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Ich lebe lieber hier und jetzt

Ich lebe lieber hier und jetzt

Titel: Ich lebe lieber hier und jetzt
Autoren: Cecily von Ziegesar
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zu denjenigen gehören, die ab dem nächsten
Semester an unserer Universität studieren.. .
    Rrrratsch!
    Sehr geehrte Ms van der Woodsen, wir bedanken uns für
Ihre herausragende Bewerbung und würden Sie gern als Studierende an der
Princeton University willkommen heißen...
    Rrrratsch!
    Sehr geehrte Ms Waldorf,
    leider müssen wir Ihnen heute mitteilen, dass die
Brown University Sie nicht...
    Rrrratsch!
    Sehr geehrte Ms van der
Woodsen, die Zulassungsstelle war von Ihren Bewerbungsunterlagen sehr
beeindruckt. Daher würden wir uns freuen, wenn Sie sich dafür entscheiden
würden, Ihr Studium an der Brown University...
     
    Rrrratsch!
    Sehr geehrte Ms Waldorf,
    nach kritischer Uberprüfung Ihrer Bewerbungsunterlagen
können wir Ihnen an der Wesleyan University leider keinen Studienplatz
anbieten. Wir wünschen Ihnen auf Ihrem weiteren Lebensweg viel Glück...
    Rrrratsch!
    Sehr geehrte Ms van der Woodsen,
    gerne teilen wir Ihnen heute mit, dass Sie an der Wesleyan
University angenommen...
     
    Rrrratsch!
    Sehr geehrte Ms Waldorf,
    das Vassar College ist eine sehr kleine Hochschule und
kann daher nur eine begrenzte Anzahl von Bewerbern berücksichtigen. Mit
Bedauern setzen wir Sie darüber in Kenntnis, dass wir uns außerstande sehen,
Ihnen im kommenden Semester einen Studienplatz anzubieten...
    Rrrratsch!
    Sehr geehrte Ms van der Woodsen, vielen Dank für Ihre
Bewerbung an der Yale University. Wir sind stolz, Ihnen schreiben zu dürfen,
dass wir für Sie ab dem Herbstsemester einen Studienplatz an unserer
Universität...
    Rrrratsch!
    Sehr geehrte Ms Waldorf,
    vielen Dank für Ihre Bewerbung
an der Yale University. Die Zulassungsstelle hat Sie auf eine vorläufige Warteliste
gesetzt. Bis zum 15. Juni dieses Jahres wird sich entscheiden, ob für Sie ein
Studienplatz zur Verfügung steht oder...
     
    Rrrratsch!
    Sehr geehrte Ms Waldorf,
    wir haben Ihre Bewerbung erhalten und freuen uns,
Ihnen einen Studienplatz an der Georgetown University anbieten zu können...
     
    Blair schleuderte den letzten Brief aufs Bett und
griff nach der Wodkaflasche. In Yale stand sie auf der Warteliste, und die
einzige Uni, die sie genommen hatte, war die Georgetown Universitijl Dabei war die Georgetown ihr
allerletzter Notstrohhalm gewesen, und sie hätte nie im Leben damit gerechnet,
wirklich dorthin zu müssen.
    Manchmal kommt es eben anders,
als man denkt.
    Sie nahm zur Panikunterdrückung
einen Schluck aus der Flasche und reichte sie an Serena weiter. »Wie sieht's
bei dir aus?«
    Serena sah Blairs Gesicht
deutlich an, dass es bei ihr nicht so toll gelaufen war, was sie etwas in
Verlegenheit brachte. »Äh... also, ich hab... praktisch überall Zusagen.«
    Blair starrte ungläubig auf die
Briefe vor Serena. Auf dem obersten cremeweißen Briefbogen prangte unverkennbar
das blaue Wappen der Universität Yale. Blairs Blick wurde glasig. »Moment
mal... du hast dich in Yale beworben?«
    Serena nickte. »Kurz vor
Bewerbungsschluss hab ich plötzlich gedacht: Was soll's? Warum eigentlich
nicht?«
    »Und die haben dich genommen?«
    Wieder nickte Serena. »Tut mir
Leid.« Sie griff nach der Fernbedienung und knipste Aarons Fernseher an und
gleich wieder aus. Blairs bitterböser Blick und ihre gebleckten Zähne machten
sie ein bisschen nervös.
    Blairs Blick wurde starr. In
der ersten Klasse hatte sie Serena versehentlich mal mit einem Steakmesser eine
etwa dreißig Zentimeter lange goldblonde Haarsträhne abgesäbelt. All die Jahre
hatte sie deswegen ein schlechtes Gewissen gehabt - bis jetzt. Jetzt wünschte
sie, sie hätte Serena damals ihren ganzen verdammten blonden Kopf abgesäbelt.
Sie packte die Flasche und ließ sich den Wodka wütend in die Kehle laufen.
    Was hatte Serena, was sie nicht
hatte? Sie, Blair, war Jahrgangsbeste an der Constance-Billard-Schule und saß
in jedem Leistungskurs, der überhaupt angeboten wurde. Sie hatte im
College-Einstufungstest die Höchstpunktzahl erreicht. Sie engagierte sich für
Wohltätigkeitsprojekte. Sie leitete den Club der Frankophilen. Sie stand als
Tennisspielerin auf der nationalen Rangliste. Sie hatte ihre gesamte Schulzeit
- ach was, ihr gesamtes Leben - daraufhingearbeitet, eines Tages in Yale zu
studieren. Ihr Vater war dort gewesen. Sein Vater war dort gewesen. Ihr Großonkel hatte der
Universität zwei Gebäude und eine Sportanlage gestiftet. Serena dagegen war im
vergangenen Herbst aus dem Internat geflogen, belegte keinen einzigen
Leistungskurs, zeigte keinerlei Interesse an irgendwelchen
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