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Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Titel: Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst
Autoren: Dean C. Delis , Cassandra Phillips
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fertig, indem sie öfter ausgehen, andere, indem sie länger und härter arbeiten oder neuen Interessen nachgehen. Weil sie künstlerisch begabt war, versuchte Deborah ihre Einsamkeit in die Kunst umzusetzen. Dadurch würde sie, wie wir hofften, ihre »Malblockade« überwinden. Sie beschloß, ihre Gefühle in einer Reihe von Gemälden zu verarbeiten, die ein gemeinsames Thema hatten: Der Verlust des Selbst in der Liebe. Sie nannte es »Echo, Echo«, und es lief von Anfang an sehr gut.
    Â»Das ist eine Art Durchbruch für mich. Sie wissen doch noch, daß ich Ihnen einmal gesagt habe, daß ich in meinem Tagebuch eigentlich über gewichtige Dinge wie Leben und Kunst schreiben müßte, aber dann doch schließlich nur über Männer und Beziehungen schreibe. Bei meiner Malerei hatte ich ein ähnliches Gefühl. Ich wollte auf eine bestimmte Art malen – wie man es von moderner Kunst ›erwartet‹. Und das war ein Problem, denn meine Bilder lebten nicht. Deshalb kämpfe ich nicht mehr gegen mich. Meine Malerei ist wie mein Tagebuch. Punkt.«
    Deborah brachte ein paar Entwürfe mit, und ich war beeindruckt, obwohl ich kein Kunstkritiker bin. Eine Zeichnung war besonders verblüffend – die Gestalt einer Frau löste sich in der eines Mannes auf. Deborahs Gesichtsausdruck sagte mir, daß sie auf dieses Bild besonders stolz war. Sie konnte jetzt mit ihrer größten Angst leben, und indem sie das tat, fing sie an, sie zu kontrollieren.
    Wieder ins kalte Wasser springen
    Es erfordert Mut, sich nach einer größeren Zurückweisung erneut auf jemanden einzulassen. Aber nachdem Deborah ihre Ängste in ihrer Malerei ausgedrückt hatte, befreite sie sich aus dieser Tyrannei. Ihre Kunst war nicht mehr Füllmaterial in einem Leben, das von einem Wunschdenken über Beziehungendominiert wurde. Sie dachte an ihre Malerei und ging leidenschaftlich darin auf.
    Deborah war begeistert, als ihre neuen Gemälde von einer Galerie akzeptiert wurden. »Es ist nicht gerade die angesehenste Galerie in der Stadt«, sagte sie, »aber sie gilt als Schaukasten für neue Talente.«
    Bei der Vernissage lernte Deborah einen interessanten Mann kennen. Es war erstaunlich, daß sie mir erst von ihm erzählte, nachdem sie mir ausführlich von der Ausstellung und den Gefühlen, die sie dabei hatte, berichtet hatte.
    Jack war mit einer der anderen Malerinnen in der Ausstellung befreundet. Er war Tontechniker, der in Los Angeles an Dokumentarfilmen mitarbeitete. Deborah sagte:
    Â»Er ist ein richtiger Schatz und sehr attraktiv. Er pendelt zwischen hier und Los Angeles. Im Moment macht er Pause zwischen zwei Aufnahmen. Ihm gefallen meine Bilder, und er glaubt, daß ich versuchen sollte, eine Ausstellung in L. A. zu kriegen. Wir haben uns am nächsten Abend getroffen und verlebten eine großartige Zeit. Wir scheinen gut miteinander auszukommen. Wir sehen uns heute abend wieder. Ich versuche, meine fünf Sinne beisammenzuhalten, aber ich bin sehr aufgeregt. Ich spüre, daß es der richtige Zeitpunkt ist, ihn zu fragen, was er von einer Beziehung erwartet. Ich habe den Verdacht, daß wir kompatible Persönlichkeitsstile haben.«
    Ich gratulierte Deborah zu ihrem Plan. Sie war weit gekommen.
    Soll ich diesem Club beitreten?
    Nach zwei Monaten in ihrer neuen Beziehung hatte Deborah gute Neuigkeiten und schlechte Nachrichten. Die gute Neuigkeit war, daß Jack ihre Einstellung, was eine Beziehung betraf, teilte. Er hatte eine stürmische, langfristige Beziehung hinter sich, die in beiderseitigem Einverständnis aufgelöst worden war. Es gefiel ihm nicht, allein zu sein, und er sagte ihr, daß er sich jemandenwünschte, zu dem er heimkommen konnte. Er wollte soviel Zeit wie nur möglich mit ihr verbringen, bevor er wieder nach Los Angeles zu seinem nächsten Job mußte.
    In der Zwischenzeit waren von Deborahs vier Gemälden drei verkauft worden. Sie sagte:
    Â»Es ist, als ob zwei tolle Sachen auf einmal passiert sind – Jack und meine Malerei. Jack geht ziemlich ran, und er paßt anscheinend perfekt zu mir. Aber wenn er jeden freien Moment nutzen will, um mit mir zusammen zu sein, habe ich nicht mehr genug Zeit zum Malen. Deshalb ist das ein Problem für mich, und es bringt meine Gefühle für ihn durcheinander.«
    Deborahs verstärkte Eigenständigkeit hatte ihr ein neues Liebeserlebnis
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