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Ich krieg dich!: Menschen für sich gewinnen - Ein Ex-Agent verrät die besten Strategien (German Edition)

Ich krieg dich!: Menschen für sich gewinnen - Ein Ex-Agent verrät die besten Strategien (German Edition)

Titel: Ich krieg dich!: Menschen für sich gewinnen - Ein Ex-Agent verrät die besten Strategien (German Edition)
Autoren: Leo Martin
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»Er hat Mukoviszidose. Das ist eine Stoffwechselkrankheit.« Er betonte das Wort so seltsam, dass ich es erst nach einer Weile verstand, obwohl ich doch darüber informiert war.
    »Das tut mir sehr leid«, sagte ich und meinte es auch so.
    »Das wird schon wieder«, sagte Tichow, doch überzeugt klang er nicht.
    »Ist ein Scheißgefühl, wenn so ein kleiner Mensch krank ist und man kann ihm nicht helfen«, nickte ich mitfühlend. »Mein Patenkind, also der Sohn von meinem besten Freund …«
    Tichow beugte sich vor.
    »Er heißt Ferdi. Und er hat schon seit seinem dritten Lebensjahr eine ganz seltene Allergie. Monatelang hat keiner gewusst, was mit ihm los ist. Einmal hat er keine Luft gekriegt, dann am ganzen Körper Pusteln, die auch noch aufgeplatzt sind, dann war er nur müde oder überdreht, und am schlimmsten war der nicht zu stoppende Durchfall. Er wäre fast ausgetrocknet, und als Eltern musst du hilflos danebenstehen und zusehen.«
    »Schlimm, so was«, sagte Tichow leise.
    »Ja«, nickte ich.
    »Und wissen sie, was es ist?«
    »Ja, wie gesagt, eine Allergie. Der kleine Kerl darf fast nichts essen, und alles ändert sich dauernd. Die Eltern sind fix und fertig.«
    »Und wie alt ist er jetzt, dein Patensohn?«
    »Ferdi wird sechs. An Weihnachten«, erwiderte ich wahrheitsgemäß.
    »Hast du eine Freundin?«, fragte Tichow. Das war die erste direkte private Frage, die er mir stellte.
    »Ich arbeite dran«, erwiderte ich.
    Er grinste. »Kinder?«
    »Dito«, sagte ich.
    »Kannst du ja Vatersein üben bei Fußball mit Ferdi«, meinte er.
    »Ja, das mach ich«, sagte ich.
    Als ich das KaDeWe durch einen anderen Ausgang als Tichow verließ, durchströmte mich ein warmes Gefühl. Tichow hatte mir die Krankheit seines Sohnes anvertraut. Und nicht nur das. Er hatte mir auch dessen richtigen Namen verraten. Nicht Joshua, wie wir bislang geglaubt hatten, sondern Miro. »Wie mein Großvater«, hatte Tichow gesagt und mir auch noch seinen eigenen legalen Familiennamen genannt. Das war mehr, als ich erhofft hatte.

Ihre sechzehnte Mission

Regelmäßige Rituale
    Der Agent weiß, dass Vertrautheit besonders schnell über Gewohnheiten entsteht. Er etabliert regelmäßige Rituale und nutzt so die Kombination aus Gewohnheit und Gemeinsamkeit als Wirkungsverstärker.
    Fördern Sie den Prozess der Vertrauensbildung durch kleine Rituale. Etablieren Sie besondere Verhaltensweisen, vielleicht eine spezielle Begrüßung oder andere Eigenheiten, auf die Sie immer wieder eingehen. So verwandeln Sie Insiderthemen in Rituale. Jede gute Beziehung wird durch Rituale getragen. Und selbstverständlich gehört Humor zu den vertrauensbildenden Maßnahmen. In einer schönen, auch gelegentlich lustigen Atmosphäre wächst Vertrauen wie von selbst.
    Finden Sie heraus, worauf Sie sich automatisch konzentrieren. Auf Ihre Stärken, die Ihnen weiterhelfen? Oder auf Ihre Schwächen, die Sie blockieren? Auch unsere Denkgewohnheiten sind Rituale, und Stärken und Schwächen sind nur die zwei Seiten einer Medaille. Die Frage lautet also: Konzentrieren wir uns zu achtzig Prozent auf unsere Schwächen und zu zwanzig Prozent auf unsere Stärken – oder umgekehrt? Ein Selbstversuch lohnt sich! Agenten wissen, dass sie mit achtzig Prozent bei den Stärken besser fahren. Und das betrifft nicht nur sie selbst: Ihr Blick sollte sich nicht nur auf Ihre eigenen Stärken richten, sondern auch auf die anderer Menschen, von denen Sie lernen können.
    Am besten, Sie machen ein Ritual daraus. So wie auch aus Ihrer bewussten Gedankenkontrolle, die Sie aktiv betreiben sollten. Sobald Sie dazu tendieren, sich zu sehr auf Ihre eigenen Schwächen oder die anderer Menschen zu konzentrieren, korrigieren Sie sich. Der Fokus auf die Schwäche schwächt – und der auf die Stärke stärkt.
    Verstehen Sie auch die Gestaltung positiver Erlebnisse als Rituale, also als ein Verhalten, das Sie oft wiederholen. Nutzen Sie positive Momente oder inszenieren Sie welche. Nehmen Sie in positiven Momenten Anteil, seien Sie spürbar präsent und freuen Sie sich aufrichtig am Glück und Erfolg anderer.
    Auch das Verstecken positiver Botschaften über sich selbst können Sie ritualisieren. Legen Sie es nicht offensichtlich darauf an zu imponieren oder zu überzeugen. Verzichten Sie darauf, beeindruckende Tatsachen über sich selbst zu erzählen. Betten Sie stattdessen indirekt Ihre positiven Eigenschaften in Ihre Erzählungen ein. Schildern Sie beispielsweise ein Erlebnis mit Ihrem besten
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