte.
    Danach widmeten sie sich der übrigen Wohnung. Sie arbeiteten mit nur einer kurzen Pause durch, Liane mit Putzeimer und Lappen bewaffnet, Jochen ordnete die Schuhe in ihre Kartons zurück, hängte Bilder auf, sammelte die vielen Bücher vom Boden auf und stellte sie in ihre Regale zurück.
    »Meinst du, das war wirklich nur einer?« Liane nutzte die Gelegenheit, um die Bücher zu entstauben und die Regale feucht abzuwischen. »Schafft es ein einziger Mensch in so kurzer Zeit, ein solches Chaos anzurichten?«
    »Ich weiß ja nicht, wie lange der Kerl hier drin war. Es fehlt die Videoaufzeichnung.« Jochen lachte und vollendete sein Werk, indem er mit dem Staubsauger durch die Räume kurvte.
    Als sie endlich fertig waren, setzten sie sich, verschwitzt, wie sie waren, mit zwei kalten Bier auf den Balkon.
    »Ich finde, wir waren richtig gut!« Jochen stieß mit ihr an. Sein weißes T -Shirt war schmutzig, und seine Haare standen wild durcheinander, aber seine Augen strahlten, und irgendwie konnte Liane ihm nicht böse sein. Er hatte nur seinen Auftrag erfüllt, verprügeln müsste sie Marius für eine solche Tat.
    »War das jetzt eine freiwillige Zugabe?«, wollte sie wissen, nachdem sie ihr Glas abgesetzt hatte.
    »Was genau?«
    »Nun, die Aufräumaktion und der leidenschaftliche Auftakt?«
    »Beides kam von Herzen. Die Kündigung kam heute Morgen. Aber ich dachte, ich gehe mal in die Verlängerung.«
    Liane musste wieder lachen. »Die ist dir geglückt. Bloß, wer zahlt jetzt die
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