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Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Titel: Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst
Autoren: Dean C. Delis , Cassandra Phillips
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Liebe
    Bei ihrer letzten Sitzung hielten Miles und Beth Händchen und strahlten Nähe aus. Ich sagte ihnen, daß sie sehr glücklich aussähen. Beth sagte:
    Â»Es ist schön, sich wieder so zu fühlen. Das verleiht sogar einem gelegentlichen Streit einen gewissen Wert, weil wir so die Luft reinigen und uns wieder nahekommen können. Ich habe immer gedacht, daß jeder Streit der letzte sein würde, weil wir uns davon nie erholen könnten. Aber jetzt habe ich das Selbstvertrauen, Streitigkeiten überleben zu können, obgleich man sie manchmal als endgültig empfindet.«
    Miles fügte hinzu:
    Â»Ich verliebe mich immer mehr in Beth. Sie hat diesmal ein Gespräch angeregt, und ich war beeindruckt. Ich glaube, wir trauen uns jetzt zu, das Beste für die Beziehung zu tun.«
    Beth und Miles befanden sich ganz klar in einer Phase außergewöhnlicher Nähe, Liebe und Zuneigung. Wir sollten erwarten, daß unsere Beziehungen uns so strahlende Augenblicke schenken. Intime Partnerschaften sollten ein Fels an Trost, Vertrauen, Kameradschaft und Unterstützung im Verein mit den Höhepunkten starker Liebe sein. Wir können all das haben und uns ab und zu immer noch streiten.
    Beth und Miles würden weiter auf der Wippe sitzen und dabei Funken schlagen. Da war ich mir ganz sicher. Aber da sie jetzt diese Tatsache voll akzeptiert hatten – was bedeutete, daß sie wirklich mit der paradoxen Leidenschaft in ihrer Ehe leben konnten –, war ich überzeugt, daß sie ihre Disharmonien überleben konnten. Anscheinend als Bestätigung für mein Empfinden, hörte ich kürzlich – zwei Jahre nach ihrer Therapie – von ihnen. Sie schickten mir die Geburtsanzeige ihres Sohnes.
    Wenn Sie Single sind
    Nach sechsmonatiger Therapie hatte Deborah ihre emotionale Orientierung wiedergefunden. Sie war nicht mehr auf Jonathan fixiert und erleichtert, daß sie sich nicht mehr auf jemanden eingelassen hatte, der eine so unterschiedliche emotionale Wellenlänge besaß. Sie akzeptierte, daß ihre Persönlichkeitsstile einfach nicht zueinanderpaßten und daß sie ohne den anderen besser dran waren.
    Jetzt bestand ihr Ziel darin, sich emotional so zu formen, daß sie ihre Chance, wieder eine Episode mit einem Typ wie Jonathan zu erleben, möglichst gering hielt. Das bedeutete, daß sie ihre persönlichen Stärken aufbauen und sich selbst und die Beziehungsdynamismen kennenlernen mußte. Sie konzentrierte sich auf ihre Kunst, um alle drei Sachen zu erreichen. Aber sie sagte in einer Sitzung:
    Â»Ich weiß, daß ich die Technik beherrsche, aber ich kann einfach nicht meine ›Malblockade‹ abschütteln. Ich muß erst noch meinen eigenen ›Ausdruck‹ finden. Es ist frustrierend, und es fällt mir schwer, mich darauf zu konzentrieren. Und wissen Sie, woran ich denke? An den netten Kerl im Fotoladen oder den neuen Geschichtslehrer. Kelly und ich gehen oft zusammen aus, und wir scheinen immer in Nachtclubs zu landen, in denen man Leute treffen kann. Warum kann ich Kerle nicht vergessen und mich in eine Art Georgia O’Keeffe verwandeln?«
    Deborah sah sich der größten Herausforderung für Singles gegenüber, die sich verlieben möchten.
    Das Paradox, Glück in der Liebe zu finden
    Liebesbeziehungen, besonders neue, können so aufregend sein, daß sie zu einer Art emotionalem heiligen Gral werden. Sie scheinen die einzig echte Quelle für Glück und Erfüllung zu sein, die einzige Sache, die es lohnt zu verfolgen. Arbeit, Freunde, Familie und Hobbies können unser Leben füllen, aber es bleibt immer noch ein überwältigendes Gefühl der Leere. Wir können nicht glücklich sein, bevor wir einen Partner gefunden haben.
    Wenn unser Leben sich darum dreht, einen Partner zu finden, erscheinen wir anderen oft emotional bedürftig – das heißt unterlegen. Sich leicht unterwürfig zu verhalten signalisiert Verfügbarkeit, und das ist gut. Aber wenn wir verzweifelt nach Liebe zu suchen scheinen, sind die emotionalen Gefahren offensichtlich.
    Wenn Beziehungen den Mittelpunkt unseres Lebens bilden, neigen wir dazu, das zu vernachlässigen, was uns am attraktivsten macht – den Aufbau unserer emotionalen Stärken. Das erklärt, warum Menschen, die ganz offen »auf Anmache« aus sind, oft weniger ansprechend zu sein scheinen als andere, die andere
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